Vom Ping-Pong und anderen sportlichen Aktivitäten, sowie von Nerven, welche Strapazen auszuhalten haben, bis hin zum Matsch in Südkorea nach Din-Norm.
Die Mücken sind weniger geworden. Dafür geschickter. Vielleicht ist das Teil der Evolution? In den Wochen davor, konnte ich hinschlagen, wohin ich wollte und erwischte immer eine. Inzwischen brauche ich schon Geduld und taktisches Geschick. Ohne das jetzt vertiefen zu wollen, haben japanische Forscher mal herausgefunden, dass Mücken bestimmte Blutgruppen bevorzugen. Zumindest meine beiden großen Kinder haben dann die meinige. Zu meiner Frau verirrt sich maximal eine mit Schnupfen. Die Zwillinge werden auch ziemlich gestochen. Doch noch ist es nicht eindeutig.
Auf der einen Seite bedauere ich meine beiden größeren Kinder, deren Haut zerstochen und rot gebeult ist. Anderseits bin ich froh sie in meiner Nähe zu haben. Dann wollen die surrenden Invasoren nämlich weniger meine abgestandene Brühe, sondern bevorzugen das frische Blut meiner Brut. Dafür gebe ich auch gern Tipps, wie die Stiche zu behandeln sind und tröste.
Die vergangene Woche begann mit viel Arbeit für meine Frau. An den ersten drei Tagen, war sie entweder den gesamten Vormittag unterwegs, oder gefühlt fast so lange. Eine Praxis muss ja auch beworben werden und so arbeitet sie auf diesem Gebiet, neben ihren regulären Terminen, ihren Plan ab. Währenddessen bespaßte ich meine Ferienkinder. Doch die Kleinsten folgen nun auch mit wachen Blick, Bewegungen in größeren Entfernungen und sobald die Neugierde erschöpft ist, stellt sich lautstark der Bedarf nach Beschäftigung ein. Damit unser Großer nicht seine ganze Woche nur mit seinen Schwestern verbringen muss, hat er an zwei Tagen seine Oma beschäftigt, oder sie ihn. Einmal kam sogar seine große Schwester in das Vergnügen und besuchte mit der Oma den Zoo. Lustig ist es dann zu beobachten, wie sie sich untereinander ihre Erlebnisse erzählen.
Im Laufe der Woche nahm bei Lysanne die Unruhe und Weinerlichkeit zu. Immer öfter suchte sie den direkten Körperkontakt und weinte vielmehr als sonst. Nach einer Weile erinnerten wir uns an ein ähnliches Erlebnis mit unserem großen Mädchen. Daraufhin starteten wir die Versuche mit kühlen Schnullern und einer Beißfigur, welche all unsere Kinder in der Hand, besser im Mund hatten. Den unten abgebildeten Ostrich, welchen uns mal alte Freunde vor gut neun Jahren schenkten. Dieser Strauß macht echt einen guten und harten Job bei uns. Unzählige feste Babygriffe, welche seinen Hals fest umklammerten. Literweise Speichel, welcher nicht nur sein üppiges Haupthaar durchnässte. Doch alle mochten ihn unheimlich. So nun auch Lysanne. Es sieht so aus, als ob sie ihren ersten Zahn bekommt. Ihre große Schwester bekam ihn damals auf dem Flug von Athen nach Berlin. Kurz nach dem Start ging es los und nur ausgiebiges Stillen half ihr damals. Dafür war sie nach den ersten Schmerzensschreien schön ruhig. Doch ich kann mich noch gut an den Blickwechsel mit meiner Frau erinnern. Kaum waren wir in der Luft, schrie das arme Kind aus vollem Hals. Vor meinem inneren Auge sah ich, wie sich das bis Berlin fortsetzte. Da braucht man als Eltern mehrfach starke Nerven. Diesmal waren wir zu Hause und nun macht sich offensichtlich der erste Zahn auf den Weg. Das wäre dann im gleichen Alter, wie ihre große Schwester und da gibt es noch mehr Parallelen. Wenn sich dann die angedeuteten Ähnlichkeiten zwischen Polly und ihrem großen Bruder fortsetzen, brauchen ihre Zähne noch eine ganze Weile.
