Dietmar Nikolai Webel: Familienpolitik muss Väter in den Blick nehmen
Die frühe Bindung des Kindes an die Mutter ist das traditionelle Hauptargument gegen Fremdbetreuung und zementiert die klassische Rollenverteilung: Vater verdient das Geld und Mutter betreut das Kind.
Wenn die Mutter in dieser Rolle nicht aufgehen will, sondern sich beruflich (weiter)-entwickeln möchte, bekommt sie ein Vereinbarkeitsproblem. Wenn es nicht genügend Kinderbetreuungsplätze gibt, kann sie nicht wirklich wählen. Das gesetzliche Anrecht auf einen Kinderbetreuungsplatz ab 2013 löst das Problem nicht. Zwei Drittel der Gesamtkosten sollen die Kommunen übernehmen. Ungeklärt bleibt, woher die ausgebildeten Kindergärtnerinnen und Kindergärtner kommen sollen und wer die laufenden Betriebskosten bezahlt.
Die Politik ist traditionell einseitig auf Frauen fokussiert, sie sieht nur ein Vereinbarkeitsproblem zwischen Familien- und Erwerbsarbeit für Mütter: Weil nicht genügend Kitaplätze vorhanden sind, haben Mütter nicht die Möglichkeit einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Immer weniger Frauen entscheiden sich deshalb für eine Mutterschaft. Familienpolitik für Männer besteht lediglich in bezahlten Vätermonaten innerhalb der Elternzeit nach einer Geburt.
Eine moderne Familienpolitik muss neben Müttern auch die Väter in den Blick nehmen. Nur so kann es eine echte Chancengleichheit geben. Mit der Einführung der Vätermonate haben wir gesehen: Väter wollen Familienarbeit leisten, wenn die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Die Betreuung muss ja nicht fremd erfolgen und den Kommunen viel Geld kosten. Wie wäre es, wenn sich Väter zukünftig stärker einbringen könnten?
Teilzeitmodelle werden zunehmend an Wichtigkeit gewinnen, wenn wir die vorhandene Erwerbsarbeit zwischen Frauen und Männern gerechter verteilen wollen. Nur so können für Väter die Voraussetzungen einer Beteiligung von Familienarbeit geschaffen werden. Dazu braucht es politische Anreize. Lohn- und Rentenausfall bei Teilzeitarbeit sollte monetär abgefedert werden. Dies könnte durch steuerliche Erleichterung und Vergabe von Rentenpunkten erfolgen.
Die Politik ist traditionell einseitig auf Frauen fokussiert, sie sieht nur ein Vereinbarkeitsproblem zwischen Familien- und Erwerbsarbeit für Mütter: Weil nicht genügend Kitaplätze vorhanden sind, haben Mütter nicht die Möglichkeit einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Immer weniger Frauen entscheiden sich deshalb für eine Mutterschaft. Familienpolitik für Männer besteht lediglich in bezahlten Vätermonaten innerhalb der Elternzeit nach einer Geburt.
Eine moderne Familienpolitik muss neben Müttern auch die Väter in den Blick nehmen. Nur so kann es eine echte Chancengleichheit geben. Mit der Einführung der Vätermonate haben wir gesehen: Väter wollen Familienarbeit leisten, wenn die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Die Betreuung muss ja nicht fremd erfolgen und den Kommunen viel Geld kosten. Wie wäre es, wenn sich Väter zukünftig stärker einbringen könnten?
Teilzeitmodelle werden zunehmend an Wichtigkeit gewinnen, wenn wir die vorhandene Erwerbsarbeit zwischen Frauen und Männern gerechter verteilen wollen. Nur so können für Väter die Voraussetzungen einer Beteiligung von Familienarbeit geschaffen werden. Dazu braucht es politische Anreize. Lohn- und Rentenausfall bei Teilzeitarbeit sollte monetär abgefedert werden. Dies könnte durch steuerliche Erleichterung und Vergabe von Rentenpunkten erfolgen.
TEIL 8
- 1 Das halten Väter vom Betreuungsgeld
- 2 Eberhard Schäfer: Das Betreuungsgeld ist erwünscht
- 3 Jens Janson: Bessere Verteilung von Erwerbs- und Hausarbeit
- 4 Hans Georg Nelles: Väter in der Ernährerfalle
- 5 Rainer Neutzling: Politik ohne Sachargumente
- 6 Wolfgang Englert: Väter wollen mehr Zeit mit ihren Kindern
- 7 Jörg Mathieu: Zu Hause Erziehen braucht keinen Anreiz
- 8 Dietmar Nikolai Webel: Familienpolitik muss Väter in den Blick nehmen
- 9 Peter Thiel: Wahlmöglichkeiten müssen gegeben sein
- 10 Dr. Matthias Stiehler: Kinderkrippe sollte die Ausnahme sein