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01.11.2009 11. Woche
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Es reißt nicht ab - aber auch Erfolge

Pharaos Rache? - Krankheiten reißen nicht ab - aber trotzdem positive Entwicklungen bei den Kids
Es reißt nicht ab. Wäre man abergläubisch, so könnte man meinen, das uns Pharaos Rache seit unserer Rückkehr aus dem Urlaub verfolgt.

Die Kinder sind seit Anfang der Woche eigentlich so gut wie wieder auf dem Damm, da zerlegt es mich selber. Am Sonntag kräftiger Husten, am Montag kam dann Frösteln, Gliederschmerzen und Unwohlsein dazu. Also nach Büroschluss rasch zu unserem Hausarzt marschiert. Zwar kein Fieber, aber wohl eine verschleppte Bronchitis. Antibiotika und den Rest der Woche aus dem Verkehr gezogen. Na herrlich!

Dann in der Nacht von Montag auf Dienstag kommt noch Fieber hinzu. Bis zu 40 Grad; ich kann mich nicht daran erinnern, zuletzt soviel Fieber gehabt zu haben. Also hat meine geliebte Susanne nun auch noch zur halben Ärztin aufgeschwungen (Gott sei ihrer Ausbildung zur Arzthelferin gedankt). 2 Tabletten Paracetamol zur Senkung des Fiebers genommen und nach einer Stunde ging die Temparatur tatsächlich ein wenig herunter. Aber an Schlaf war in dieser Nacht kaum zu denken. Mein Körper war viel zu sehr mit starken Hustenanfällen, Schwitzen und Frösteln beschäftigt, als das er mich in entspannenden Schlaf sinken lassen konnte.

Am nächsten Tag unsere Hausarztpraxis angerufen. Diese kam auch am Abend nach Hause, nachdem an einen Besuch in der Praxis nicht zu denken war. Nach der Untersuchung erklärte sie mir zwar, dass meine Lungen wohl frei wären, ich aber am Rande einer Lungenentzündung gestanden hätte. Meine Frage nach der Schweinegrippe konnte sie aber verneinen. Die vorherige Bronchitis sei verschleppt worden und ich müsse mich jetzt unbedingt Ruhen. Hat die Frau 2 kleine Kinder? Ich konnte mir nicht vorstellen, wie das funktionieren sollte, wenn ich zu Hause bleiben würde.

Aber entgegen aller Vorstellung hat Susanne das wunderbar hinbekommen und unsere „große Kleine“ hat sich als schon erstaunlich vernünftig und einsichtig erwiesen. Der Hinweis, das Papa krank sei entlockte ihr zwar ein „aber nicht so schlimm“, um dann aber postwendend mit meinem Becher Wasser-Multivitaminsaft-Gemisch zurück zu kommen und mir diesen mit dem Satz zu geben „Papa wird wieder gesund“. Da trieb es mir schon fast ein wenig die Tränen in die Augen.

Severin dagegen meinte uns allen mit anderen Dingen eine Freude machen zu müssen. Am Mittwoch haben wir 2 neue Zähnchen entdeckt und er sitzt nun selbständig, was ordnungsgemäß von allen Familienmitgliedern mit tosendem Beifall belohnt wird.

Besonders Nala scheint in solchen Sachen besonders stolz auf ihren kleinen Bruder zu sein. Weniger toll findet sie es aber offensichtlich, dass Severin so langsam aber sicher ein eigenes Bewusstsein entwickelt und Sachen auch behalten möchte, die er sich zum Spielen mühsam ergattert hat. Aber als große Schwester ist man schließlich nicht blöd und man muss ideenreich sein. Also verzieht sie sich mit den Dingen, die er nicht in die Finger bekommen soll seit neuestem auf höhere Ebenen (z.B. Sofa, Stuhl, Sessel, Bett etc.), auf die er alleine nicht hoch kommt ... noch nicht! Wir sehen gespannt der weiteren Entwicklung entgegen.