Währenddessen stillt die Mama weiterhin voll und wir bekommen das auch gut hin. Dafür sind zwar einige Fahrten mehr notwendig, mit Absprachen und guter Organisation schaffen wir das aber inzwischen schon eine ganze Weile. Trotzdem geraten sogar auch wir mal an unsere Grenzen. Ich weiß ja nicht wer Ping-Pong kennt? Ich kannte das bisher immer aus der Sicht eines Spielers. Das hat sich nun geändert. Während meine Gattin fleißig mit dem Radel in die Praxis fuhr und den Wind im Haar genoss, beschlossen meine jüngsten Töchter ihren Vater zu testen. Sobald die Tür ins Schloss gefallen war, ging bei Lysanne die Lippe zur Schippe über und ihre kleinen Augen wurden feucht. Kaum war sie, nach ausgiebigem Weinen, mit meiner Art zu trösten zufrieden und hatte sich beruhigt, fing Polly an. Und das über eine Stunde im gegenseitigen Wechsel. Die beiden Kleinen spielten Ping-Pong und ich war der Ball. Zwischendurch kam die große Schwester und wollte auch noch was. Der Große mit der Oma unterwegs, wahrscheinlich wohlwissend warum. Ich fühlte mich als Ball, nach so einem Spiel ziemlich kaputt. Mir tun die ganzen Bälle beim Ping-Pong, Tischtennis, Tennis usw. ganz schön leid. Ein zwei Tage später konnte ich dann meiner Frau zugucken, als sie der Ball war. Ich war erleichtert, dass es nicht nur mir so geht und fühlte mich ihr nah. In der Situation hat ihr das gewiss nicht geholfen.
Mit der Wärme des Wetters, kam auch wieder die Bindehautentzündung bei Polly verstärkt auf. Wenn sie dann erwacht und das eine Auge verklebt ist und sie es nicht öffnen kann, ist das traurig. Letztens habe ich es ihr sauber gemacht und kaum konnte sie es wieder öffnen, lächelte sie mich an. Das hat mich fast noch trauriger gemacht. Aus ihrem Blick las ich Dankbarkeit, was sicherlich sehr subjektiv ist, und ein Glück, dass sie nun wieder richtig sehen konnte, dass es mich schon traurig machte. Unser Kinderarzt sagte, wie die Osteopathin, dass das an den Schädelplatten liegt, welche noch nicht so richtig wollen und beide raten zur weiteren Behandlung. So hatten wir damals ja auch einen Folgetermin gemacht und langsam sehne ich Besserung herbei.
Das es all unseren Kindern soweit gut geht, ist ein ganz natürlicher Wunsch. Dennoch lerne ich nie aus. So fischte ich vergangene Woche ein nasses Taschentuch aus der Matratzenritze und wollte meine Frau schon fragen, ob das ihre neue Entsorgungsstrategie ist. Ich hatte es gelassen und wollte darüber hinweg sehen, weil sie eine harte Woche hatte und ich mich nicht an Kleinigkeiten hochziehen wollte. Einige Zeit später, lag dann wieder ein pitschnasses Tempo auf meiner Matratze und ich fragte mich, wie man ein Taschentuch so nass bekommt. Die Lösung kam am Wochenende. Meine beiden großen Kinder legten sich ein Eiswürfel ins Papiertaschentuch und kühlen ihre riesigen roten Mückenstiche. Da es nur Wasser ist und das Tuch nicht zerkrümelt, habe ich beschlossen einfach darüber hinwegzusehen. Das ihnen auch vor dem Einschlafen, beim Geschichtelesen und Quatschen nach Linderung ist, kann ich nur zu gut verstehen.
