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04.12.2017 32. Woche
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U5 und Entwicklungssprünge

Unsere Zwillinge meistern mit uns ihre U5 und entdecken neue Fähigkeiten. Nicht alle davon zu unserer reinen Freude.
Unser Wochenbeginn hat langsam Routine. Selbst wenn der Montagmorgen eng getacktet ist, werden wir immer besser. Unser Ablauf funktioniert immer reibungsloser. Doch solange ich morgens nicht anfange die Zeitung zu lesen, möchte ich den Tag nicht vor dem Abend loben.

Während wir die großen Geschwister unserer Zwillinge absetzen, holen beide noch etwas Nachtschlaf nach. Der vergangene Montag war dann jedoch anders, als alle davor. Meine Gattin hatte zugesagt mehr Stunden an diesem Tag zu arbeiten. Langsam beschleicht mich der Verdacht, dass sie zum Jahresende ihre Bilanz noch aufhübschen will. Ich dachte für mich, dass ich die Zeit gut ausfüllen möchte und hatte mir einige Vorhaben auf meinen Zettel geschrieben. In der vollen Überzeugung, dies entspannt durchführen zu können, da wir erst am Nachmittag den Ort verlassen würden. Also setzte ich meine Frau, weit vor der Zeit, an ihrer Schule ab und fuhr dorthin, wo alle kleinen Mädchen mit ihren Vätern hinwollen. In den Baumarkt. Als wir auf dem windigen Parkplatz standen, blinzelten mich Beide erwachend an und verzogen bei eisig schneidendem Wind ihre kleinen Gesichter. Noch ehe die erste Träne sich bilden konnte, redete ich gegen die Kälte an und beschwor die Sonne, mehr Kraft in ihre Strahlen zu legen. Eigentlich hatte ich gedacht, dass sie im Kinderwagen wieder einschlafen würden. Doch weit gefehlt. Mit offenen Augen und wachem Verstand, begutachteten sie das Sortiment des Marktes und schauten ganz genau, was sich der Papa so unter den Arm klemmte. Viel war es nicht, doch mit Auswahl und etwas Wartezeit an der Kasse war dann doch mehr Zeit verstrichen, als ich angenommen hatte. So beeilten wir uns schließlich, dass wir noch rechtzeitig zum Stillen zur Mama kamen. Die ganze Zeit stand ich dabei unter der genauen und lautlosen Beobachtung meiner Zwillingsmädchen. An der einen und anderen Stelle machte mich das etwas nervös. Diese zielgerichteten und aufmerksamen Blicke, bei denen ich keinen Gedanken zu erraten vermochte.

In der Caféteria ließ ich sie dann etwas länger spielen und beide rollten sich regelmäßig von der mir ausgebreiteten Decke. Ich muss ihr Spieleparadies in der kommenden Woche unbedingt erweitern. Polly untersuchte dabei ganz genau den Fußbodenbelag, während sich Lysanne über die Räder ihres Kinderwagens her machte. Apropos Kinderwagen. Nachdem wir und am Sonntag zuvor einen Platten gefahren hatten, nutzte ich den Baumarktbesuch auch, um einen neuen Schlauch zu kaufen. Luftpumpe und etwas Werkzeug für den Schlauchwechsel hatte ich eingepackt. Selbstredend gab es im Baumarkt keinen Schlauch mit Autoventil, nur mit Fahrradzugang. Ist ja auch kein Schlauchgeschäft. Da ich alle Eventualitäten eingeplant hatte, war das kein wirklicher Nachteil, nur die Optik im Vergleich hinkt nun.

