16.08.2009
17. Woche
Mika dreht auf!
In dieser Woche musste Mika das erste Babyschwimmen durchstehen und es gab richtig dolle Entwicklungsschritte zu bestaunen.
Die erste Urlaubswoche seit der Geburt von Mika stand an und sie verlief genau so, wie ich es erwartet hatte – so gar nicht „urlaubsmäßig“. Ganz treusorgender Vater, Ehemann und Hausbesitzer, galt es all die Dinge nachzuholen, die in den letzten Monaten so liegen geblieben sind und natürlich auch die liebe Mami zu entlasten. Allenfalls mal ein kurzer Ausflug oder Spaziergänge an der Elbe sind drin.
Ganz oben auf der ToDo-Liste: Bedienung des gesteigerten Sicherheitsbedürfnisses junger Eltern. Im Klartext: Die Rauchmelder die seit einem halben Jahr im Keller lagen (noch originalverpackt), sind nun im Haus verteilt angebracht und in der Küche hängt nun ein Feuerlöscher. Die lauten Alarmtöne beim Test der Geräte strafte Mika mit gelassener Ignoranz, verfolgte aber schon sehr interessiert, was sein Daddy in Haus und Garten so trieb. Insbesondere der Garten hat es ihm angetan. Während ich ackere, sieht er mir von seinem Maxicosi auf dem Gartentisch aus zu und kommentiert die ein oder andere Tätigkeit pöbelnd.
Apropos verfolgen. Das tut er seit neuestem mit allem und immer dann, wenn man es nicht gebrauchen kann. Man merkt Mika deutlich an, dass er eine deutlich höhere Wahrnehmung seiner Umgebung genießt, als noch kurz zuvor. Geräusche und Bewegungen werden interessiert aufgenommen, verfolgt und quasi analysiert. Dabei spielt es keine Rolle, ob gerade gefüttert wird, Papi verzweifelt versucht den Nachwuchs in den Schlaf zu lesen, oder ob die Körperhygiene durchgeführt wird- seiner Bedürfnispyramide liegt zurzeit die Befriedigung unsäglicher Neugier zugrunde.
Aber nicht nur das, auch körperlich schreitet die Entwicklung unter staunenden Elternaugen voran. Kopf oben halten? Pah! Olle Kamellen. Der Po gehört in die Luft! Mit Engelsgeduld und einer irren Energie versucht er sich irgendwie fortzubewegen, was ihm auch manchmal gelingt. Zumindest auf der Hochachse. Ein Drehung von ungefähr 200 Grad bei 0mm Standortverschiebung. Faszinierend. Auch sonst entfaltet unser Sohn eine enorme Agilität. Er Greift nach allem was in seine Nähe kommt, führt Reden wie ein versierter Rethoriker (nur eben in einer uns unbekannten Sprache)und grinst schelmisch wenn er auf dem Wickeltisch liegt (und das Malheur schon selbst bewertet hat), voller Vorfreude auf die, in den Pampers deponierte, Überraschung für die Eltern. Anders zeigte Mika sich dann in der Öffentlichkeit.
Wir waren zum ersten Mal beim Babyschwimmen. Die gut zwei Dutzend Mitschwimmer, alle zwei bis fünf Monate älter als Mika, plantschten lustig herum, quittierten jede Übung mit Lachen, Weinen oder jedenfalls irgendeiner Regung. Mika ließ alles mit stoischer Ruhe und der rechten Hand im Mund geschehen, bis er nach 20 Minuten zu frieren begann und wir den ersten Versuch beendeten. Nicht das Mika Wasser nicht mag, er genießt jedes Bad mit Papi oder Mami und hat Heidenspaß dabei. Irgendwie war ihm das Schwimmbad wohl nicht geheuer, oder es war alles noch zu aufregend. Nächste Woche folgt dann Teil zwei des Versuches.
Desnächtens hat sich auch etwas getan bei ihm. Die nächsten großen Entwicklungsschritte kündigen sich wohl an. Seit etwa drei Tagen tut er sich beim Einschlafen schwerer als sonst (und das wo er uns bisher doch so verwöhnt hat), wacht manchmal auch nachts auf. Zwar schläft er nach Verabreichung des Schnullers schnell wieder ein, aber es deuten sich wohl doch die ersten Zähne und damit vermehrte nächtliche Wachphasen an. Wir sind gespannt.
Last, not least, durften wir nochmal auf die Großeltern zurückgreifen und Mika über Nacht auslagern. Wir hatten zu unserer Hochzeit von den Gästen zwölf Gutscheine für Aktivitäten im ersten Ehejahr bekommen und der letzte davon sollte nun eingelöst werden. Meine Kolleginnen und Kollegen hatten eine Kanu-Tour auf den Kanälen vorgesehen und entführten uns anschließend noch zu einer Grillparty. Natürlich hatten wir erst richtig Stimmung, als der Anruf von Omi kam: Mika gefüttert, gewickelt und in den Schlaf gebracht. Ich vermisse den Kleinen wirklich sehr schnell, wenn er nicht im „Zugriff“ ist. Aber so soll es ja auch sein, oder?
Bis nächste Woche
Bruno
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