19.10.2009
9. Woche
Fieber - Anspannung - Arztbesuche
Eine Woche gefüllt mit Arztbesuchen und psychischer Anspannung... Aber es kann nur besser werden!
Eine Woche voller schlafloser Nächte, kranker Kinder und krankem Vater, jeder Menger Arztbesuche sowie einer starken Mama liegt hinter uns. Kann nur noch besser werden.
In meinem letzten Tagebucheintrag hatte ich ja bereits den Fieberkrampf von Nala erwähnt. Nachdem Sie bis Montag nicht fieberfrei wurde, marschierten Susanne zusammen mit Oma (was gleichzeitig ihre Mama ist) und beiden Kindern zu unserer Kinderärztin. Ich lag seit Sonntag mit Grippe dar nieder und war somit auch keine große Hilfe.
Neben normaler ärztlicher Untersuchung wurden Nala dabei Blut abgenommen und sie sollte möglichst eine Urinprobe da lassen. Gott sei Dank ist unsere Tochter eines von den Kindern, die keine Angst vor dem Doktor bzw. der Doktorin hat. Wir halten unsere Tochter vorschriftsmäßig sowieso für das hübscheste und pfiffigste Kind aller Kinder (neben unserem Sohn versteht sich)….. ;-)…, aber bezüglich Arztbesuche sind wir wirklich sehr stolz auf unsere Nala.
Selbst Blut abnehmen hat sie tapfer und ohne großes Geschrei über sich ergehen lassen und auch Pipi auf dem großen Klo für die Urinprobe hat wunderbar geklappt. Das Ergebnis der Laborbuntersuchung war dann allerdings ohne Befund.
Unsere Kinderärztin meinte, es sei wahrscheinlich ein Virusinfekt und man könne jetzt nur beobachten und fiebersenkende Mittel geben.
So, dann ist da ja noch Severin. Mit diesem Pulver in Flasche und Brei normalisierte sich der Stuhl wieder. Auf Anweisung unserer Ärztin haben wir am Montag dieses dann weggelassen und prompt war der Stuhl am Dienstag wieder weich bis flüssig und mit Blut versehen. Also möglichst rasch einen Termin bei einem Kindergastroenterologen vereinbaren. Problem: Es gibt in Kassel und Umgebung nur einen einzigen davon. Ihr könnt Euch also vorstellen, wie schwer es ist dort einen Termin zu bekommen.
Die Arzthelferin bot uns einen Termin für Anfang Dezember als frühesten möglichen Termin an, was für uns natürlich völlig inakzeptabel war. Blut im Stuhl ist schließlich keine Lappalie. Es gäbe zwar noch eine Notfallsprechstunde, aber da würde der Arzt nur persönlich die Termine vergeben. Wir sollten doch mal die Laborbefunde der Stuhlprobe durchfaxen und sie würde ihm diese hinlegen und ein gutes Wort für uns bei ihm einlegen. Offensichtlich hat es was gebracht, denn wir bekamen noch gleich für Freitag einen Termin. Aber der Reihenfolge nach.
Nala fiebert weiterhin weiter. Mit ihrer Vorgeschichte bezüglich der Fieberkrämpfe ist da jeder Tag und jede Nacht von psychischer Anspannung bei uns geprägt. Immer die Angst vor einem neuen Fieberkrampf im Nacken. Am Mittwoch kam dann auch noch Schüttelfrost dazu. Es brach uns das Herz, unsere kleine Prinzessin so zu sehen. Sie wollte nur noch auf den Schoß, unter die Decke und war am Zittern. Lediglich, wenn die Arzneimittel endlich wirkten und das Fieber etwas sank, war sie zum Spielen aufgelegt und vertrieb sich die Zeit mit Ihrem Bruder. Was hat unsere Kleine nur? Das Fieber schwankt ständig zwischen 38 und teilweise fast 41 Grad. Nachdem es bis Donnerstag nicht merklich besser wurde, marschierten wir (diesmal ich mit dabei) wieder alle Vier zu unserer Kinderärztin.