Seine Spezialnahrung scheint er inzwischen akzeptiert zu haben, zumindest verputzt er inzwischen wieder seine gewohnten Mengen an Brei und Fläschcheninhalt. Aber er scheint auf einem Weg nach etwas Abwechslung zu sein. Mittags bekommt er zwar sein „Mittagsgläschen“, aber Abends normalerweise „nur“ Brei und Fläschchen. Dies will er nun wohl durch normale Beikost aufpeppen. Zumindest hat er sich seit dieser Woche dazu entschieden auch mal was von dem mitessen zu wollen, was die Großen neben ihm so Essen. Nun kann er noch nicht alles vertragen und vor allem zerkleinern. Aber so ein Krümelchen weiches Brot oder eine kleine Sesam-Laugenstange nimmt er mit Freude und kaut auf ihnen mit seinen kleinen Frontzähnchen oder seinem blanken Kiefern herum.

Apropo Entwicklung: Auf seine Art und Weise will er mir und uns allen wohl ruhige Nächte bescheren. Seit dieser Woche beginnt er vermehrt und längere Zeiten am Stück durchzuschlafen. Es gibt Nächte, da kommt er nur 1x (meistens Verlust des Schnullers ... trotz Schnullerband), es gibt aber auch noch Nächte wie die letzte, an denen er so gar nicht daran denkt und dann eine halbe Stunde lang durch sein Geschrei unsere Nervenbelastung testet. Seine Schwester scheint sich schon dran gewöhnt zu haben. Die stört es inzwischen nicht mehr.

Aber im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass sich sein Schlafverhalten wesentlich gebessert hat. Die Zeiträume sind wirklich erheblich länger geworden und es gibt vereinzelt sogar Nächte, in denen er schon durchschläft. Er passt aber sehr auf, dass wir uns nicht zu sehr daran gewöhnen und sorgt daher immer wieder mal für Abwechslung.

Dank meiner Bettlägrigkeit bis einschließlich Freitag hat sich mein Aktionsradius lediglich auf Schlaf- und Badezimmer beschränkt. Na ja, zum Essen hab ich es mal darüber hinaus ans andere Ende des Esstisches gewagt. Schließlich wollte ich nach den vergangenen Wochen nicht unbedingt eines der Kinder oder gar Susanne mit meinen Bakterien und Viren anstecken.

Gestern und heute war ich zwar mal kurz draußen an der frischen Luft, aber man soll nicht glauben, wie sehr der Kreislauf abbaut, wenn man so knapp eine Woche so gut wie gar nix gemacht hat. Hustenreiz und –anfälle sind zwar nicht mehr so häufig, aber immer noch vorhanden und ich schwitze auch nach wie vor Nachts einen Pyjama so gut wie komplett durch. Da ich nun vorsichtig geworden bin, werde ich einen Teufel tun und morgen eventuell zu früh wieder ins Büro gehen. Also erst mal zum Arzt und noch mal durchchecken lassen. Erst wenn er grünes Licht gibt, werde ich mich wieder an den Schreibtisch setzen. Außerdem kommt es glaub ich etwas blöd an, wenn ich während eines Kundengesprächs sekundenlang Husten muss. Naja, mal schauen, was der Doc spricht.

Auch ist mir wichtig, wie hoch die Ansteckungsgefahr noch ist. Vermisse die Schmuseeinheiten mit Tochter und Sohn schon sehr und natürlich die mit meiner Frau.

So, in der Hoffnung, bei meinem letzten Tagebucheintrag endlich von einer vollkommen gesunden Familie berichten zu können schicke ich Euch allen herzliche Grüße und wünsche Euch eine schöne Woche.

Euer

Wieland

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Tagebuch Wieland

Wieland
Alter: 47
Wohnort: Kassel
Beruf: Versicherungskaufmann
Familienstand: Verheiratet
Geburtstag Kind: 17.12.08, 10.7.07
Letzter Eintrag: 05.09.2010

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