Wunderbar war unser Erscheinen im Lokal. Der Tisch und die Spieleecke waren mit einer Gruppe älterer Menschen belegt und als ich gerade ausweichen wollte, ereilte mich der Ruf einer Dame, dass ich doch bitte zu ihnen kommen solle. Sie würden zusammen rutschen. Schließlich sei ich ja jeden Montag hier an diesem Platz. Kurz machte ich den Fisch – Mund auf und tonlos zu, da erreichte mich über meine Verwunderung freundliches Gelächter. Ich sei eben unter Beobachtung, folgte als Erklärung. So saßen wir zu dritt und kurz zu viert, am Tisch mit einer großen Truppe Gymnastikschwimmer/innen. Manche seien schon zehn Jahre dabei, wurde ich aufgeklärt. Nachdem ich gefragt wurde, ob man denn so Schläuche wirklich alleine wechseln könne und meine Durchführung nicht nur begutachtet sondern verbal auch begleitet wurden, durfte ich im Anschluss noch umfangreich von meinen Töchtern berichten. Schon längst, nachdem die stillende Mama entschwunden war und meine kleinen Mädchen von ihrer Bewegung müde wurden, brach ich mit all meinen neuen Bekannten auf. Während sie den Heimweg anstrebten, strebte ich in den nahen Forst, zu einem Waldspaziergang. Die Kleinen schliefen und ich schob den nun wieder vollständig rollenden Thule über Waldwege und Hügel hinauf und hinunter.

So ein Wald kann dann schon mal zum Laufen einladen und nach einem Blick auf die Uhr, war ich kurz erschrocken, da alsbald die Mittagspause anstand. So musste ich mich am Ende noch beeilen, um kurz vor meiner Frau einzutreffen und … Diesmal war mein Platz so dermaßen besetzt, dass ich keine Wahl hatte und ausweichen musste. Unsere Babys waren von all den Eindrücken noch so müde, dass sie die halbe Mittagspause verschliefen. Als sie nach ihrem Stillvorgang weiter schlafen wollten, entschied ich mich, den Wald diesmal an einer anderen Stelle zu erkunden. Der am Ende einsetzende Regen störte niemanden mehr von uns. Dieser Waldspaziergang endete am Schluss sogar mit einem kleinen Dauerlauf, weil meine Gattin im Regen am Auto bereits wartete. Wie die Zeit so rennt.

Am Abend stand Hausarbeit und spät abends Terminplanung auf meiner To-do-Liste. So verschob ich den kidsgo-Bericht auf den Folgeabend. Ausgeschlafen wollte ich mich ihm am Dienstagabend widmen. Doch nach vier Stunden war meine Nacht vorbei und es wurde die schlechteste Nacht des Jahres. Mit etwas Abstand sogar. Und das darf schon was heißen. Schließlich bin ich nicht arm an Nächten, die sich darauf beworben haben. Das Schlimmste war, dass die Ursache unklar war und blieb. Ich konnte kaum einschlafen und wenn, war ich kurz darauf wieder wach. So klemmte ich mir am Folgemorgen eine Packung Streichhölzer in jedes Auge, um die Lider hochzuhalten. Meinen großen Kindern begegnete ich äußerst wortkarg. Während meine große Tochter vor Energie sprühte, versuchte mir mein Sohn einige Streichhölzer zu mopsen, da er ebenfalls schlecht geschlafen hatte. Bei meinem Frühstücksessen am Freitag, erfuhr ich, dass es meinem Freund genauso ergangen war. Welche kosmischen Teilchen einer außerirdischen Lebensform hatte, uns Männer nur schlecht schlafen lassen?

Doch der Tag kannte vorerst keine Pause, was bei zu großer Müdigkeit erst einmal positiv zu bewerten ist. Dann bleibt die Müdigkeit vorerst vor der Tür. Nachdem ich die großen Kinder abgesetzt hatte, übernahm ich die kleinen. Gegen Mittag flog dann meine Frau ein, um mit mir unsere Zwillinge für den Kinderarzt bereit zu machen und schon ging es los zur Praxis. Nach kurzer Wartezeit, saß ich im Behandlungszimmer, in dem mir zwei neue junge Sprechstundengehilfinnen gegenüber saßen. Während meine Gattin draußen noch zu tun hatte, brach sich, verursacht durch meine Müdigkeit, Wirklich!, meine mürrische Seite bahn. Nach kurzer Pause, wurde ich einer der beiden Damen gefragt, ob ich schon mal die Fragen beantworten wolle und da ich die ja bestimmt schon kennen würde, bei Zwillingen, bräuchte sie ja auch nur noch die Antworten. Fanden beide lustig. Ich meine Antwort treffend. Danach machten wir beide das Interview. Sie geschlossene Fragen. Ich dementsprechende Antworten. Irgendwann versuchte ich meine müden Geister zu verscheuchen und eloquenter zu sein. War nicht so einfach. Als sie dann meine Töchter wiegen und vermessen wollte, merkte ich, wie es mir ansatzweise an Vertrauen fehlte und ihr offensichtlich an Übung, da sie nicht recht wusste, wie sie messen sollte. Da unsere Kleinsten mit sieben Monaten noch nicht stehen können, wartete ich so lange, bis sie ins Schwitzen kam und half dann. Ich weiß, dass ist nicht nett, aber zu Beginn hatte sie ja auch ihren Spaß. Das soll keine Rechtfertigung sein. Doch langsam merkte ich eine gewisse bleierne Schwere, die dafür sorgte, dass besonders die Lebens- und notwendigen Organe und Handlungen am Funktionieren gehalten werden.

