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05.07.2010 43. Woche
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Urlaub - Sonne, Sand und Pool

Urlaub am Roten Meer - Kinder auch im Urlaub krank (was machen wir bloß falsch) - Fußball-Sommertraum 2010
Es sind tatsächlich schon wieder 3 Wochen vergangen, in denen wir 2 Wochen im Urlaub in Ägypten waren. Herr, wo ist nur die Zeit geblieben?

Ohne möglichst in jedes Detail zu gehen und damit den Tagebucheintrag nicht zu einem Roman ausarten zulassen, versuche ich mich hier daher auf das Wesentliche zu beschränken. Nun also die letzten 3 Wochen ein wenig in Zeitraffer.

Nach langer Planung und eigentlich dem Vorhaben dieses Jahr mal ein anderes Urlaubsziel zu wählen, sind wir letztendlich ja dann doch wieder bei unserem Iberotel Samaya in Marsa Alam gelandet. Aber im Gegensatz zu letztem Jahr haben wir uns dieses Jahr für die Anreise zum Flughafen in Düsseldorf für die Zugfahrt entschieden und haben zusätzlich noch jeweils einen Tag dran gehängt, so dass wir vor dem Abflug noch eine Nacht in einem Hotel in Düsseldorf verbracht haben. Ebenso nach der Ankunft in Düsseldorf.

Mal abgesehen von dem Aufwand des Gepäcktransports war dies die wirklich entspanntere Anreise. Beim Abflug hatten wir uns für den Vorabend-Checkin entschieden, was das Einchecken am nächsten Tag gerade mit den Kindern wesentlich erleichterte. Zudem haben die Kinder die Zugfahrt sehr genossen, denn im Gegensatz zum Auto, konnten sie hier herumlaufen und hatten Platz. Außerdem war es für unsere zwei ein aufregendes Erlebnis, endlich mal mit dem Zug zu fahren. Schon verrückt wie sich die Zeiten geändert haben.

Hatte ich meinen ersten Flug mit Mitte Zwanzig, so ist Nala bereits 3x geflogen bevor sie nun zum ersten Mal mit der Bahn gefahren ist.

Der Hinflug verlief dann auch wesentlich entspannter als im letzten Jahr, wo wir schon von der Anreise gestresst waren. Die Kinder verhielten sich mustergültig und verwüsteten lediglich den Bodenbereich vor unseren eigenen Füßen. Severin entschied sich sogar zu einem 2 ½ stündigen Schlaf auf meinem Schoß. Ich wusste zwar bald nicht mehr wohin mit meinen Beinen und welche Pobacke mir mehr weh tat, aber dafür war ziemliche Ruhe angesagt. Auch hatten wir diesmal mehr „Vorlesebücher“ dabei, womit wir zumindest Nala gut beschäftigten konnten. Außerdem erkundete sie immer wieder das Flugzeug nach einer geeigneten bzw. einem geeigneten Spielkameraden.

Was im Übrigen das Gepäck anbetrifft, so war dies hier schon fast eine logistische Planung erforderlich. Wir hatten dabei:

2 große Koffer (1x Kinder, 1x Eltern)
1 mittleren Koffer (Kinder)
1 Reiserucksack (Spielsachen)
1 Kindertrolli (Nalas Kindertrolli – ebenfalls Spielsachen)
1 Kinderreisebett
1 Matratze für Kinderreisebett
1 Beauty-Case
2 Buggys
2 Kinderrucksäcke (Handgepäck)
1 Rucksack (Handgepäck)
1 kleinen Koffer für Hotelübernachtung(en) in Deutschland

