Väter in Elternzeit
Bild: fh. - photocase.de
Wer in Elternzeit geht, hat weniger Stress - oder glaubt es wenigstens. Und das geringere Stressempfinden von Vätern kommt den Kindern und der ganzen Familie zugute.
Endlich werden Väter auch wissenschaftlich untersucht! Jedenfalls, wenn sie in Elternzeit gehen. Für ihre Bachelor-Arbeit musste die Psychologin Johanna Nuria Rüther jedoch ziemlich tief graben, um an wissenschaftlich fundiertes Material zu gelangen: Ihre Eingangshypothesen untermauert sie mit einer skandinavischen Studie von 1992! Um so wichtiger, dass endlich ernsthaft über Väter in Elternzeit geforscht wird.
Allerdings handelt es sich hier nur um eine Online-Befragung von etwa 250 Personen, die Datendecke ist also etwas knapp. Dennoch lassen sich kleine, aber signifikante Ergebnisse entdecken. Wenn Väter Stress haben, so die Eingangshypothese, wirkt sich das negativ auf die Kinder aus. Wer in Elternzeit geht, kann sich ruhiger auf die neue Situation einstellen, der Stressor Arbeitsplatz entfällt für ein paar Monate. So können Väter sich in die neue Rolle finden und das notwendige Versorgungshandwerk lernen.
Und das Ergebnis? "Die Gruppe der Väter mit Elternzeiterfahrung hatte im Durchschnitt ein niedrigeres elterliches Stressempfinden als die Gruppe der Väter ohne Elternzeiterfahrung. Die Länge der Elternzeit hatte hierbei keinen Einfluss", so die Autorin. Auch die Gründe für den Elternzeitantrag spielten keine Rolle. Ob also die Partnerin vehement Einfluss nahm, eine Auszeit vom Job sehr erwünscht war oder ob der Mann sich seit knapp zehn Monaten total auf das Kind freute - schietegal! Also: Zeit mit dem Kind ist wichtig, alles andere eher Nebensache.
Die Chefs wird das Ergebnis freuen, meldet sich doch Arbeitgeberpräsident Hundt gern immer wieder mit der Forderung nach Verkürzung der Elternzeit zu Wort. Wer das wissenschaftlich begründet verhindern will, muss also deutlich mehr und eingehender forschen über die Elternzeit von Vätern. Und dafür auch das nötige Geld bereitstellen.
Ralf Ruhl
Stress lass nach
Allerdings handelt es sich hier nur um eine Online-Befragung von etwa 250 Personen, die Datendecke ist also etwas knapp. Dennoch lassen sich kleine, aber signifikante Ergebnisse entdecken. Wenn Väter Stress haben, so die Eingangshypothese, wirkt sich das negativ auf die Kinder aus. Wer in Elternzeit geht, kann sich ruhiger auf die neue Situation einstellen, der Stressor Arbeitsplatz entfällt für ein paar Monate. So können Väter sich in die neue Rolle finden und das notwendige Versorgungshandwerk lernen.
Und das Ergebnis? "Die Gruppe der Väter mit Elternzeiterfahrung hatte im Durchschnitt ein niedrigeres elterliches Stressempfinden als die Gruppe der Väter ohne Elternzeiterfahrung. Die Länge der Elternzeit hatte hierbei keinen Einfluss", so die Autorin. Auch die Gründe für den Elternzeitantrag spielten keine Rolle. Ob also die Partnerin vehement Einfluss nahm, eine Auszeit vom Job sehr erwünscht war oder ob der Mann sich seit knapp zehn Monaten total auf das Kind freute - schietegal! Also: Zeit mit dem Kind ist wichtig, alles andere eher Nebensache.
Die Chefs wird das Ergebnis freuen, meldet sich doch Arbeitgeberpräsident Hundt gern immer wieder mit der Forderung nach Verkürzung der Elternzeit zu Wort. Wer das wissenschaftlich begründet verhindern will, muss also deutlich mehr und eingehender forschen über die Elternzeit von Vätern. Und dafür auch das nötige Geld bereitstellen.
Ralf Ruhl
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