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16.05.2010 38. Woche
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Nala erzieht Ihren Bruder - neues Auto

Mal eine Woche ohne Stress - Nala erzieht ihren Bruder - Nalas Sprüche - neues Auto - Ich liebe meine Frau!
Seit langem mal wieder geht eine Woche zu Ende, die eigentlich nur mit positiven und erfreulichen Ereignissen gefüllt war. Gleichzeitig geht aber auch leider meine Woche Urlaub dem Ende zu. Ab Montag heißt es wieder „Papa muss ins Büro“.

Diese kurze Arbeitswoche mit einem Feier- und sogenannten Brückentag hatte ich mir frei genommen. Sowohl ich, als auch der Rest der Familie haben dies offensichtlich genossen. Vor allem Nala war sichtlich begeistert, dass Papa morgens nicht ins Büro musste und erst am Abend wieder nach Hause kam. Zumindest war Mama diese Woche ziemlich abgemeldet.

Überhaupt hat Nala momentan Ihre „Papa-Phase“ und ist sehr auf mich fixiert. Okay, die Momente, bei denen sie nach mir ruft, weil Mama etwas verboten hat oder mit ihr geschimpft hat, weil sie etwas angestellt hat, sind glaube ich normal. Ich bemühe mich dabei auch immer sehr, meiner Susanne nicht in den Rücken zu fallen. Ob mir das immer 100% gelingt weiß ich nicht, auf jeden Fall tue ich mein Bestes. Besonders schwierig ist es natürlich, wenn ich selbst nicht dabei war und Nala mich nun einfach danach fragt (z.B. Gummibärchen, Lutscher, Schnuller o.ä.). Es passiert dann schon mal, dass ich es ihr bewillige, obwohl Mama vorher „nein“ gesagt hat. Aber ich denke mal, dass dies in den besten Familien vorkommen und sind wir mal ehrlich... haben wir als kleine Dreikäsehoch nicht auch versucht Mama und Papa gegeneinander auszuspielen? Und ab und zu war dies genauso vom Erfolg gekrönt.

Im Gegensatz zu Severins Sprachverhalten ist Nalas Wortschatz aus meiner Sicht schon ganz schön weit. Besonders in dieser Woche bilde ich mir ein, dass sie wieder einen enormen Sprung gemacht hat. Kann aber auch sein, dass es mir diese Woche nur vermehrt aufgefallen ist, weil ich ja den ganzen Tag zu Hause war.

Dagegen beschränkt sich Severin noch immer nur auf das notwendigste. Wir sind aber davon überzeugt, dass er seit dieser Woche „Ba“ für Papa sagt und gestern hat er laut Susanne ganz deutlich „Mimi“ für Milch gesagt. Er versteht aber alles. Auf Fragen, die mit einem „ja“ oder „nein“ beantwortet werden können, ernten wir entweder ein Nicken oder Kopfschütteln. Hervorragend ist aber dann auch die Kombination aus Nicken und Schweigen. Auf meine Frage zum Beispiel, ob er „ja“ sagen könne ernte ich ein Nicken und auf meine Anregung dieses doch zu tun, ernte ich einen Blick der sagt „Wieso?“ und dann wendet er sich ignorant etwas anderem zu. Ich hätte mich vor Lachen wegschmeißen können. Ich bin der festen Überzeugung, dass uns der kleine Kronprinz ganz schön zum Narren hält und sich innerlich wahrscheinlich köstlich über unsere Bemühungen, ihn zum sprechen zu bringen, amüsiert.