Da wir uns vorgenommen hatten, im Urlaub keine Experimente zu wagen und möglichst erholsame Nächte zu haben, hatten wir uns für die Mitnahme des Reisebetts entschieden. Selbstverständlich hatten wir für unser Hotelzimmer 2 Kinderbetten bestellt, aber da Nala zu Hause fast jede Nacht zu uns ins Schlafzimmer wandert um dann dort im inzwischen dauerhaft aufgebauten Reisebett (für sie das „Prinzessinnen-Bett“) tief und fest weiter und vor allem durch zu schlafen, wollten wir ihr diese Möglichkeit auch im Urlaub bieten. Wir waren also bepackt bis oben hin. Man muss aber fairerweise dazu sagen, dass wir aufgrund der „Windelerfahrung“ von letztem Jahr, dieses Jahr den gesamten Windelvorrat von Deutschland aus mitgenommen haben. Allein die Windeln und die Gläschen für Severin machten schon so gut wie einen großen Koffer aus.

Bei der Fahrt von unserer Wohnung zum Bahnhof haben wir uns mit unserem Sharan von einer Freundin fahren lassen, da wir hier alles hinein bekamen. Das erste Problem stand an, als wir vom Bahnhof Airport-Düsseldorf zum Abflugterminal kommen wollten. Keine Trollis vorhanden... suppi! Alles was wir irgendwie im/am Buggy oder am Körper anbringen konnten, wurde schon mal getragen. Dank der Hilfe von Mitreisenden bekamen wir aber dann doch alles recht problemlos zur Sky-Train. Nach dem Vorabend-Checkin hatte sich unser Gepäck aber dann ja um ein wesentliches reduziert, da wir insgesamt 8 Gepäckstücke aufgegeben haben. Dank der Kinder und eines Kreditkarten-Bonus hatten wir insgesamt 120kg Freigepäck und sie haben sogar wegen der Anzahl der Gepäckstücke nichts gesagt. Anschließend somit mit dem Shuttle-Bus des Hotels zum Einchecken ins Hotel. Dort haben wir dann in aller Ruhe noch Abendbrot gegessen und haben uns dann sehr entspannt auf unser Hotelzimmer begeben. Dank nicht funktionierender Klimaanlage und Fenster zur Hauptstraße mit Straßenbahntrasse war der Nacht für uns alle dann zwar doch nicht so erholsam wie erhofft, aber immer noch besser, als um 4 Uhr in der Früh aufzustehen, mit dem Auto 2-3 Stunden zu fahren und zu hoffen, rechtzeitig anzukommen.

Der Aufenthalt in Ägypten verlief dann in der ersten Woche leider nicht so wie geplant. Severin fing auf einmal an zu husten und bekam am 3. Tag dann noch 40 Grad Fieber. Also war auch im Urlaub mal wieder Arztbesuch angesagt. Da Severin außer dem Husten aber sonst keinerlei Anzeichen einer Erkältung aufwies, vermuteten wir alle (inkl. Arzt), dass das Fieber vom Zahnen herrührt und der Husten lediglich zufällig gleichzeitig auftrat. Wir bekamen einen homöopathischen Hustensaft vom Arzt und damit war die Sache erstmal erledigt. Tatsächlich ging das Fieber kontinuierlich zurück und Severin war nach 3 Tagen wieder fieberfrei. Von unserem ägyptischen Reiseleiter haben wir dann noch einen einheimischen Hustensaft auf pflanzlicher Basis bekommen, der wahre Wunder bewirkt hat. Wachte Severin bis dahin mehrmals nachts von seinem eigenen Husten auf, hatte schon nach der ersten Einnahme des Saftes nachts nur noch einen Hustenanfall und bekam so auch seinen erholsamen Schlaf.

Nala dachte sich wohl, dass sie dem nicht nachstehen wolle und beklagte sich am Ende des 4. Tages über Ohrschmerzen. Dies wurde innerhalb einer halben Stunde wohl so schlimm, das man zusehen konnte, wie sie abbaute und immer blasser wurde. Also nächster Arztbesuch. Tatsächlich war dann wie befürchtet das Ohr gereizt und mit etwas Sekret gefüllt. Also bekamen wir Ohrentropfen. Am nächsten Tag sollte das Ohr dann ausgespült werden. Hat einer von Euch schon mal versucht einer knapp 3 Jährigen das Ohr auszuspülen? Kurz gesagt, wir mussten das Vorhaben abbrechen, da unsere Tochter den Arzt mit dieser riesigen Wasserspritze absolut nicht an sich ran lassen wollte und fast hysterisch wurde. Die Schmerzen hatten aber aufgrund der Tropfen bereits nachgelassen und Nala wollte ohnehin bereits schon wieder ins Plantschbecken.