Wenn mich jemand gefragt hätte, hätte ich gewettet, dass Lysanne schwerer und größer ist. Und zum Glück wären es zwei Wetten gewesen. So hätte ich mit einem Gewinn vielleicht den anderen Verlust ausgleichen können. Lysanne ernährt sich aus einem Mix aus Muttermilch und Gläschennahrung, während Polly außer von seltenem Fingerfood, fast ausschließlich von Muttermilch ernährt. Beide haben fast 8.000 Gramm = fast 8Kg erreicht und Polly wog sogar 40 Gramm mehr als ihre Schwester. Bestimmt auch bedingt dadurch, dass sie kurz vorher nochmal gestillt wurde. Dennoch war es für mich eine Überraschung. Dafür hat Lysanne wieder mehr an Körpergröße zugelegt. Nachdem Polly sie mal eingeholt hat, ist Lysanne mit 72 cm nun 3 cm größer als ich jüngere Schwester.

Nun werfe ich hier mit Zahlen für Insider um mich. Doch was bedeutet das genau? Ihre große Schwester war zum gleichen Zeitpunkt leichter und kleiner gewesen. Selbst unseren Erstgeborenen schlagen sie zum Teil. Ihr Bruder war bei der U5 so groß wie Polly und gerade mal 400 Gramm schwerer. Und das waren alles Einlingskinder. Nun sagt das auch noch nicht alles. Also kommen wir zu den Entwicklungskurven, auf denen die Entwicklungen der Kinder eingetragen werden. Dabei werden Mehrlingskinder auf den gleichen Kurven gemessen, wie Einzelkinder. Unsere Zwillinge belegen dabei die oberen Kurven, der letzten 25% Prozent. Was Muttermilch alles so anrichtet. ;-) Unser Kinderarzt war selbst nach seiner Untersuchung noch begeistert und konnte alle Sorgen meiner Frau um irgendwelche Defizite zerstreuen. Wir haben prima entwickelte Mädchen und somit Babys, die vor Energie strotzen. Als Arzt, Fünfach- und Zwillingsvater vertraue ich seinem Urteil selbstredend.

Im Anschluss fuhren wir in die Kita zum Elterngespräch, welches zeitlich mehr Raum einnahm, sodass wir uns beeilen mussten, damit unser Sohn nicht vor der verschlossenen Tür steht. Kaum zu Hause, gab ich mir eine Ladung Koffein, über die meine Synapsen im wahrsten Sinne des Wortes nur müde lächelten und schwebte dann mit meinem Sohn zu seinem Training und ich in der Zwischenzeit zum Familieneinkauf. Kaum waren wir zu Hause und hatten gegessen, sank ich alsbald danieder, um keine wirklich gute Nacht zu haben. Doch sie schafft es mit Abstand nicht ins engere Auswahlverfahren, für die schlechteste Nacht des Jahres 2017.

Mir ging es gar nicht gut. Und so nutzte ich den kommenden Vormittag, um meiner Frau, nachdem ich unsere größeren Kinder abgeliefert hatte, ihr unsere Zwillinge anzuvertrauen und mich hinzulegen. Mittags wechselte ich ins Lager der wachen Bevölkerung und entließ meine Gattin zu ihrer Arbeit. Am Abend erwartete mich der Elternabend meines Sohnes. Um offen zu sein, hatte ich sehr mit mir gerungen und war stark versucht, mit Abwesenheit zu glänzen. Doch mein Pflichtgefühl und große Erwartungen zogen mich dann doch auf die kleinen Stühle. An der Stelle will ich dem Klassenlehrer meines Sohnes mein Lob und Anerkennung aussprechen. Er hat ein wirklich gutes Zeitmanagement und fängt ausufernde Diskussionen schnell und gut ab. Am Abend hatte ich dann etwas Befürchtungen vor dem nächtlichen Verlauf. Umsonst. Es ging bergauf. Fast schon rasant.

