22.07.2013
43. Woche
Wem ist der Sommer zu heiß? Uns nicht!
Von kühnen Sprüngen, mutigen Klettereien und wilden Tieren.
Die zweite Tochter lässt sich im Schaukelstuhl nieder und schaut sich ein Buch aus dem Regal an, nimmt es heraus und ruft: Ich weiß was, ich weiß was. Ich habe eine Idee." Sie hält den Umschlag von "Madita" hoch zu mir und verkündet: "Das kann ich auch mal machen."
Der väterliche Anrufbeantworter brummt dazu: "Ja,klar. Hmmm, hmmm. Ja, ja." Bis mir auf geht, w a s auf dem Bild zu sehen ist und wie dies mit den Äußerungen des Kindes zusammenhängt: Madita fliegt am Regenschirm hängend vom Schuppendach herunter. "NE!!! AUF KEINEN FALL KANNST DU DAS MACHEN!" rufe ich erschrocken. Daraufhin hat auch das Kind einen Schreck und hätte fast angefangen zu weinen. Doch nachher werden wir das dann mal ausprobieren - mit dem größten Schirm den wir finden und dann aber nicht vom Schuppendach, sondern von der obersten Treppenstufe, wo ich solcherlei Experimente als Kind schon selbst durchführte.
Mein Neffe ist so eine etwas unerschrockene Frohnatur. Dieser sprang nach Ansage zur Mutter vom Schuppendach herunter: zweieinhalb bis drei Meter ragt das Dach über der Wiese empor und irgendwie war das Kind danach unverletzt, aber unheimlich erschrocken.
Als ich die Tage im Kirschbaum meiner Kindheit herumkletterte, da merkte ich doch, dass wir beide es zwar noch sind, doch eben auch irgendwie nicht. Wir haben uns weiterentwickelt und so unerschrocken, wie ich als Kind mich in den Baum zurück zog und darinnen auch saß, um der Welt zu entfliehen auch ohne Kirschen, bin ich nicht mehr. Der Baum ist größer geworden und für mich sind die Abstände zum klettern interessanter Weise irgendwie die gleiche geblieben.
Nur meine Kinder können in dem Baum nicht klettern. Dafür stehen sie auf Leitern und pflücken mit großer Begeisterung die reifen Kirschen. Die erste Tochter stand auf der zusammensteckbaren Aluleiter und wollte an besonders leckere Kirschen heran kommen. Sie alberte auch etwas rum und streckte sich und reckte sich und wippte und zog und auf einmal fiel die Leiter auseinander und das Kind hing an den Kirschbaumzweigen in luftiger Höhe um Hilfe rufend. Dies vernahm der Onkel, der schnell seine Baumhausbaustelle verließ und zur Rettung des Kindes herbeieilte. Dann öffnete er die Arme unter dem Kind und ermutigte es, sich fallen zu lassen. Er fing sie dann auch auf. Ich finde es erstaunlich, dass die erste Tochter so gerne klettert und über solche Armkraft verfügt, sich im Baum selbst festzuhalten an den dünnen Zweigen.
Sagt die zweite Tochter: "Ich habe auch Muckis" und winkelt ihren Arm an, damit wir den Oberarm befühlen können. Ruft erfreut die erste Tochter: "Muckis ist auch ein Teekesselchen: die Kaninchen und die Muskeln."
Witzig ist auch, dass durch die beste Freundin animiert die erste Tochter nun "Muschi" zu ihrem Geschlecht sagt. Abgeleitet davon haben Väter einen "Muschimann". Sowas aber auch.
Die zweite Tochter findet immer unheimlich wichtig, was sie zu sagen hat: "Ich weiß was." Höre ich dann nicht zu, wird an meinem Hosenbein oder an meiner Hand gezogen: "Papi, ich muss dir mal was sagen." Was dann noch kommen kann? "Welcher hört mir mal zu?"
Und Angst vor Raupen kennen die Kinder nicht. Weder die mit vielen Haaren sind ekelig, noch die mit bunten Farben. Auch Spinnen und überhaupt jede Art von Krabbeltier löst bei den Kindern Begeisterung aus. Alle Viecher müssen gerettet werden und "lebig" aus dem Haus getragen werden.
Am Donnerstag geht es in die Ferien. Also da fahren wir in den Urlaub. Der besteht bei uns aus Besuch meiner Schwiegereltern und einem Familientreffen meines Clans in der Sächsischen Schweiz. Darauf freue ich mich sehr. Na mal sehen, wie dann der Blog geschrieben werden kann. Bis dahin euch allen eine gute Zeit,
euer Herr Gaigals
Bisher wurden noch keine Kommentare abgegeben.