Also beließen wir es zunächst bei den Tropfen und täglicher Kontrolle durch den Arzt. Tatsächlich hatte sich das Sekret nach 2 Tagen zum Teil aufgelöst und der Arzt meinte, wir sollten es mit den Tropfen erstmal weiter probieren. Wenn es nicht schlimmer würde, kämen wir um das Ausspülen herum. Das war denn auch so, Gott sei Dank.

Nachdem wir somit die erste Woche mal wieder fast mehr beim Arzt als am Pool verbracht hatten, verlief die zweite Woche ruhig. Sonne satt, genügend Platz im Kinderpool zum Plantschen und sehr zur Freude der Kinder... Eis! Natürlich abgepacktes Eis aus der Gefriertruhe und kein Wassereis.

Überhaupt waren wir froh, uns wieder für das gleiche Hotel entschieden zu haben. Das bedeutet in aller Regel Urlaub von Anfang an, da man alle Einrichtungen und die Wege bereits kennt und sich nicht erst mit der Anlage vertraut machen muss.

Unsere Tochter war ja schon immer eine Wasserratte. So war es auch nicht verwunderlich, dass sie sofort am Tag nach unserer Ankunft wild im Wasser herumsprang. Ihr Bruder ist dagegen genau das Gegenteil. Ich glaube er hat sich 2 Tage nur am Beckenrand aufgehalten, damit höchstens die Füße nass wurden. Mehr war nicht drin. Offenbar hat er sich dann aber doch irgendwann von der Begeisterung seiner Schwester für das kühle Nass anstecken lassen und wurde mutiger. In der zweiten Woche durfte ich ihn im tieferen Becken dann sogar schon in die Luft schmeißen und wieder auffangen.

Es ist wirklich erstaunlich wie unterschiedlich sich Kinder entwickeln. Gerade hinsichtlich Baden und beim Umgang mit Wasser haben wir versucht genauso vorzugehen, wie bei Nala. Babyschwimmen, Badewanne, Dusche etc. etc... Und trotzdem ist Severin eher der wasserscheue und Nala das ganze Gegenteil. Nala hat es in der zweiten Woche sogar gewagt mit ihren Schwimmflügeln vom Beckenrand ins tiefe Wasser zu springen. Natürlich stand ich im Wasser Gewehr bei Fuß für den Fall des Falles, aber sie wollte sich absolut nicht auffangen lassen.

Herrlich waren auch die Momente nach dem Abendessen, also sich sämtliche Kinder der Anlage meist in der gleichen Ecke trafen und spielten. Unsere Tochter natürlich mitten drin. Severin anfangs noch eher vorsichtig am Rand zuschauend war mit zunehmender Dauer aber auch immer mehr mitten im Geschehen dabei.

Als Nala dann aber auf einmal verschwunden war und wir sie auf dem Spielplatz der Anlage wiederfanden, war eine Moralpredigt fällig. Ich muss sagen, dass diese wohl gewirkt hat. Zumindest kam sie ab diesem Moment jedes Mal zu uns und fragte, ob sie auf den Spielplatz dürfe.

Mal abgesehen von den Arztbesuchen war dieses Jahr der Urlaub auch für Susanne und mich viel erholsamer. Ich will nicht verschweigen, dass wir auch während dieser 2 Wochen die ein oder andere kleine Auseinandersetzung bzw. Meinungsverschiedenheit hatten, aber insgesamt deutlich weniger als im Jahr zuvor und somit war der Urlaub insgesamt sehr harmonisch. Wir haben sogar Zeiten für eheliche Zweisamkeit gefunden.

