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Wechsel auf die weiterführende Schule: Antworten auf die zehn wichtigsten Fragen


Kinder in der SchuleBild: stock.adobe.com © pololia

Wenn die Grundschulzeit sich dem Ende zuneigt und der Wechsel auf eine weiterführende Schule ansteht, bedeutet das für die Kinder eine große Umstellung. Doch auch für die Eltern hält der Schulwechsel einige Herausforderungen bereit. Hier finden Eltern die Antworten auf die zehn wichtigsten Fragen rund um das Thema weiterführende Schule.

1. Woher wissen wir, welche Schulform die richtige ist?


Die Entscheidung für die weiterführende Schule ergibt sich aus verschiedenen Faktoren: Zunächst einmal erhält das Kind mit dem Halbjahreszeugnis der vierten Klasse eine Empfehlung von der Grundschule, welche weiterführende Schule für das Kind geeignet ist.

Entscheidend ist auch, welche Schulen es im Umkreis überhaupt gibt sowie die bisherigen schulischen Leistungen und das allgemeine Lern- und Arbeitsverhalten des Kindes.

Hilfreiche Kriterien



Es gibt einige Kriterien zur Beurteilung des Lern- und Arbeitsverhaltens, die Eltern bei der Entscheidung für eine Schulform helfen können. Dazu gehört beispielsweise
  • welche Lerninhalte das Kind leicht erfasst und welche ihm schwerfallen,
  • in welchem Tempo das Kind lernt,
  • wie gut es sich konzentrieren und die Lerninhalte merken kann,
  • ob es spezielle Interessen für bestimmte Fächer hat,
  • ob es aus eigenem Antrieb nach Lösungswegen sucht und
  • ob sich das Kind bemüht, selbstständig Wissen zu erwerben oder zu vertiefen.
Letztendlich ist jene Schulform die richtige, die das Kind fordert, aber nicht überfordert, und die zu den Stärken, Schwächen und Interessen des Kindes passt.

Die Wahl treffen nicht allein die Eltern



Grundsätzlich obliegt die Entscheidung, auf welche Schule das Kind gehen soll, den Eltern. Für sie steht meist die Zukunft des Kindes im Vordergrund. Mit der Wahl der Schule wollen sie ihrem Kind die bestmöglichen Chancen eröffnen.

Für das Kind dagegen sind vielleicht ganz andere Dinge wichtig. Beispielsweise, auf welche weiterführende Schule seine Freunde gehen werden. Deswegen sollte das Kind ein Mitspracherecht bei der Auswahl der Schule haben.

Eine zweite Meinung einholen



Sollten die Eltern zu einer anderen als der empfohlenen Schulform tendieren, können sie eine schulpsychologische Beratung für eine zweite Meinung konsultieren. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Klassenlehrerin oder der Klassenlehrer das Kind schon länger begleitet und in vielen Situationen erlebt hat, während schulpsychologische Diagnostik immer nur eine Momentaufnahme darstellt.

2. Welche Erwartungen werden an unser Kind gestellt?


Junge lernt für die Schule und macht HausaufgabenBild: stock.adobe.com © JustLife

Je nach Schulform werden unterschiedliche Anforderungen an die Schüler gestellt in Bezug auf ihre Persönlichkeit und ihr Lern- und Arbeitsverhalten.

Hauptschule



Das ursprüngliche dreigliedrige Schulsystem (Hauptschule, Realschule, Gymnasium) gibt es nur noch in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen. In den anderen Bundesländern existieren Hauptschule und Realschule mittlerweile beinahe ausschließlich in Kombination; in einigen Bundesländern bestehen die verschiedenen Systeme (noch) parallel.

Besonders viel Wert legen die Hauptschulen auf Basiskompetenzen wie Lesen, Schreiben, Rechnen und die Bewältigung des alltäglichen Lebens. Ein wichtiger Bestandteil ist die Arbeitslehre. Sie soll einen wesentlichen Beitrag für die spätere Berufsorientierung leisten.

Ein weiterer großer Bereich ist das Arbeitsverhalten. Hier werden soziale und fachbezogene Kompetenzen wie Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit und Sorgfalt für den späteren Bildungs- und Berufsweg vermittelt.