So wuppte ich nicht nur den Morgen, sondern auch gleich noch das Weihnachtsfrühstück, welches meine Frau für ihre beiden Mitarbeiter gab. Am Nachmittag übernahm ich dann wieder unsere Zwillinge, mit denen ich dann ihre größeren Geschwister einsammelte. So hätte der Abend in einem Rutsch weiter gehen können. Und eigentlich lief auch alles ganz gut. Nur das ich das Abendessen allein machen musste und als es endlich vollständig auf dem Tisch stand, kam zuerst nur meine große Tochter hinunter. Derweil hatte ich meine beiden Kleinsten in ihren Wippen festgezurrt, um sie zu füttern. Bei Polly ist da eher eine Alibiveranstaltung. Drei kleine Löffel bot ich ihr an und sie schaute mir fest in meine Augen und schob es mit ihrer Zunge fein säuberlich wieder hinaus. Derweil ich versuchte, den Brei wieder aufzufangen, protestierte Lysanne über meine sinnlosen Bemühungen. Meine Frau bindet Lysanne zwar noch regelmäßig ein Lätzchen um, aber eher selten sind darauf Reste zu finden. Diesmal saß ich ihr aber gegenüber, wie jeden Donnerstag. Doch das hatten wir beide auch noch nicht erlebt. Nach jedem Löffel, schob sie ihre Mittel- und Ringfinger dem Brei hinterher, um sich danach mit beiden durchs Gesicht zu fahren. Nach den ersten Löffeln sah sie schon sehr wild aus. So kam mein Sohn dazu und rief völlig außer sich aus, was ich denn da anstellen würde, mit seiner Schwester. Sowas braucht der Mann. Meinen ersten Impuls der Zurechtweisung unterdrückend, bat ich ihn, doch einfach zuzuschauen. Kurz darauf entspannte er sich, nicht ohne anzumerken, dass er gedacht habe, dass ich mit dem Löffel Katapult gespielt hätte und an seiner Schwester Zielübungen mit Brei durchgeführt hätte. Zu mehr als Augen verdrehen und oh Mann rauszupressen war ich nicht in der Lage. Doch immerhin schaffte ich es, Lysanne zu säubern bevor Mama kam. So übernahm sie ein müdes sattes Mädchen. Abends widmete ich mich dann den wenigen Worten für kidsgo und ein wenig Dichtkunst.

Am nächsten Morgen hatte ich mein Frühstückstreff. Zusammen fuhren wir diesmal woanders hin und erfuhren, dass in der Winterzeit das Frühstück erst später beginnt. Die Weltstadt Berlin stellt sich auf die Jahreszeiten ein. Schön beschaulich. Für uns Väter leider traurig. Unsere Pechsträhne hielt dann auch noch ein paar weitere Versuche stand, bevor wir uns verzweifelt in eine Bäckereikette setzten, um gleich zu erfahren, dass das hier kein Restaurant sei. Das war gut zu wissen. So konnten wir kein Irrtum begehen und ein Steak bestellen. Eine Bockwurst wäre wohl drin gewesen, wollten wir aber nicht. So hat man schon sein Kreuz mit der Kundschaft und wir dennoch ein Frühstück, bei dem der Bagel zwar ein Brügel war, weil mit Körnern, aber das war mir egal. Inzwischen finde ich gut, dass ich an dieser Stelle eine Bildungslücke schließen konnte.

