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15.04.2013 5. Woche
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Endlich draußen spielen

Langsam wird es draußen warm. Viele Aktivitäten finden jetzt im Freien statt, auf der Kirmes, auf dem Spielplatz und beim Fußball. Drin hingegen gibt es Philosophie und Kekse.
Hallo Leser, in Dortmund war in der letzten Woche jede Menge los. Die Teilnahme des BVB an der Qualifikation für das Championsleague-Halbfinale hat hier alle ziemlich durcheinander gebracht. Auch wir waren begeustert. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen.

Mit Fahrrad und U-Bahn zum Kindergarten

Die neuen Fahrräder sind ein echter Erfolg. Valerie und Claire sind jetzt voll mobil und damit bieten sich immer mehr Möglichkeiten für uns. So sind wir diese Woche mit Zweirädern bis zur U-Bahn und dann bis zum Kindergarten gefahren. Für die Kinder war es eine gute Erfahrung und wir sind nicht an jeder Ecke stehen geblieben, um Stöcke oder Ähnliches zu sammeln. Außerdem haben die Kinder gelernt, dass sie im Straßenverkehr langsam fahren und an den Kreuzungen anhalten müssen. Ich habe mal wieder gemerkt, dass Kinder vor allem im Alltag die wichtigen Dinge lernen, die sie täglich brauchen.
Allerdings ist das U-Bahn-Fahren nicht umsonst: Für Kinderfahrräder muss man bezahlen, auch wenn die kleinen Rennfahrer keinen Fahrschein brauchen.

Fußballtraining

Manchmal fallen alle Termine zusammen. So waren wir am Dienstag zum 77-sten Geburtstag unseres Opas eingeladen. Die Feier fiel recht kurz aus, da wir innerhalb einer Stunde unsere Glückwünsche überbringen und den Kuchen probieren wollten. Anschließend war Fußballtraining angesagt.
Die beiden Kleinen kämpfen tapfer mit dem Ball. Dabei sind sie sehr genau. Claire rollt den Ball immer mit der Hand zurück, wenn er einmal an einem Hindernis vorbei gegangen ist. Leider fehlt die Kondition, aber die Schüsse aufs Tor werden genauer. Nur beim Fußballspielen klappt es noch nicht so, wie sie es sich denken. Meisten laufen sie einfach den anderen Spielern hinterher.

Der Frühling kommt. Endlich können wir wieder mehr Zeit im Freien verbringen. Donnerstags haben wir zwei Stunden Zeit zwischen Kindergarten und Tanzschule. Letzte Woche haben wir diese Zeit auf dem Spielplatz verbracht. Die Tanzschule hat den beiden viel Spaß gemacht. Das Besondere war aber, dass wir mit unserem kleinen Auto in die Stadt gefahren sind, weil die Familienkutsche nicht verfügbar war. Die Kinder durften abwechselnd vorne sitzen. Mit Kindersitz natürlich.

Kant und Kekse

Nach meinem Studium der Sozialwissenschaften habe ich immer wieder als Honorarkraft gearbeitet. Zuletzt habe ich Praktische Philosophie an einer Schule unterrichtet. Seitdem bin praktisch nur noch für die Familie da. Da wir im Moment ein Haus renovieren, welches wir beziehen möchten, ist für eine weitere Beschäftigung keine Zeit. Trotzdem bin ich immer wieder dankbar, wenn ich einen bezahlten Vortrag oder ein Seminar geben kann. „Kant und Kekse“ ist ein philosophischer Gesprächskreis, den ich seit letzter Woche organisiere. Ich war sehr aufgeregt, denn niemand hatte sich angemeldet und ich musste ins Blaue hinein planen. Einen Tag vor Beginn gab es eine wunderbare Zeitungsmeldung mit einem Bild von mir. Am nächsten Tag hatte ich acht Teilnehmer. Dieser Abend hat mich sehr motiviert, weitere Aktivitäten folgen zu lassen. Natürlich werde ich in meinem Tagebuch dann davon auch schreiben.

Kirmes

Am Wochenende gab es in unserem Stadtteil eine Kirmes mit einem Karussell und verschiedenen Buden, in denen man Kleinigkeiten gewinnen oder Süßes kaufen konnte. Die Kinder haben davon Wind bekommen und so stand ein Besuch ausdrücklich auf unserem Terminkalender. Samstag Mittag war es dann soweit. Mit Kinderrollern ging es auf den Rummelplatz. Zu unserem Entsetzen machten die Fahrgeschäfte aber erst am frühen Nachmittag auf. Es gab Geschrei. Vor allem Claire konnte den Gedanken nicht aushalten, nicht sofort Karussell zu fahren. Im ersten Augenblick war ich etwas ratlos. Und so haben wir die unterschiedlichen Spielgeräte um den Rathausplatz ausprobiert. Es folgte noch ein Besuch im Spielzeugladen, um die Angebote an Outdoorspielzeug zu sichten. Schließlich ging es zur Kirmes zurück. Zum unseren Glück machte der Mandelstand gerade auf. Lebkuchen und andere Leckereien machten die Kinder fröhlich.
Ich habe aus dieser Situation gelernt, dass manchmal ganz gut ist, sich in Stresssituation etwas Zeit zum Nachdenken zu nehmen, um dann den Kindern Alternativen anbieten zu können. Ich lasse die Zwillinge in solchen Situationen auf einem Spielplatz toben, bis mir etwas Entsprechendes einfällt. Doch meist können wir den Kindern solche Ideen nur dann vermitteln, wenn diese die Situation selbst besser einschätzen können (soweit fünfjährige Kinder dies können). Als Familie versuchen wir oft, die Entscheidungen gemeinsam zu treffen. Dies gilt auch für Alltagsentscheidungen. Ich habe festgestellt, dass die meisten Aufgaben besser laufen, wenn wir sie den Kindern erklärt haben. Diese Gespräche nehmen immer viel Zeit ein, aber anschließend haben wir es einfacher.

Manchmal ist es wirklich nicht einfach, den Tag mit den Kindern zu gestalten. Ich hoffe, dass ich dem ein oder anderen Leser oder der Leserin etwas Mut machen konnte, in den schwierigen Situationen des Familienlebens nicht zu verzweifeln. In diesem Sinne wünsche ich allen einen schönen Wochenanfang.

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Tagebuch Stefan

Stefan
Alter: 40
Wohnort: Dortmund
Beruf: Hausmann
Familienstand: verheiratet, zwei Kinder (5)
Geburtstag Kind:
Letzter Eintrag: 24.04.2015

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