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26.07.2009 14. Woche
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Eine entwicklungsreiche Woche

Training on the Job und große Fortschritte, gab es diese Woche zu bewundern. Lest selbst.
Die Aufregung war groß. Zur Entlastung von Mami, sollte Mika mich nämlich am Dienstag ins Büro begleiten. Es würde kein langer Tag werden, soviel war uns klar und dank Gleitzeit auch kein Problem. Während Mami sich alles Mögliche vornahm und Pläne schmiedete, organisierte ich vorsichtshalber das „Eltern-Kind-Zimmer“ in der Firma. Ein Büro, ausgestattet mit Schreibtisch und PC, aber auch mit Krabbeldecke, Spielzeug und Kindermöbeln. Zwar hatte ich vorher ein „Go“ bekommen, Mika in mein Büro mitzubringen, aber für den Fall, dass er pöbelnd und zeternd den Büroalltag stört, war diese Rückzugsmöglichkeit des Arbeitgebers ideal. Das Abenteuer begann aber schon am Montagabend. Es dauerte nämlich eine Weile, die Wickeltasche zu packen, Ersatzklamotten auszuwählen, die Fläschchen vorzubereiten, Spielzeug und Krabbeldecke bereitzulegen und so einen möglichst reibungslosen Ablauf vorzubereiten.

Am Dienstag ging es dann schon früh los. Während ich mich fertig machte, wurde Mika von Mami gewaschen und angezogen. Einem mittleren Umzug gleich stopfte ich mein Auto voll: Kinderwagen und alle am Vorabend gepackten Sachen und, last not least, den kleinen Sohnemann in seiner Babyschale. Die Autofahrt wurde von ihm, wie immer, komplett verschlafen. Bereits in der Tiefgarage begann es jedoch für ihn interessant zu werden, da sich die ersten Kollegen um ihn scharten, während ich den halben Babyhausstand auslud. Im Büro angekommen gab es dann ein großes Hallo für Mika. Ich arbeite nämlich mit 5 Damen zusammen, davon eine zweifache Mutter, eine werdende Mutter und zwei wissende Tanten. Dazu kam, dass sich sämtliche Kolleginnen und Kollegen die in unseren Räumlichkeiten Termine hatten, oder einfach mal vorbeisahen, gleich um Mika bemühten.

Der gab sich, ob der Aufmerksamkeit ganz Gentleman like, setzte sein zuckersüßestes Lächeln auf und stand stoisch alle vor ihm auftauchenden Menschen durch. Das alles gut ging, war auch dem „Harem“ in den ich ihn hineingebracht hatte zu verdanken. Eigentlich hatte ich an diesem Tag keine Termine geplant, um immer ein Auge auf ihn haben zu können. Letztlich musste ich dann auf Abruf in einen 2o Minütigen Termin. Als ich wiederkam, strahlte mich mein Sohn an, er wurde gerade frisch gewickelt und hatte auch sonst nicht unter fehlender Betreuung zu leiden.

Die Rückfahrt über war er zum ersten Mal komplett wach, so aufgekratzt war er. Abends schlief er dann schon früh und friedlich ein. Ein Tag „bei Papas Arbeit“ fordert eben Tribut. Für uns ein weiterer Beweis, er macht sich gut in der „Fremde“.

Den Rest der Woche gab es einige „erste Male“. Da war der Augenblick an dem er, auf dem Bauch liegend, Schwung holte und sich auf den Rücken rollte. Wir reproduzierten das voller Stolz ungefähr Achtundneunzig mal, was nicht nur zu einer kleine Spuckorgie von Mika führte, sondern auch noch keinerlei Wirkung auf sein Langzeitgedächtnis hatte. Am nächsten Tag hatte er wieder verlernt wie es geht und will bis heute nichts davon wissen. Anders verhält es sich mit der Übergabe von Dingen. Ein Spielzeug, oder seinen Schnuller greifen und in die andere Hand legen, dass macht Mika immer und immer wieder.
Auch in Sachen Männergespräche sind wir einen großen Schritt weiter. Mittlerweile erzählt er Minuten lang von, der Tonlage nach, wichtigen Dingen, die wahrscheinlich den Weltfrieden sichern, oder die Finanzkrise beenden können, wenn der doofe Papi sie bloß verstehen könnte.

Diese Momente genieße ich natürlich, genau wie das gemeinsame Baden. Das fand nämlich zum krönenden Abschluss dieser Woche auch zum ersten Mal statt. Wie ein kleiner Frosch strampelte Mika im Wasser herum und amüsierte sich, wie sein Vater, köstlich. Das ganze unter den wachsamen Augen von Mami und wider Erwarten ganz ohne Kotsäulen oder Pipi im Wasser. Es ist einfach nur toll Papi zu sein!
Am Sonntag kam noch Mikas Onkel samt Bekannter zu Besuch. Mika quittierte diesmal so viel Aufregung mit ein wenig Quengeligkeit, hatte aber scheint es eh einen schlechteren Tag erwischt. Hoffentlich wird er nicht krank.

Nächste Woche gibt es die U4 und hoffentlich mehr Neues!
Es grüßt euch
Bruno

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Tagebuch Bruno

Bruno
Alter: 36
Wohnort: Hamburg
Beruf: Fachkaufmann für Marketing
Familienstand: verheiratet
Geburtstag Kind: 14. April 09
Letzter Eintrag: 13.12.2009

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