Das warme Wetter haben wir bei Nala auch dazu genutzt, sie möglichst sauber zu bekommen. So haben wir sie so weit es ging ohne Windel herumlaufen lassen. Pool natürlich ausgenommen. Hier war Schwimmwindel stets Pflicht. Aber sie hat es tatsächlich prächtig gemeistert. Bis auf 2 oder 3 Ausnahmen hat sie ihr Bedürfnis stets gemeldet und rechtzeitig den Weg auf die Toilette geschafft. Das kleine Geschäft wird anstandslos im Beisein von Mama oder Papa erledigt. Beim großen Geschäft müssen wir aber jeweils aus der Toilette und die Tür anlehnen. Da will sie dann doch ihre Ruhe haben. Sie meldet sich aber ordnungsgemäß, wenn sie fertig ist.

Die Kinder haben übrigens den gesamten Aufenthalt ohne Magen-Darm-Probleme überstanden. Mich hat es dafür am letzten Abend dann noch erwischt. Pharaos Rache hat mich dann auch daran gehindert am Donnerstag wieder ins Büro zu gehen. Ich glaube das war das erste Mal während meiner ganzen beruflichen Laufbahn, dass ich direkt im Anschluss an meinen Urlaub mich krank melden musste. Aber ich hatte die Wahl entweder den ganzen Tag nichts zu Essen und zu Trinken oder aber die Toilette für mich ständig zu reservieren. Hab mich nach Rücksprache mit dem Arzt dann für zu Hause bleiben entschieden. Die Symptome sind zwar noch nicht ganz verschwunden, aber wesentlich besser, so dass ich mich morgen dann im Büro wieder zurück melden werde.

Tja, das war es eigentlich im Wesentlichen von den letzten 3 Wochen. So sehr wir uns auf diese 2 Wochen am Roten Meer in Ägypten gefreut haben, so sehr haben wir uns aber dann doch auch wieder auf zu Hause gefreut und haben das erste Abendbrot mit herrlicher Wurst und richtigem Brot wie ein 5-Sterne-Menü genossen.

Nächstes Jahr wird es aber dann wohl definitiv woanders hingehen. Wohin? Noch keine Ahnung.

Ach ja, Fussball gab´s ja dann auch noch. Sämtlich Sender, auf denen Fußballübertragungen zu sehen gewesen wären, funktionierten nicht. Angeblich hätte die ägyptische TV-Gesellschaft ihre Sendereinspeisung auf einen anderen Satelliten umgestellt, der kostenpflichtig sei. Na, wenigstens hatte man in einem Raum eine Leinwand aufgestellt und hatte dort für eine Übertragung der Fußballspiele gesorgt. Dank der besten Ehefrau von Welt konnte ich mir dort auch die deutschen Spiele in voller Länge anschauen. Unter anderem auch das 4:1 gegen England. Mein Tipp im Übrigen: Endspiel -> Deutschland – Niederlande, und wie 1974 mit einem knappen Sieg für uns.

Am Samstag haben wir dann auch dem Anlass entsprechend die Familie zum Grillabend eingeladen und uns vorher das spektakuläre 4:0 gegen Argentinien gemeinsam angesehen. Wir wohnen etwas am Stadtrand von Kassel, aber das Hupkonzert der Autos aus der Innenstadt haben wir bis zu uns gehört.

So, das war es dann auch endlich für diesen Tagebucheintrag. War nun auch lang genug.

In der Hoffnung beim nächsten Tagebucheintrag auch von neuen Weltmeister Deutschland berichten zu können, grüßt Euch alle herzlich

Euer

Wieland

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Tagebuch Wieland

Wieland
Alter: 47
Wohnort: Kassel
Beruf: Versicherungskaufmann
Familienstand: Verheiratet
Geburtstag Kind: 17.12.08, 10.7.07
Letzter Eintrag: 05.09.2010

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