Auch praxisbezogener Unterricht und Praktika sollen die Schüler fit für die Berufswelt machen. Außerdem ist es durch die kleinen Klassen möglich, individuell auf die Lernbedürfnisse der Schüler einzugehen und ein langsames Lerntempo anzuschlagen.

Realschule



Der Realschulunterricht ist ebenfalls praxisbezogen. Außerdem sammeln Realschüler praktische Erfahrungen, die über den Pflichtlehrstoff hinausgehen – in Form von Praktika und Wahlpflichtkursen und sie können eine zweite Fremdsprache belegen.

Ziel ist es, dass die Schüler als Vorbereitung auf einen Beruf oder eine weitere schulische Laufbahn praktische Fähigkeiten ausbauen und theoretische Zusammenhänge verstehen.

Gymnasium



Das Konzept des Gymnasiums besteht darin, den Schülerinnen und Schülern ein breit gefächertes und vertieftes Allgemeinwissen zu vermitteln. Zudem werden durch Wahlpflichtfächer, verschiedene fachliche Schwerpunkte der Schule und die Möglichkeit, in der Oberstufe Kurse relativ frei zu wählen, individuelle Interessen gefördert. Im Unterschied zur Haupt- und Realschule ist der Unterricht allerdings eher theorie- als praxisbezogen.

Zudem wird am Gymnasium ein hohes Maß an Selbstständigkeit vorausgesetzt. Gerade beim Lernen müssen sich die Schüler mit den Unterrichtsinhalten auch eigenständig auseinandersetzen und sich intensiv auf die Schulstunden vorbereiten. Dadurch soll der Erwerb der allgemeinen Studierfähigkeit ermöglicht werden.

Gesamtschule



An einer Gesamtschule lernen die Schüler mit unterschiedlichen Voraussetzungen, Kenntnissen und Interessen gemeinsam an einer Schule. Dabei soll jedes einzelne Kind so gut wie möglich gefördert und gefordert werden.

Die Lernangebote werden individuell gestaltet. Ab der sechsten Klasse können die Schüler Wahlpflichtfächer belegen. In den Kernfächern werden die Kinder, je nach Leistungsstand, in Kurse mit unterschiedlichem Niveau eingestuft, wobei die Einstufung nach jedem Halbjahr neu entschieden werden kann.

3. Wie läuft der Schulwechsel ab?


Zur Anmeldung an der neuen Schule sind bestimmte Unterlagen nötigt – in jedem Fall ein Formular, das die Grundschule ausstellt, sowie die Kopie des letzten Halbjahreszeugnisses. Möglicherweise sind noch weitere Dokumente erforderlich wie etwa das Familienstammbuch oder das Jahreszeugnis der dritten Klasse. Ob und welche Unterlagen für die Anmeldung wichtig sind, steht in der Regel auf der Homepage der aufnehmenden Schule.

Anmeldezeitraum beachten



Mit den geforderten Unterlagen melden Eltern ihr Kind direkt bei der weiterführenden Schule an. Wann der genaue Anmeldezeitraum ist, wird in der regionalen Tageszeitung, als Aushang in den Grundschulen oder auf der Homepage der weiterführenden Schule bekanntgegeben.

Beratungsgespräch mit der Schulleitung



Vor der Aufnahme findet ein Beratungsgespräch zwischen der Schulleitung der weiterführenden, den Eltern und dem Kind statt. So lässt sich feststellen, ob die Schule die richtige Wahl ist.

Grundschule informieren



Ist das Kind auf der weiterführenden Schule angenommen worden, müssen die Eltern die Grundschule darüber informieren.

4. Welche Kosten kommen auf uns zu?


Mutter und Tochter schaffen Lernmittel und Schulmaterialien anBild: stock.adobe.com © JackF

Laut einer Berechnung von idealo.de betragen die Schulkosten im deutschen Bundesdurschnitt fast 21.000 Euro von der Einschulung bis zur zwölften Klasse. Das bedeutet: Ab dem Eintritt des Kindes in die weiterführende Schule müssen die Eltern bis zum Schulabschluss mit Kosten von etwa 11.000 Euro rechnen. Diese Summe setzt sich aus verschiedenen Einzelpunkten zusammen.

