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09.05.2022 4. Woche
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Zwischen Film und Familie

Eine Chaotische Woche und der erste Entwicklingsschub
Hallo ihr Lieben!

Maik:
Was für eine Woche. Die Hochs und Tiefs gaben sich die Klinke in die Hand. Was aber weniger an der kleinen Dame und ihrem Bruder lag, sondern eher an den äußeren Umständen in der vergangenen Woche.

Angefangen hat die Woche mit der traurigen Nachricht, dass ein guter Freund und Sänger meiner ersten Band verstorben ist. Er war nicht einmal ein halbes Jahr älter als ich. Man denkt ja immer so leicht daher, dass so was nur anderen passiert oder nur älteren Menschen, bei denen man es erwartet, aber dass einer von uns so früh sterben würde, hätten wir nie für möglich gehalten. Das hat mich und unsere ganze Truppe, die über Jahre hinweg und seit Teenager Zeiten befreundet war, hart getroffen.
Ein Kumpel meinte dazu leicht zynisch: Jetzt sind wir so weit ... Die Ersten bekommen Kinder, Heiraten und Sterben. Nun, er hat ja nicht ganz Unrecht, aber trotzdem bitter. Ich wusste, dass die Trauerfeier hart sein wird und das ich alte Freunde wieder treffen werde. Schade, dass der Grund für das Zusammentreffen ausgerechnet ein Todesfall ist.
Es wurden viele Worte an die Eltern, Familie und Freunde gerichtet, aber vor allem das hier ein Vater sein Sohn zu Grabe trägt, hat mich getroffen und mir wieder bewusst gemacht, was ich für ein Glück habe mit meinem Sohn und meiner Tochter, auch aber mit dem Wissen, dass schon unser kleines Licht dort oben, oder wo auch immer auf uns wartet.

Die kleine Dame war in diesem Zuge das erste Mal länger "alleine" bei der Mutter – meiner Frau. Sie hat es vermutlich lockerer hingenommen als ich an der Stelle, aber ich hab es geschafft.

Nach diesem doch traurigen Start in die Woche, ging für mich ein kleiner Traum in Erfüllung, ich habe als Kompass bei einem Film mitspielen können, die Anzeige dazu hatte Marcella gefunden und mir gezeigt. Da musste ich einfach dabei sein. Perfekt war, dass sie sogar Soldaten suchten. Als ich bemerkte, dass das Setting des Filmes "post-apocalyptic" sein würde, musste ich dabei sein. Angemeldet und Angenommen ging es Mittwoch Abend zu meinem ersten Drehtag. Zu dem Zeitpunkt ahnte ich leider nicht, dass die kleine Dame gerade jetzt mit ihrem ersten Entwicklungsschub um die Ecke kommen würde, aber so ist es nun mal, die kleinen Menschen entwickeln sich so unverhofft und schnell, dass es uns manchmal einfach eiskalt erwischt.

Am Set angekommen ging es direkt so los, wie man es erwarten würde. Man wurde von zwei Menschen in Empfang genommen, die die Komparsen betreuten, Sie gaben einem einen groben Plan und brachten uns zu den Kostümen, wir wurden eingekleidet und fertig gemacht, zum ersten Drehort gebracht und die erste Szene ohne Ton und viel Aufwand mit einer Drohne abgedreht, eine coole Verfolgungsjagd im Harzer Wald.
Im Laufe des Tages wurden dann weitere Szenen mit Darstellern, Militärfahrzeugen und allerhand Pyro und Nebel gedreht. Alles war total spannend und abgefahren. So das ich mich auf die kommenden Tage nur noch mehr freute. Gegen 22:30 h ging es dann nach Hause, mit über einer Stunde Rückweg war ich dann also kurz vor Mitternacht pünktlich zur ersten Stillzeit der Kleinen, wieder Zu Hause.

Die nächsten beiden Tage waren so unglaublich aufregend, dass ich über jeden von ihnen einen eigenen Artikel schreiben könnte. Vielleicht tue ich das ja, wenn es euch gefällt oder uns nächste Woche nicht viel mehr einfällt *Zwinker*.