Wieder die gleiche Prozedur. Blutabnahme und Urinprobe. Und diesmal ergab die Untersuchung einen Befund: Harnwegsinfekt. Das bedeutete nun Antibiotika, womit wir noch am gleichen Tag anfingen.
Auch hier Erinnerungen im Kopf von Nalas erstem Fieberkrampf, nachdem sie ja ebenfalls Antibiotika bekam und hier die Gabe an den ersten Tagen mit Erbrechen, Ausspucken und Verweigern begleitet waren. Das kann ja heiter werden. Aber mit etwas Anregung Ihrer Phantasie und einer schönen Geschichte wird der „Feensaft“ nun zweimal am Tag anstandslos und sogar freiwillig geschluckt. Papa ist so richtig stolz ……. und Mama auch.
Trotz Antibiotika dauerte es allerdings über 2 Tage, bis sie endlich das erste Mal ohne fiebersenkende Mittel fieberfrei blieb und bisher Gott sei Dank geblieben ist. Nun hoffen wir, dass sie über den Berg ist.
Nun zu Severin. Er hatte am Freitag ja seinen Arzttermin, vor dem uns auch schon graute. Einen stationären Aufenthalt mit Narkose und Darmspiegelung, die Vorstellung daran war entsetzlich. Aber der Arzt meinte dann, dies wäre nur das allerletzte Mittel der Wahl. Er diagnostizierte dann eine Milchproteinunverträglichkeit. Klasse! Sondernahrung! Ein Leben Lang?
Ja und nein. Es bedeutet, dass wir ihm keine Milchprodukte mehr geben können. Im Gegensatz zu einer Lactoseintolleranz soll aber sich die Milchproteinunverträglichkeit laut Arzt in aller Regel innerhalb von einem ½ bis zu einem Jahr wieder geben. Dennoch bedeutet dies, dass er ab sofort eine Spezialnahrung bekommen muss, die sein Darm besser verarbeiten kann. Problem: Sie schmeckt nicht so sagenhaft gut…. riecht etwas merkwürdig…… aber es muss sein.
Seinen milchfreien Griesbrei mit dem neuen Wasser/Pulver-Gemisch angerührt isst er eigentlich problemlos. Den haben wir allerdings auch mit etwas Milchzucker versüßt. Die Fläschchen mit diesem neuen Pulver sind bis jetzt aber noch so gar nicht sein Ding. Er wird sich dran gewöhnen müssen, denn sein Stuhl ist schon gleich am nächsten Tag wesentlich besser geworden. Sein Po ist auch nicht mehr so wund und von Blut ist überhaupt nix mehr zu sehen. Also Junior: Alles nur zu deinem Besten, auch wenn es nicht so gut schmeckt wie vorher. Geht wieder vorbei.
Seit Sonntag haben nun also endlich wieder zwei einigermaßen gesunde Kinder und haben am Sonntag dann endlich wieder einen zwar kurzen, aber gemeinsamen Spaziergang an der kalten frischen Luft unternommen. Es kann nun nur noch besser werden.
Severin verwöhnt uns teilweise mit fast durchschlafenden Nächten. Er hält es zwar leider noch nicht jede Nacht durch, aber es wird immer häufiger. Sollte das Schlafprogramm doch was gebracht haben? Wir finden es auf jeden Fall klasse.
In der Hoffnung, dass wir die Arztbesuche für die Kinder nun endlich hinter uns haben und einer entspannteren Woche entgegensehen können grüße ich Euch alle herzlich
Euer
Wieland
Gerd, Norddeutschland:
19.10.2009 20:22
Hallo Wieland,
Du hast mein tiefstes Mitgefühl. Als Vater von zwei Kindern weiß ich, wie so was ist. Lies einfach noch mal mein Tagebuch des letzten Winters.... Wie schrieb ich mal: "Sorgerecht" bedeutet nichts Anderes, als dass man das Recht hat, sich nun immer Sorgen zu machen. :-( Seien wir froh, dass wir heutzutage fähige Ärzte haben, die uns weiterhelfen können.
Ich drück Euch die Daumen
Gerd