Eingewöhnung durch den Vater
Jonas (34) hat dabei die Erfahrung gemacht, "dass mein Kind nach der Krippe zu Hause als Ausgleich wieder besonders viel Trost und Aufmerksamkeit brauchte, vor allem nachts. Manchmal hat der Kleine richtige Weinattacken bekommen, weil er so viel loswerden musste. Außerdem dauerte es über ein halbes Jahr, bis die Eingewöhnung abgeschlossen war und das Kind nicht mehr alle naselang mit einem Infekt krank zu Hause lag. Erst dann konnten wir verlässlich Arbeits- und Präsenzzeiten planen."
Teil 1
Eltern-Kind-Connection
Vorwürfe fehl am Platz
Teil 2
Eingewöhnung wird zur Vätersache
Welche Betreuung ist die Beste?
Eltern-Kind-Connection
Vorwürfe fehl am Platz
Teil 2
Eingewöhnung wird zur Vätersache
Welche Betreuung ist die Beste?
Während der Eingewöhnungsphase gibt es nicht das eine Modell, wie man es seinem Kind am leichtesten machen kann. In vielen Gesprächen mit Eltern und Erzieherinnen kristallisiert sich jedoch heraus, dass es eher schlimm für das Kind ist, wenn seine Eltern es in der Krippe abgeben und einfach schnell oder gar heimlich verschwinden.
Besser ist es in der ersten Zeit, noch eine kleine Weile dazubleiben, abzuwarten, bis das Kind sich akklimatisiert hat, und dann liebevoll aber bestimmt Tschüss zu sagen. Das Kind hat so wenigstens die Chance einzuschätzen, was "hier eigentlich abläuft". Und wiederholt sich dieses Ritual, gewöhnen sich die allermeisten recht schnell an die neue Situation.
In einigen Kindergärten wird inzwischen den Eltern von neuen Kindern vorgeschlagen, dass der Vater die Eingewöhnung übernehmen soll. Denn Erfahrungen zeigen, dass es Vätern oft leichter fällt, sich von ihrem Kind zu lösen und so mehr Klarheit in das Ritual der täglichen Verabschiedung bringen. Kindergärtnerin Svenja (28): "Wir merken bei uns immer wieder, wie viel besser das Kind die Trennungssituation übersteht, wenn es vom Vater verabschiedet wird. Ich vermute, Väter haben seltener ein schlechtes Gewissen, ihr Kind nun von uns betreuen zu lassen. Diese Sicherheit überträgt sich auf das Kind."
Welche Betreuung ist die Beste für mein Kind?
Je kleiner das Kind ist, desto mehr Nestschutz braucht es auch. Ein Baby, das gerade krabbeln kann, muss in einer Kita-Gruppe, in der andere schon laufen können, sehr viel einstecken. Es ist aufgrund seiner Entwicklungsstufe her noch sehr auf seine Bezugsperson fixiert und kann kaum begreifen, dass "Mama/Papa ja mittags wiederkommt". Aber je individueller und vertrauter die Betreuung gestaltet ist, desto teurer wird sie auch, wie z.B. Kindermädchen, Au Pair oder Tagesmutter - es sei denn, man hat das Glück, Verwandte in der Nähe zu haben.
Je älter, desto selbständiger werden die Kinder, und desto größer wird auch ihre Abenteuerlust. Entsprechend dürfen auch die täglichen Anforderungen an das Kind zunehmen. Man kann mit zwei Variablen diese Anforderungen regulieren: mit der Dauer der Fremdbetreuung, z.B. einmal Mal wöchentlich vormittags bis zu täglich ganztags, und mit der Art der Betreuung, z.B. die Gruppengröße von 1-25 und die Anzahl der Kinder pro BetreuerIn.
Wie groß die Anforderungen nun schon für das Kind sein dürfen, entscheidet am besten das eigene Bauchgefühl. Wie immer man sich entschließt: Das Wichtigste ist, dass man sich mit der gefundenen Lösung wirklich wohl fühlt und mit reichlich Zeit (mindestens 1 Monat) und Geduld (den ganzen Tag, auch zu Hause!) für sich und das Kind in die Eingewöhnung geht. Wenn ihre Eltern unglücklich mit der neuen Situation sind, "riechen" kleine Kinder das förmlich und beginnen, sich zu fürchten und zu klammern. Andersherum kann ein Kind auch über sich selbst heraus wachsen, wenn die Eltern zuversichtlich sind.
Frank Wolf
Besser ist es in der ersten Zeit, noch eine kleine Weile dazubleiben, abzuwarten, bis das Kind sich akklimatisiert hat, und dann liebevoll aber bestimmt Tschüss zu sagen. Das Kind hat so wenigstens die Chance einzuschätzen, was "hier eigentlich abläuft". Und wiederholt sich dieses Ritual, gewöhnen sich die allermeisten recht schnell an die neue Situation.
In einigen Kindergärten wird inzwischen den Eltern von neuen Kindern vorgeschlagen, dass der Vater die Eingewöhnung übernehmen soll. Denn Erfahrungen zeigen, dass es Vätern oft leichter fällt, sich von ihrem Kind zu lösen und so mehr Klarheit in das Ritual der täglichen Verabschiedung bringen. Kindergärtnerin Svenja (28): "Wir merken bei uns immer wieder, wie viel besser das Kind die Trennungssituation übersteht, wenn es vom Vater verabschiedet wird. Ich vermute, Väter haben seltener ein schlechtes Gewissen, ihr Kind nun von uns betreuen zu lassen. Diese Sicherheit überträgt sich auf das Kind."
Welche Betreuung ist die Beste für mein Kind?
Je kleiner das Kind ist, desto mehr Nestschutz braucht es auch. Ein Baby, das gerade krabbeln kann, muss in einer Kita-Gruppe, in der andere schon laufen können, sehr viel einstecken. Es ist aufgrund seiner Entwicklungsstufe her noch sehr auf seine Bezugsperson fixiert und kann kaum begreifen, dass "Mama/Papa ja mittags wiederkommt". Aber je individueller und vertrauter die Betreuung gestaltet ist, desto teurer wird sie auch, wie z.B. Kindermädchen, Au Pair oder Tagesmutter - es sei denn, man hat das Glück, Verwandte in der Nähe zu haben.
Je älter, desto selbständiger werden die Kinder, und desto größer wird auch ihre Abenteuerlust. Entsprechend dürfen auch die täglichen Anforderungen an das Kind zunehmen. Man kann mit zwei Variablen diese Anforderungen regulieren: mit der Dauer der Fremdbetreuung, z.B. einmal Mal wöchentlich vormittags bis zu täglich ganztags, und mit der Art der Betreuung, z.B. die Gruppengröße von 1-25 und die Anzahl der Kinder pro BetreuerIn.
Wie groß die Anforderungen nun schon für das Kind sein dürfen, entscheidet am besten das eigene Bauchgefühl. Wie immer man sich entschließt: Das Wichtigste ist, dass man sich mit der gefundenen Lösung wirklich wohl fühlt und mit reichlich Zeit (mindestens 1 Monat) und Geduld (den ganzen Tag, auch zu Hause!) für sich und das Kind in die Eingewöhnung geht. Wenn ihre Eltern unglücklich mit der neuen Situation sind, "riechen" kleine Kinder das förmlich und beginnen, sich zu fürchten und zu klammern. Andersherum kann ein Kind auch über sich selbst heraus wachsen, wenn die Eltern zuversichtlich sind.
Frank Wolf