Zum Ende der Woche hatten wir die Mama noch kurz bei einer Freundin vorbeigefahren, welche vor anderthalb entbunden hat. Eigentlich wollte auch unsere große Tochter mit aussteigen und das Baby begrüßen. Doch da sie im Auto eingeschlafen war, verschob sich zumindest dieser Besuch. Da das Baby ein Mädchen geworden ist, wollte unsere Tochter ihren alten Einhorn-Body dem neuen Baby schenken. Da dieser so klein ist, trugen all unsere Töchter ihn vielleicht ein dutzend Mal zusammen. So war jedenfalls nur meine Frau zu einem ersten Kurzbesuch und stellte danach fest, dass unsere Töchter, also unsere zuletzt Geborenen, schon ziemlich groß sind. Am Vortag hatte meine Gattin einen Termin bei ihrer Frauenärztin. Bei dem Termin ging es auch um Verhütung. Sicherheitshalber fragte ich nach dem Besuch, ob wir es jetzt doch nochmal mit einem Jungen versuchen. Doch der Zug ist abgefahren. Meine lustigen Sprüche, dass wir so aufhören sollten, wie wir angefangen haben, mit einem Jungen, bleiben Sprüche. Die ihre Lustigkeit auch langsam verlieren.
Ich merke auch, dass die letzten Wochen ihre Spuren hinterlassen haben und wir beide manchmal ziemlich durch sind. So freuen wir uns auf unsere näher rückende Reise und ich kam sogar und endlich dazu eine Mail nach Frankfurt zu senden, um, inzwischen, auch ziemlich spät, unser Kommen und auch unser Gehen abzustimmen. Danach ist Wald und ein Bauernhof das Ziel. Doch bevor wir uns der Erholung hingeben, hat sich das Finanzamt völlig berechtigt und mit berechtigten Terminwünschen gemeldet. So kommt nochmal verstärkt Papierarbeit auf uns zu.
Und um unseren Sohn seine Sommerferien nicht nur mit seinen kleinen Schwestern und großer Familie und mal der Oma verleben zu lassen, habe ich ihn aufgefordert, mit mir Rad fahren zu gehen. Er war gleich Feuer und Flamme. Am Anfang wusste ich zwar nicht so recht wo lang. Doch dann trug uns der Zufall zum Wasser und später zu einem Kanal. Wir fuhren anfangs die uns bekannte asphaltierte Strecke und als ich merkte, dass heute mehr her muss und ich neugierig wurde, wie der Weg weiter geht, zogen wir aus, Neuland zu betreten. Der Weg wurde schnell schmaler und der Asphalt wich prompt der Natur. Die Seiten waren anfangs und zu meist hoch bewachsen. Doch an einigen Stellen wich der Bewuchs auch dem Abhang zum Kanal und die Strecke erforderte einiges Geschick. Anfangs kam ich mir vor wie Peter Sagan, oder gar wie Signore Brumotti. Doch glaube ich ganz fest daran, dass deren Radbeherrschung wesentlich eleganter aussieht als meine. Vor allem, da ich in diesem Jahr erst gut 100 Km auf dem Rad saß. An einigen Stellen ging mir ganz schön die Muffe, da ein Fehler in die falsche Richtung, den steinigen Abgang in den Kanal bedeutet hätte. Doch meinem Sohn machte es richtig Spaß und so rasten wir durch Modderpampe*, über Wurzeln, unter tief hängenden Sträuchern hindurch und hatten unseren Spaß. Zu Hause sahen unsere Räder aus, wie wir, voller Matschepampe*. An einigen Stellen hatten wir kurz vorher auch gestoppt und uns beraten. So gab es eine sandige Abfahrt zur Uferbegrenzung aus Pflastersteinen und keine Auslaufzone, sofern man das Wasser des Kanals nicht mitberechnet und nach der Brücke, über den Pflastersteinen, eine scharfe Rechtskurve, deren Ausgang wir nicht kannten. Mein Sohn schickte mich als Ersten. Geschickt. So fuhr ich runter, mit fast neunzig Grad auf die Pflastersteine und nach der Brücke eine scharfe neunzig Grad Kurve wieder aufwärts. Kaum hatte ich die zweite Kurve genommen, sah ich Sand, Wurzeln und eine Steigung die mit dem Rad nicht machbar war. Nur gab es abermals keine Auslaufzone. So wusste ich, dass ich zumindest drei bis vier Meter hochfahren musste, um meinem Sohn genügend Platz zu lassen, da er sonst womöglich beim Ausweichen ins Wasser gekarrt wäre. Es ging alles gut und wir haben viel gelacht. Am Ende unserer Tour wollte es mein Kleiner nochmal im Sprint gegen seinen vor sich hin alternden Vater wissen und hat alle Register gezogen und gewonnen. Er war glücklich, total fertig und hatte Hunger. Somit war der Ausflug ein toller Erfolg.