Seit einiger Zeit hat uns sein Essverhalten zu Mittag und am Abend ja etwas Kopfzerbrechen bereitet. Er hat kaum etwas zu sich genommen, nur das Nötigste und die entsprechenden Mahlzeiten waren mit „äh“s und Geschrei verbunden. Am Donnerstag sind dann Susanne und ich auf die Idee gekommen, ihn mal alleine Essen zu lassen. Und siehe da, das war es wohl, was der gnädige Herr die ganze Zeit nur wollte. Er hat mit Freude seinen Kinderlöffel genommen und mit Genuss seine Mahlzeiten zu sich genommen und zwar bis auf den letzten Krümel. Gut, sein Gesicht, das Lätzchen und das unmittelbare Tischumfeld sah danach mehr nach einem Schlachtfeld aus, aber er war glücklich und das ist die Hauptsache.

Ich habe dann die Gelegenheit dazu genutzt ihm zu erklären, dass er das schon viel früher hätte haben können, wenn er sprechen würde. Auch hier wieder nur ein unverständlicher Blick von ihm, der mir wohl sagen sollte, dass ich endlich mit diesen Predigten aufhören soll. Wie bei vielen anderen Dingen auch, hat er wahrscheinlich auch hier seinen Dickkopf und denkt einfach nicht daran zu sprechen. Vermutlich wird er irgendwann dann gleich in ganzen Sätzen reden.

Selbst die Animationsversuche seiner Schwester lassen ihn kalt und sie erntet dann den gleichen Blick wie wir.

Überhaupt ist Nala diesbezüglich köstlich. Sie versucht nun auch erzieherische Maßnahmen in den Umgang mit ihrem Bruder mit einzubinden. So dürfte sich Severin heute von seiner ach so „großen“ Schwester beim Mittagstisch doch tatsächlich anhören:

Zitat: „Ich mag diese Schweinerei nicht auf dem Tisch, klar?!“

Dabei beugte sie sich leicht zu ihm vor und schob die von ihm verteilten Nudeln auf sein Platzdeckchen zurück. Vor allem dieses mit Nachdruck versehene „klar?!“…… Susanne und ich haben uns nur angesehen und waren den Rest des Mittagessens eigentlich nur noch damit beschäftigt, uns das Lachen zu verkneifen.

Auf der anderen Seite weiß sie aber auch ganz genau, ihn zu ihren Zwecken einzuspannen. Nur ein Beispiel: Heute Vormittag schrie sie schon fast hysterisch aus ihrem Kinderzimmer nach mir. In der Befürchtung, dass etwas passiert sei, eilte ich zu ihr. Sie saß mit einem Buch in ihrem Schaukelpferd, Severin saß seelenruhig auf dem Boden und war mit den Bauklötzen beschäftigt und ich sollte ihr lediglich die Puppe geben. Diesmal habe ich ihrem Wunsch ohne weiteren Kommentar entsprochen. Keine 2 Minuten später das gleiche Geschrei, diesmal aber nach Mama. Die war jedoch beschäftigt, so dass wieder ich ins Zimmer eilte. Madam wollte diesmal ihren Stoffhasen haben, um ihm ebenfalls etwas vorzulesen.

Ich ermahnte sie und erklärte ihr, dass sie zwei gesunde Beine habe und wir nicht ihre Diener seien und sie das nächste Mal ihre Sachen selber holen soll.

Ich hatte die Türe zu ihrem Zimmer noch nicht ganz angelehnt, da hörte ich, wie sie ihren Bruder ansprach „Bring mit bitte mal den Teddy“. Und was soll ich sagen, er tat, was seine große Schwester ihm aufgetragen hat. Zur Belohnung wollte sie ihn dann mit einbinden und fragte ihn „Semin, komm rüber. Soll ich Dir was vorlesen?“ ... Schweigen, keine Antwort ... dann von ihr einfach nur ein kurzes und prägnantes „gut!“. Ich musste mich schleunigst ins Wohnzimmer begeben, um nicht noch vor der Kinderzimmertür lauthals lachen zu müssen.

Überhaupt nehmen die geschwisterlichen Momente so langsam immer mehr Platz ein. Severin (oder „Semin“, wie ihn Nala noch immer nennt) wird mobiler, er versteht eigentlich so gut wie alles und damit kann Nala auch mehr mit ihm anfangen. Ganz süß war daher diese Woche auch eine andere Situation. Beide waren friedlich und gemeinschaftlich am Spielen. Gut, bei uns im Schlafzimmer, aber was nimmt man der Ruhe wegen nicht alles in Kauf.