Als ich nach Hause kam, wurde ich Zeuge, wie Polly das Laufgitter verließ. Zwar noch auf ihrem Bauch und auch auf ihrem Rücken, doch sie schaffte die Flucht. Allerdings war es ihr nicht vergönnt, die neu gewonnene Freiheit umfangreicher auszukosten, weil wir sie wieder zurück schafften. Das arme Kind. Türmt erfolgreich und wird von ihren Eltern in ihrer selbst geschaffenen Freiheit beschnitten. Dennoch sind wir an dieser Stelle autoritär und sehen die Gefahren. Nun werden wir beginnen, unsere Wohnung auf Gefahrenpunkte zu untersuchen. Die offenen Treppenstufen sind eine sehr erhebliche. Doch dank meines mangelnden Weitblicks, habe ich als Zeit war Pfeifen gebaut, anstatt mich darum zu kümmern und das Wochenende gab dafür keine Kapazitäten her. In der kurzen Zeit bis meine Frau nun zur Arbeit musste, nutzte ich dafür meine Idee eines eigenen gebauten Adventskranz umzusetzen. Um das Thema abzuschließen, sei gesagt, dass ich heute mit den letzten Arbeiten daran gescheitert bin. Als mir das zigste Mal das Holz aus der Drehbank um meine Ohren flog, stellte ich sie entnervt ab und setzte eine Alternativlösung um. Meiner Frau gefällt es. Zum Glück weiß sie nicht, wie er vor meinem inneren Auge ausgesehen hat.

Nach unserem fliegenden Wechsel, zwischen ihrem Feierabend und unserem scharfen Start zum Schwimmtraining, setzte ich mich in den Vorraum der Halle, um zu lesen. Es war bestimmt eine äußerst spannende Geschichte, aber dennoch schlief ich fast sofort ein. Was so ein Holzstuhl und eine verputzte Wand an Gemütlichkeit zu bieten hat, ist einfach unglaublich.

Bei meiner Heimkehr erzählte mir meine Frau von einer neuen Fähigkeit unserer Jüngsten. Da sie hin und wieder ein Löffelchen Brei annimmt, bieten wir es ihr auch regelmäßig an. Und hier beginnt ihre neueste Errungenschaft. Kaum hat sie den Brei, welche sie zu verschmähen scheint im Mund, spielt sie Fontäne und entlässt ihn mit Schwung durch ihre Lippen. So als wenn wir Autogeräusche nachahmen, nur das bei ihr vielmehr mit hinaus kommt. Das macht ihr offensichtlich Spaß und sie findet Gefallen daran. Zu gern hätte ich beim ersten Mal das Gesicht meiner Gattin gesehen. Nun sind wir vorbereitet und sorgen vor.

Man sagt ja, dass in der Vorweihnachtszeit die Hektik größer und die Zeit knapper wird. Mag sein. Wir kommen nur bei unserer Terminplanung durcheinander. So hatten wir eine Doppelbelegung für Sonnabend, die ich verschuldet hatte. Das machte aber nichts, da unsere Freunde sich als zeitlich flexibel zeigten und wir kurzerhand unser jährliches Weihnachtsplätzchen backen auf den frühen Vormittag legten. Das war nach dem Vorabend, als wir uns noch um Praxisrelevante Sachen kümmerten, zwar hart, aber trotzdem schön. Gleich im Anschluss setzte ich meine ganzen Frauen an der S-Bahn ab und fuhr mit meinem Sohn zu seinem Theaterbesuch mit seiner Tante und Cousin und Cousine. Derweil hatte ich Zeit für mich. Meine Frau hatte in der Zwischenzeit Spaß bei eine Kita-Veranstaltung. Spät abends fanden wir zusammen und verbrachten den restlichen Teil des Abends damit, uns um Weihnachtsgeschenke zu kümmern und am Ende nahmen wir uns wirklich noch Zeit für uns.

Wir haben eine inzwischen eine Formulierung entwickelt, wenn es mit unseren Zwillingen anstrengend wird. Wir lassen dann immer ein Entwicklungssprung als Argument einfließen. Offensichtlich springen beide nun gerade nachts gern. Während sie bisher gerne einzeln wach waren und außer Muttermilch noch maximal brabbelnd vor sich her erzählten, was bis hin zu laut geführten Unterhaltungen führen konnte, hat sich nun gewandelt. Nachts treiben sie meine Frau bis in den Wahnsinn. Sie wachen nun gerne zusammen auf. Vielleicht synchronisieren sie sich nun selbst? Allerdings ist aus der Unterhaltung ein Schimpfen geworden. Dies geht dann nahtlos in Beschwerdetiraden über, wenn eine schon trinkt und die andere warten soll. Das zerrt an der morgendlichen Fitness. Vielleicht wollen unsere Töchter ja auch nur beweisen, dass sie in ihr Geburtsbundesland gehören. Wie ich heute Morgen im Radio vernehmen musste, meckern die Berliner bundesweit am Meisten. Das wirft nun kein gutes Licht auf meine Stadt. Doch wer weiß, was da wie gemessen wurde. ;-) Wie sagte mal ein Darmstädter zu mir? Er mag von allen Deutschen die Berliner am Meisten, weil sie unter ihrer schroffen Schale, einen weichen liebvollen Kern haben. Ein schönes Kompliment.

