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29.11.2009 32. Woche
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Die erste Krankheit

Mika ist zum ersten Mal krank und erlebt seinen ersten Weihnachtsmarkt
Wie zum Ende der letzten Woche schon befürchtet, hat Mika sich einen Virus eingefangen. „Spastische Bronchitis“ lautete die Diagnose. Dem Fieber, Husten, Schnupfen und rasselndem Atmen wurde mit Tropfen, Salzlösung und mehrmals täglich Fiebermessen begegnet. Die erste Nacht war die schlimmste: der Kleine konnte nicht einschlafen, musste Husten und bekam durch die volle Nase keine Luft. Atmete er durch den Mund, war der Schnuller weg und der Husten wurde schlimmer. Erst als wir ihn zu uns ins Bett holten beruhigte er sich ein wenig und schlief ein. Am nächsten Tag war das Fieber gesunken und es ging ihm leicht besser, trotzdem dauert die Sache noch an, erst am Sonntag war das Fieber ganz verschwunden. Nicht nur Mika hat das mitgenommen, zu sehen dass es ihm schlecht geht und man fast nichts dagegen tun kann ist schwer!

Was seine Entwicklung angeht, so lässt er sich von Kleinigkeiten wie Fieber und Bronchitis nicht aus dem Takt bringen. Mittlerweile hat er seinen Aktionsradius durch eine Art „Freeclimbing“ an Ritzen und Fugen und durch Rückwärtsschieben deutlich erweitert und steuert zielstrebig Dinge an, die sein Interesse wecken. Sein Favorit und neuer Freund ist unsere Stehlampe im Wintergarten. Hat er sie erst erreicht, erzählt er ihr von Gott und der Welt. Apropos erzählen – sein neues Hobby. Er brabbelt mittlerweile nahezu ohne Unterlass irgendetwas vor sich hin und man erkennt nun deutlich an der Tonart, ob er schimpft, etwas Wichtiges zu verkünden hat, Belehrungen erteilt oder einfach Smalltalk betreibt.

Ansonsten beherrscht er derzeit die Kunst des dümmlichsten Gesichtsausdruckes aller Zeiten. Gepaart mit heraushängender Zunge, Sabbern und wildem Brabbeln, sowie der Tatsache, dass der Herr eher stehen kann bevor er sich alleine wieder auf den Rücken dreht und immer noch nicht ein Zahn in Sicht ist, hat mir dies Gewissheit verschafft: ich bin mir sicher, wir werden in 18 Jahren einen zahnlosen, geistig verwirrten Sohn der mit Stehlampen spricht immer noch mit Brei füttern und ihm die Windeln wechseln ;-)
Spaß beiseite, er ist sich seiner „Kaspereinlagen“ nämlich sehr bewusst und lacht sich halb weg, wenn er merkt, dass er uns amüsiert.

Essenstechnisch erhält er nun drei Mal am Tag Brei, zwei Fläschchen Milch, Wasser und ungesüßten Tee zwischendurch. Wie Jabba the Hut thront er dann auf seinem Tripp Trapp-Stuhl und reißt seinen Schlund erwartungsschwanger auf, vernichtet so immense Portionen in Rekordzeit. Anschließend wird das Lätzchen abgelutscht, bloß nichts verkommen lassen. Daneben entwickelt Mika sich zum Futterneider. Egal was man gerade isst, oder ob er gerade erst gefüttert wurde, zielstrebig bewegt er sich im Rahmen seiner Möglichkeiten zur vermeintlichen Nahrung, fixiert sie mit räuberischem Blick und wird regelrecht sauer, wenn er nichts bekommt. Wer braucht schon Zähne? Schließlich kann ich einen ganzen Apfel am Stück „erbeuten“…
Wie mit dem Durchschlafen, also auch beim Essen keine Probleme bisher.

Die Woche endete, ganz dem ersten Advent gerecht werdend, mit dem traditionellen Besuch des Weihnachtsmarktes in Barmstedt, samt Oma und Opa. Mika genoss den Trubel sichtlich! Im Schneeanzug verpackt und im Tragegestell erst an Papa und dann an Opa hängend nahm er alle Eindrücke auf, die er kriegen konnte, lächelte die Welt an und war stolz wie Oskar, als er ein kleines Stück Waffel aufgelutscht hatte. Stecknadelkopf kleine Augen, den Kopf gerade noch so halten könnend aber bloß nicht einschlafend rettete er sich durch den Nachmittag um ja nichts zu verpassen. Dafür hing er dann auf der Rückfahrt wie ein nasser Sack in der Babyschale und schnarchte.

Wir wünschen allen eine entspannte Vorweihnachtszeit. Bis bald,
Bruno

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Tagebuch Bruno

Bruno
Alter: 36
Wohnort: Hamburg
Beruf: Fachkaufmann für Marketing
Familienstand: verheiratet
Geburtstag Kind: 14. April 09
Letzter Eintrag: 13.12.2009

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