Kosten für Lernmittel und andere Materialien



Lernmittel sind Arbeitsmaterialien, die ein Schüler zur erfolgreichen Teilnahme am Unterricht benötigt. Dazu zählen Schulbücher, Taschenrechner, Zirkel und Zeichengeräte. In manchen Bundesländern gibt es eine sogenannte Lernmittelfreiheit. Die Schulbücher oder digitalen Lernwerke werden dort von den Steuern bezahlt und jedem Kind kostenlos zur Verfügung gestellt. Andere Bundesländer verlangen für die Bücher ein geringes Entgelt.

Der Großteil der benötigten Schulmaterialien gilt allerdings nicht als Lernmittel und muss daher komplett von den Eltern bezahlt werden. Dazu gehören
  • der Schulranzen,
  • ein Federmäppchen,
  • Hefte,
  • Ordner,
  • Stifte,
  • Papier und
  • Sportkleidung.

Kosten für den Schulalltag



Dazu kommen gegebenenfalls Büchergeld und die Kosten für ein Schließfach in der Schule. Fahrkarten für Bus und/oder Bahn, mit denen das Kind zur Schule fährt, müssen die Eltern ebenfalls bezahlen. Dazu kommen die Kosten, die für Schulfeste, Tagesausflüge, Klassenfahrten und Schulprojekte anfallen.

Berufstätige Eltern müssen darüber hinaus eine Nachmittags- und/oder Frühbetreuung finanzieren. In Ganztagsschulen schlägt das Essen in der Schulmensa mit drei bis vier Euro täglich zu Buche. Unter Umständen braucht das Kind in bestimmten Fächern Nachhilfeunterricht, der wiederum Geld kostet.

5. Was können wir tun, wenn das Geld nicht reicht?


Wenn das Kind auf die weiterführende Schule wechselt, kommen auf die Eltern einige zusätzliche Kosten zu. Einkommensschwache Familien stellt das vor eine große Herausforderung. Es gibt mehrere Möglichkeiten für finanzielle Unterstützung und Kostenersparnis.

Bildungs- und Teilhabepaket



Sozial schwache Familien können sich einen Großteil der Kosten, die für die Schule anfallen, über das Bildungs- und Teilhabepaket erstatten lassen. Dazu gehören etwa die Fahrkartenkosten und die Ausgaben für Schulausflüge und Klassenfahrten.

Steuerfreibeträge nutzen



Eltern wird bei der Einkommensteuer entweder Kindergeld ausbezahlt oder ein Kinderfreibetrag angerechnet, je nachdem, welche Option die bessere ist. Das erfolgt automatisch und muss nicht beantragt werden.

Kinderzuschlag beantragen



Der Kinderzuschlag ist eine zusätzliche finanzielle Unterstützung für erwerbstätige Eltern, die genug für sich selbst verdienen, aber nicht oder nur knapp den gesamten Bedarf der Familie decken können. Pro Monat und Kind gibt es bis zu 185 Euro.

Entlastungsbetrag oder Unterhaltsvorschuss



Wer alleinerziehend ist, aber keine oder nur unregelmäßig Unterhaltszahlungen erhält, kann einen Unterhaltsvorschuss beantragen. Die Höhe richtet sich nach dem Alter des Kindes:
  • 0 bis 5 Jahre: bis zu 165 Euro
  • 6 bis 11 Jahre: bis zu 220 Euro
  • 12 bis 17 Jahre: bis zu 293 Euro
Außerdem gibt es für Alleinerziehende durch den Entlastungsbetrag von 1.908 Euro pro Jahr einen steuerlichen Vorteil. Er erhöht sich bei jedem weiteren Kind um 240 Euro.

Kredit für einmalige Anschaffungen und Ausgaben



Je nachdem, welche Ausgaben gerade sonst noch in der Familie anstehen, kann es unter Umständen nötig sein, zusätzlich zu den Fördermitteln einen Kredit aufzunehmen. So können beispielsweise die notwendigen, größeren Anschaffungen zu Beginn eines Schuljahres leichter gestemmt werden. Auch der Kauf eines Laptops oder Tablets lässt sich damit finanzieren.

Vor jedem Kreditantrag ist ein Vergleich verschiedener Konditionen und Anbieter sinnvoll. Dafür ist es wichtig zu wissen, worauf es dabei ankommt. Grundsätzlich muss der Kredit zur individuellen Situation passen. Dementsprechend sind Details wie der Darlehensbetrag, die Laufzeit und die Höhe der monatlichen Raten festzulegen.