Doch unsere Töchter haben wohl ihre ganz eigenen Bedürfnisse, welche sich dann nachts Bahn brechen. Wir hoffen, dass der nächste Entwicklungssprung sie zum Durchschlafen veranlasst.

Am Ende der Woche, kaum nach unserem ausgiebigen Familienfrühstück und kurz vor der Abfahrt zu einer Familienfeier, lud mich mein Freund, mit dem ich immer so gern Frühstücke, spontan zu einem Konzert am Abend ein und ich sagte nach kurzem Zögern zu. Ich fragte mich allerdings auch, ob das klug sei. Doch ich bin ja noch jung und da macht man auch unkluge Dinge gern mal, versuchte ich es mir schön zu reden. Doch vorerst brachen wir zu unserer Familienfeier auf. Da wir zum Wickeln mit Stoffwindeln übergegangen sind, gab es darüber Gesprächsstoff und meine Mutter erzählte von früher und ich bin froh, dass es auf diesem Gebiet eine umfassende Entwicklung gegeben hat. Dennoch waren wir uns schnell einig, dass das Wickeln in den ersten sechs Monaten mit Wegwerfwindeln einfacher ist. Zu Beginn war ich auch froh, dass wir nicht schlagartig umgestiegen sind. Denn wenn es bei zwei Babys schnell gehen musste, dann hatte ich am Anfang noch nicht die Geschwindigkeit und Fingerfertigkeit heraus, um wirklich schnell zu sein. Inzwischen wissen wir, dass unser Erstkauf etwas zu optimistisch geplant war, da wir durch das vermehrte Wickeln etwas mehr Material benötigen.

Als wir dann nach Hause kamen und die Waschmaschine anschmissen, las ich etwas, was die Sorge einer unzureichenden Entwicklung unserer Zwillinge neue Nahrung verleihen könnte. Der isländische Babyflüsterer Snorri schafft es, dass Babys mit vier Monaten stehen können. Selbst Ärzte sind ratlos. Die Isländer sind eben nicht nur im Fußball eine Macht. Was sich jetzt so lesen mag, wie eine Geschichte, die mir zu später Stunde einfällt, darf hier gerne betrachtet und nachgelesen werden.
http://www.hallo-eltern.de/baby/schwimmlehrer-beweist-babys-koennen-bereits-mit-4-monaten-stehen/

Nach meinem ersten Erstaunen wurde es nun Zeit für Gentlemen unplugged. Einige seiner Freunde, die er auf die Bühne holte, haben mich beeindruckt. Nach drei Stunden war ich dann aber schon froh, dass es nach Hause ging. Ich werde vielleicht doch langsam älter. Dennoch war es ein schöner Abend.

Und nun einen guten Start für alle, in die neue Woche,
der Daniel

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Dir alles Gute,

Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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Kommentare von Lesern:

 
Daniel, Berlin:
07.12.2017 06:48
Hallo Anke,
vielen Dank und schöne Grüße nach Bayern.
Mit deinem Wunsch hadere ich sehr, da mir nicht gelungen ist, was ich wollte. Das ich nun meine produzierte B-Ware veröffentlicht sehe, behagt mir wenig. Vielleicht kannst du mich verstehen? Gern kann ich dafür ein Foto von dem kommenden Produkt einstellen. ;-)
Liebe Grüße,
Daniel
Anke:
05.12.2017 18:09
Hallo Daniel,

wieder einmal habe ich deinen Bericht sehr gerne gelesen!
Dieses Mal hast du mich sehr neugierig gemacht und daher habe ich eine Bitte an dich. Würdest du beim nächsten Bericht vielleicht ein Foto deines selbst gebastelten Adventskranz anhängen, Dankeschön :-)

VG aus Bayern

Tagebuch Daniel

Daniel
Alter: 45
Wohnort: Berlin
Beruf: Betriebswirt
Familienstand: verheiratet, 4 Kinder
Geburtstag Kind: 22.04.2017
Letzter Eintrag: 19.04.2018

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