Dann kamen beide in die Küche um etwas trinken zu wollen. Nachdem sie fertig waren, schlug ich vor, dass sie doch weiter spielen sollten. Darauf Nala: „Komm Semin, wir spielen weiter“ und sie marschierte los. Severin mit einem Strahlen im Gesicht tapste mit seinen unsicheren Schritten aber sofort hinter ihr her. Da geht einem einfach das Herz auf und man möchte sie beide einfach nur knuddeln.

Seit Mittwoch sind wir nun auch endlich neu motorisiert. Endlich haben wir unseren neuen – 1 Jahre alten – VW Sharan bekommen. Herrlich! Ich kann Autofahren oder auf dem Beifahrersitz sitzen, ohne mir die Knie unter das Kinn klemmen zu müssen. Die Kinder haben Platz ohne Ende und in den Kofferraum bekomme ich nun locker das Gepäck für 14 Tage Urlaub plus Kinderwagen unter. Es ist ein völlige neues Fahrgefühl. Die Kinder scheinen es auch sehr zu genießen, da sie jetzt durch die höhere Sitzposition viel mehr sehen.

Dafür haben wir mit unserem alten Seat ein paar Probleme. Beim Vorbereiten der Verkaufsanzeige fiel mir zu meinem Entsetzen auf, dass der TÜV schon in 3/2010 fällig gewesen wäre. Also das Auto am Montag in die Werkstatt gegeben und gebeten, ihn lediglich TÜV-fertig zu machen. Das Ergebnis hat uns dann doch etwas von den Socken gehauen. Unterboden und Auspuff teilweise durchgerostet und sonst noch ein paar Kleinigkeiten. Insgesamt auf jeden Fall keine einfache Sache mit mal kurz so durch den TÜV bringen. Da die Verkaufschancen ohne TÜV allerdings wesentlich geringer sind, haben wir also den Werkstattauftrag erteilt. Notfalls nutzen wir ihn jetzt noch ein wenig als Zweitwagen, bis sich dann nach der Reparatur und dem neuen TÜV ein Käufer gefunden hat.

Auch der Beziehung zwischen mir und Susanne hat diese Woche Urlaub sichtlich gut getan. Wir haben uns fast wieder so verstanden wie in guten alten Zeiten. Das Zwischenmenschliche war absolut TOP und der Höhepunkt war dann Samstag Abend, als mich meine Susanne mit einem kinderfreien „Tanzabend“ überrascht hat und Oma als Babysitterin auf der Matte stand. Und als meine Süße dann auch noch aus dem Bad kam ... wwooww ... ich finde ja sowieso, dass sie die wunderschön ist, aber sie hatte sich wirklich richtig sexy rausgeputzt. Mir blieb glatt die Spucke weg. Wir hatten dann auch einen entsprechend schönen Abend und haben beim Tanzen herzlich gelacht. Leider konnten wir dann zu Hause den Tag nicht entsprechend ausklingen lassen... unsere Kinder hatten was dagegen. Na, aber das werden wir auch noch nachholen.

So, ihr seht, es gibt also auch andere Wochen bein uns, die mal mit sehr viel weniger Stress verlaufen. In der Hoffnung, dass dies bis zu unserem großen Urlaub in 4 Wochen auch so bleibt, grüße ich Euch alle ganz herzlich und sage mal wieder danke für Euer Interesse an meinem Tagebuch

Euer

Wieland

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Tagebuch Wieland

Wieland
Alter: 47
Wohnort: Kassel
Beruf: Versicherungskaufmann
Familienstand: Verheiratet
Geburtstag Kind: 17.12.08, 10.7.07
Letzter Eintrag: 05.09.2010

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