väterzeit.de - Vater sein, Mann bleiben

09.03.2009 8. Woche
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Rückkehr zur Normalität?

Alexander geht es wieder gut, sein Überwachungsgerät konnten wir abschalten. Und wir machen wieder Reisepläne.
Habe ich schon erwähnt, dass Alexander mir ähnlich sieht? Insbesondere meine Nase und Oberlippe hat er eins zu eins übernommen – armer Kerl. Außerdem hat er meine Haartracht – an den Seiten viel, dafür oben nix.

Ihm geht es inzwischen wieder richtig gut. Freitag waren wir bei der Kinderärztin, die grünes Licht dafür gegeben hat, dass wir den Überwachungsmonitor, an den wir ihn beim Schlafen angeschlossen haben, abgeben können. Was für uns eine Erleichterung ist. Denn je größer Alexander wird, desto mehr strampelt er. Und durch das Strampeln kann der Sensor die Blutwerte nicht mehr genau ablesen und gibt lautstark (Fehl)Alarm. Was wirklich nicht lustig ist, besonders wenn man das mitten in der Nacht hat.
Sein guter Gesundheitszustand zeigt sich auch in erheblichem Nahrungsbedarf. Ständig will er trinken, tagsüber sind die Abstände teilweise 2 Stunden, nachts 3 Stunden. Das Ergebnis lässt sich sehen: er ist viel speckiger geworden. Dicke Arme und Beine und ein ordentliches Doppelkinn. Binnen 5 Tagen hat er gleich mal 400 (!) Gramm zugelegt. Größenmäßig hat er jetzt so etwa 59, 60 Zentimeter. Ist ja gar nicht so einfach zu messen, weil er sich beim Messen natürlich hin- und herwindet.
Und auch seine geistige Entwicklung ist sehr gut, er strampelt und zappelt viel, schaut aufmerksam in der Gegend herum und lächelt uns immer öfter an (wenn er mal nicht quengelt).
Unsere Kinderärztin hat uns auch noch einen Trick gezeigt, wie man ihn dazu anregen kann, beim auf-dem-Bauch-liegen den Kopf zu heben. Man muss nur seinen Hintern festhalten und schon kann er seinen Kopf viel leichter heben. Alexander gefällt das.

Wir sind auch wieder weitgehend gesund, wobei wir die Erkältungszeit immer noch nicht hinter uns gelassen haben. Irgendeiner von uns drei anderen hustet immer mal wieder oder schnieft.
Wenigstens ist es inzwischen wieder warm genug, um mal wieder auf den Spielplatz gehen zu können.
Tanja hatten wir ja jetzt zwei Wochen zuhause, um sie mal wieder auszukurieren. Und jetzt reicht es auch mal, Montag muss sie wieder in den Kindergarten. Sie ist ja ein relativ liebes Kind und wir Eltern sind ja auch beide zu Hause, aber mit zwei Kindern ist man einfach permanent im Einsatz. Wir brauchen auch mal Zeit für uns, damit wir uns ausruhen können. Gerade die Tage, an denen wir wegen Alexanders schlechtem Nachtschlaf einfach sehr müde sind, werden mit Tanja doch sehr anstrengend. Da reagieren wir (bzw. ich) doch manchmal ruppiger als es sein müsste. Andererseits schafft es Tanja auch immer, irgendwelchen Blödsinn anzustellen, der mich auf die Palme bringt. Gerade heute hatte ich schnell mal eine durchgebrannte Glühbirne an einer Deckenlampe gewechselt. Was gar nicht so leicht ist, da wir zum Teil sehr hohe Decken haben. Und gerade als ich dabei bin, kommt Tanja vorbei und schaltet die Lampe ein. Vor Schreck bin ich fast von der Leiter gefallen....

Was mich immer wieder erstaunt ist Tanjas Gedächtnis. Im einen wie dem anderen Sinn. Einerseits ist es manchmal so, dass sie schon länger zurückliegende kleinste Details wie z.B. Farben präzise wiedergeben kann. Auf der anderen Seite vergisst sie wesentliche Dinge komplett. Eine für mich traumatische Erinnerung mit Tanja ist es, wie ich den Kindergarten an ihrem ersten Tag verlassen habe und sie in lautstarkstes Heulen ausgebrochen ist und nach mir schreit. Eine furchtbare Situation, an die ich mich heute noch mit Grausen erinnere. Vor kurzem sahen wir uns ein Kindergartenbuch an und da war die gleiche Situation: ein Mädchen weint an ihrem ersten Kindergartentag.
Frage Tanja: „Warum weint das Mädchen?“
Antwort: „Na, weil es halt der erste Kindergartentag ist und das Mädchen ein bisschen Angst hat, wenn Mama weggeht.“
Feststellung Tanja: „Aber die Mama holt doch das Mädchen wieder ab. Da muss es doch gar nicht weinen.“
Antwort: „Aber Du hast doch auch an Deinem ersten Kindergartentag geweint. Erinnerst Du Dich nicht?“
Tanja: „Nein.“
Ebensowenig erinnert sich Tanja an ein Mädchen, mit dem sie im letzten Jahr regelmäßig auf dem Spielplatz spielte. „Wer ist Hannah?“
Schon seltsam.