Aber egal wie cool das Erlebnis an sich auch war, ich war fast nonstop in diesem Filmgeschehen gefangen, zwischen Absprachen, Fahren und Drehen. Dabei habe ich das Geschehen zu Hause ein wenig aus den Augen verloren.

Marcella:
Was soll ich dazu sagen, ein wenig aus den Augen verloren, trifft es ganz gut. Für die drei Tage habe ich uns vorsichtshalber oder vielleicht eher "vorsehenshalber" bei meinen Eltern einquartiert, denn noch im Wochenbett mit der kleinen Dame und einem 18 Monate altem Entdecker wäre mit vermutlich die Decke auf den Kopf gefallen, beide gleichzeitig tragen um raus zu kommen ist zwar noch auf meiner To-Do-Liste, aber sicher nicht so schnell.

Ich war also froh, meine Familie zu haben, denn der kleine Mann liebt seine kleinen Onkel und Tanten und vor allem bei dem Wetter waren die Möglichkeiten draußen zu spielen und toben einfach toll, alleine hätte ich das so nicht geschafft, vor allem weil die kleine Dame ihren ersten Schub gemacht hat.

Und das war schön und schwer zugleich. Das Wissen, dass sie gerade ganz viel Neues lernt und verarbeitet ist etwas so Schönes, aber die Art, wie eben dieses sich zeigt, ist manchmal auch schwer auszuhalten, finde ich.
Die kleine Motte hat drei Tage quasi an meiner Brust, auf mir oder meiner Mutter kuschelnd und schunkelnd verbracht. Alles andere war doof oder anders gesagt, alles andere fand sie zum Heulen. Aber was soll ich sagen, ihre Augen sind viel wacher, sie schaut ganz aufmerksam den ersten Bewegungen hinterher und bewegt sich plötzlich ganz anders, agiler, fröhlicher und hebt ganz locker für einige Augenblicke und länger ihren Kopf.

Das macht die anstrengenden Tage wieder wett. Aber ja, der Papa hat es verpasst und ich mich gerade nachts, wenn er noch bis 2 oder 3 h beim Dreh war, ein wenig allein gefühlt.

Aber es ist geschaft und nach dem Dreh- und Schubchaos folgte dann ein toller Familiensamstag auf einem Fantasy-Mittelalter-Larp Event, etwas dass uns als Familie sicher besonders macht, im Anhang befindet sich ein Foto von uns in unseren Wikinger Klamotten, aber über das Thema selber schreiben wir sicher im Sommer das ein oder andere Mal wenn wir wieder unterwegs sind.

Der Tag war auf jedenfalls familiär, in einer kleinen Gruppe mit viel frischer Luft und Lachen und die kleine Dame hat im Tragetuch so einen aufregenden Tag ganz locker mitgemacht.

Soviel von unserer Woche, ich überlege mir sicher zweimal, ob ich Maik noch einmal die Möglichkeit aufzeige, bei so einem Dreh mitzumachen, aber hey, er hatte so viel Spaß, dass ich es vermutlich doch nicht unterlassen kann, wenn es gerade möglich ist, dass muss man ja so sagen, durch die Elternzeit und den Mutterschutz konnte er sowas einmal spontan erleben, wer weiß, wann es mal wieder so passt. Wir wünschen jedem, der die Möglichkeit hat, auch einmal solche Erfahrungen machen zu können.

Liebe Grüße,

Maik & Marcella

PS: Die kleine Dame hat diese Woche ihre 4 kg Marke geknackt und hat morgen ihre U3, wir werden berichten.





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Tagebuch Marcella und Maik

Marcella und Maik
Alter: 24 und 27
Wohnort: Lautenthal/Langelsheim
Beruf: Soziale Arbeit, Zeitsoldat + Chemisch Technischer Assistent im Labor
Familienstand: verheiratet, 2 Kinder
Geburtstag Kind: 09.04.22
Letzter Eintrag: 24.04.2023

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