Der heimliche Vaterschaftstest
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Manchmal kommen Zweifel: Bin ich der Vater meiner Kinder? Nach einer belgischen Untersuchung sind ein bis zwei Prozent aller geborenen Kinder sogenannte Kuckuckskinder. Von der Mutter mit Absicht oder unwissentlich dem Papa als leibliche Kinder untergeschoben. Wenn eine bevorstehende Trennung oder Scheidung die Beziehung belastet, wollen viele Väter Gewissheit.
Die genmedizinischen Fortschritte
Und das ist gar nicht so schwer. Die Genmedizin hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, die Abstammung ist heute keine Frage langwieriger Laboruntersuchungen mehr. Ein einfacher Gentest genügt. Im Internet sprießen die Anbieter von genetischen Vaterschaftstests deshalb wie Pilze aus dem Boden. Das Geschäft ist lukrativ, vor allen Dingen können die Tests schnell und heimlich durchgeführt werden. Aber gerade die Heimlichkeit bringt den genetischen Vaterschaftstest rechtlich in Verruf.
Die rechtliche Lage
Nach dem neuen Gen-Diagnostik-Gesetz stellen heimliche Vaterschaftstests eine Ordnungswidrigkeit dar. Wer einen solchen Test in Auftrag gibt, muss mit einer Geldbuße von bis zu 5000 Euro rechnen. "Unbeteiligte Dritte", wie z.B. Großeltern oder die ausführenden Labore, müssen sogar mit deutlich höheren Bußen rechnen. Künftig ist es nötig, dass alle Beteiligten, bzw. die Sorgeberechtigten, schriftlich ihre Zustimmung erklären.
Außerdem sieht das neue Gesetz eine Beratungspflicht vor. Das heißt, die Sachverständigen sind verpflichtet, Kunden zu beraten und aufzuklären, was ein Abstammungsgutachten ist, wie es erstellt wird und wie das Ergebnis zu deuten ist. Labore, die Vaterschaftstests durchführen, müssen akkreditiert sein. Das soll eine hohe Qualität der Angebote der Labore und der Sachverständigen sichern.