Sehr positiv finde ich übrigens den Altersabstand von ca. 3,5 Jahren zwischen Tanja und Alexander. Tanja ist einfach alt genug, um nicht permanent betreut werden zu müssen. Sie kann sich z.B. selbst an- und ausziehen, wenn wir rausgehen. Und außerdem ist sie so auch so alt genug, um tatsächlich etwas Verantwortungsgefühl für Alexander zu haben. Sie kann so schon mal ein paar Minuten auf ihn aufpassen, wenn er gerade friedlich in seinem Stubenwagen liegt und wir z.B. etwas im Haushalt erledigen müssen.

So ganz langsam machen wir auch Reisepläne für dieses Jahr. Ich hatte vorgeschlagen, dass wir schon Ende April nach Südfrankreich in ein Ferienhäuschen fahren. Aber meiner Frau ist das noch zu früh, sie möchte nach Alexanders heftiger Krankheit doch erstmal einige Zeit im Lande und damit in der Reichweite deutscher Ärzte bleiben. Vielleicht im Herbst dann.
Aber wir wollen, wenn es sich irgendwie machen lässt, Ende März für ein paar Tage in ein Ferienressort mit Schwimmbad fahren, wo wir schon im Herbst mal waren.
Außerdem wollen wir im Juni in die Pfalz. Der Anlass dafür ist eher traurig, da vor bald 25 Jahren die Mutter meiner Frau gestorben ist. Und meine Frau möchte nun noch einmal das Grab besuchen, bevor es aufgelöst wird. Wir werden diese Fahrt dann mit ein paar Tagen in einem Ferienressort dort verbinden.
Da könnt Ihr mir übrigens mal helfen: Wir wollen in die Pfalz mit dem Auto fahren. Da das von Norddeutschland doch einige Stunden sind, möchten wir mindestens einmal unterwegs übernachten und auch irgendwas anschauen, was Tanja gefallen würde. Hat da jemand eine Idee? Wir werden von der Hamburger Region entweder über die A1 (Bremen-Münster-Köln) fahren oder über die A7 (Hannover-Kassel).

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Kommentare von Lesern:

 
Kathrin, Baden-Württemberg:
13.03.2009 20:18
muss mal eben für Eva-Maria ein paar unterstützende Worte loslassen - Viburcol Zäpfchen sind wirklich undramatisch und ein bisschen gesunder Pragmatismus kann einfach nicht schaden!
Hab auch schon ein schreiendes Kind auf der Rückbank im Auto erlebt - das braucht man nicht oft und ist auch äußerst unfallträchtig zwecks Stresspotential...

LG
Kathrin
eva-maria, düsseldorf:
10.03.2009 16:47
gut, hört sich krass an, aber besser 10 std. alleinige autofahrt (das ging nicht anders, leider) mit ruhigem, schlafenden baby, als stundenlanges schreien auf der rückbank. alternativ kann man auch chamomilla-globuli geben.
das zäpfchen kommt natürlich auch nur dann zum einsatz, wenns gar nicht mehr geht, und baby extrem unruhig ist. im darm wirkt es einfach schneller.
übrigens: fiebersenkende zäpfchen würde ich nur im alleräußersten notfall geben ;) und schon gar nicht meinem schulkind, das kriegt bettruhe ;)
also, nix für ungut, sollte hier nicht so brachial rüberkommen.
aber man darf sich schon als eltern selbst helfen in ganz bestimmten situationen...
lg eva
lena, göttingen:
09.03.2009 20:31
...oder einem besuch im hannover zoo mit übernachtung im naturfreundehaus...
aber meinem baby zäpfchen reinzubrummen nur damit es ruhig ist, auch wenn homöopathisch, find ich echt ganz schön krass!!!
das grenzt schon fast an das phänomen das eltern ihren kindern fieberzäpfchen geben nur damit die kinder "gesund" sind und zu uns in die schule können...*kopf schüttel*

lg lena
eva-maria, düsseldorf:
09.03.2009 10:18
hallöchen,
mein tipp für längere autoreisen mit kindern:
in der nacht losfahren (ca 3-4h), kinder schalfend ins auto bringen und die meiste zeit mit ihnen schalfend fahren. dann, beim aufwachen eine schöne, ausführliche frühstückspause in einer vorher abgecheckten guten raststätte einlegen, am besten mit spielplatz zum austoben. dann für das baby ein unbedenkliches virbucolzäpfchen (chamomilla und belladonna, wirkt beruhigend, homöopathisch) ins popöchen und weiter geht es. die große mit vorher gekauften und noch nie gezeigten pixibüchern (mindestens 10-15 stück) peu a peu versorgen. die sitze im auto so verteilen, dass ein erwachsener hinten sitzen kann zur betreuung.
und kleine tütchen gummibärchen besorgen, die ebenfalls peu a peu gereicht werden ;)
so sind wir mit unseren kindern überall hingefahren und gereist (düsseldorf-dänemark, ich allein mit baby, düsseldorf-münchen mit allen 3 kids, flugreisen von babybeinen an düsseldorf-spanien (zig mal), düsseldorf-thailand 2x)
also, entspannt bleiben und nicht so ängstlich. je kleiner, desto einfacher fand ich die autoreisen. ich würde mir eine übernachtung auf einer strecke von ca 500km echt sparen und lieber so schnell wie möglich zum ziel kommen.
(aber jeder ist ja anders).
wichtig ist: eure selbstsicherheit zum thema und für alle eventualitäten gerüstet sein.
lg eva
Ina, Köln:
09.03.2009 09:17
Wie wär´s mit dem Schokoladenmuseum in Köln? Liebe Grüße, Ina

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Letzter Eintrag: 12.01.2010

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