…* Modderpampe, Matschepampe, Modder oder ähnliches waren für mich bekannte Vokabeln. Doch beim Schreiben bemerkte ich, dass diese Ausdrücke nicht unbedingt jedem etwas sagen müssen. Also habe ich die Begriffe in eine Suchmaschine durchs weltweite Netz gejagt und hatte meinen Spaß UND Wissenszuwachs. Mit den drei Begriffen ist nichts anderes als Matsch gemeint. Doch das es in Südkorea ein jährliches Matschfestival, das Boryeong-Matschfestival gibt, wusste ich noch nicht. Boryeong ist die Hafenstadt, in der es seit 1998 stattfindet und offensichtlich haben alle Beteiligten eine Menge Spaß dabei. Inzwischen ist die graugrüne Pampe, in der sich dort ausgiebig gewälzt wird, als Heilschlamm mit einer ISO 9002-Zertifizierung für natürliche Qualität ausgezeichnet. Also, wer sich dort zur Matschkönigin oder Matschkönig zertifizieren lassen will, im kommenden Juli besteht die Chance dafür und bei dem Vorlauf lässt sich bestimmt auch ein preiswerter Flug ergattern. Wer vorher üben möchte, oder wegen der Flugangst den Weg scheut, dem ist vielleicht mit dem Heavy-Metal-Festival in Wacken gedient. Allerdings muss dort das Wetter mitspielen, da es sonst vielleicht eine staubige Angelegenheit wird und mir ist auch keine DIN-Zertifizierung als Heilschlamm dort im Ort bekannt. Doch vielleicht ist es ja eine Idee? Im weltweiten Internet lassen sich sonst viele Wasserspiele für heiße Sommertage mit den Jüngsten finden. Unsere Mädchen sind dafür noch zu klein und die Großen haben schon ihre eigenen Wasserspiele erfunden. Unsere große Tochter nimmt auch gerne Mutterboden dazu. Womit wir wieder beim Modder, bzw. Matsch wären. Doch für alle, die neben Kindern noch Vögel haben, ist die Seite vielleicht ein Zugewinn: http://www.agapornidenforum.net/viewtopic.php?t=77017 Kurz hatte ich mich bei dem Namen gefragt, ob ich das hier bringen kann, doch ich kann. Und da Agaporniden unzertrennlich sind, ist das eine schöne Überleitung zu einer Familie als Idealfall.
Zum Wochenende haben wir einen unserer Ausflüge um einen Tag auf den Sonntag verschoben. Wir waren bei zwei guten Freunden in den Garten zu Kaffee und Kuchen und zum Grillen geladen. Ab der ersten Minute wurden wir verwöhnt. Vom Wetter mit praller Sonne, von unseren Gastgebern mit Speis und Trank. Die großen Kinder tobten durch das Grün und die beiden Kleinen lagen auf einer Decke auf der Wiese und genossen das Summen des Sommers. Ein Idyll und pure Erholung. Wir haben es sehr genossen und kamen erholt ans Ende der Woche an. Die Babys hatten so viel Natur an dem Tag, dass sie am Abend und nach all den Eindrücken etwas schwerer zur Ruhe fanden.
So können wir nun erholt in die neue Woche starten.
Alles Gute und viel Sonne,
der Daniel
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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)
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