Je kürzer die Laufzeit ist, desto geringer fallen die Kreditkosten aus. Allerdings wird gleichzeitig die monatliche Belastung höher. Wichtig ist auch, auf Möglichkeiten wie Sondertilgungen oder Zahlungspausen zu achten.

6. Wie kann ich mein Kind auf den Schulwechsel vorbereiten?


Vater bereitet Sohn auf Schulwechsel vorBild: stock.adobe.com © deagreez

Der Wechsel auf die weiterführende Schule ist eine aufregende Zeit, auf die sich viele Kinder freuen. Andere haben eher Angst, weil sie nicht wissen, was auf sie zukommt. Dem können Eltern entgegenwirken.

Schnuppertage nutzen



Bietet die neue Schule einen Schnuppertag an, sollten Eltern und ihr Kind die Gelegenheit nutzen, um die Schule und einige Lehrer kennenzulernen. So kennt sich das Kind schon ein wenig aus, ehe das Schuljahr beginnt.

Geschichten aus der Schulzeit erzählen



Eltern können ihren Kindern die Angst nehmen und sie auf die neue Schule vorbereiten, in dem sie positive Geschichten aus ihrer eigenen Schulzeit erzählen. Alternativ können sie dem Kind die Möglichkeit geben, sich mit einem älteren Schüler aus dem Familien- oder Bekanntenkreis auszutauschen.

Notfallpläne überlegen



Eltern sollten ihr Kind nach seinen konkreten Ängsten und Sorgen fragen und dann mit ihm gemeinsam einen Notfallplan für bestimmte Situationen überlegen. Das nimmt die Angst und das Kind weiß sich zu helfen, wenn es den Bus verpasst, Ärger mit einem Mitschüler hat oder in der neuen Schule krank wird.

Das Selbstvertrauen stärken



Für Kinder, die mit einem starken Selbstvertrauen an den Schulwechsel herangehen, sind die Herausforderungen der neuen Schule meist weniger problematisch als für andere Kinder.

Um das Selbstvertrauen ihres Kindes zu stärken, sollten Eltern das Kind Probleme und Schwierigkeiten möglichst eigenständig lösen lassen. So lernt es, dass es nicht immer auf die Hilfe von anderen angewiesen ist. Gleichzeitig sollten sie ihm vermitteln, dass es unabhängig von seinen schulischen Leistungen geliebt und angenommen wird.

Was ebenfalls hilft, ist gemeinsam mit dem Kind seine Stärken und Schwächen aufzulisten. Dadurch wird dem Kind bewusst, was es alles kann und dass es nicht schlimm ist, in manchen Dingen nicht gut zu sein.

7. Wie verändert sich unser Familienalltag?


Wenn der Nachwuchs nach der vierten Klasse die Schule wechselt, macht sich das in mehrfacher Hinsicht im Familienalltag bemerkbar.

Neue Aufsteh- und Schlafenszeiten



Der Wechsel auf die weiterführende Schule bringt meistens einen längeren Schulweg mit sich. Um pünktlich zur Schule zu kommen, müssen die Kinder also früher aufstehen. Das heißt dann auch, dass die Schlafenszeiten nach vorne gerückt werden müssen, damit der Nachwuchs am Morgen ausgeruht ist und konzentriert am Unterricht teilnehmen kann.

Längere Schultage



Auf der weiterführenden Schule werden mehr Fächer in den Stundenplan gepackt, als auf der Grundschule. Das bedeutet, dass dementsprechend die Schultage länger sind. Spätestens ab der siebten Klasse steht Nachmittagsunterricht (Unterricht nach 13 Uhr) an, sodass die Kinder an manchen Tagen erst abends wieder nach Hause kommen. Das ist auch der Fall, wenn sie am Ganztagsprogramm der Schule teilnehmen.

Andere Essenszeiten



Der neue Tagesrhythmus des Kindes wirkt sich auf die Essenszeiten in der Familie aus, was vor allem die gemeinsamen Mahlzeiten betrifft. Unter Umständen ist es wegen der neuen Uhrzeiten oder einem längeren Schulweg nicht mehr möglich, morgens mit der gesamten Familie zu frühstücken. An Tagen mit Nachmittagsunterricht oder Ganztagsbetreuung muss auch das gemeinsame Mittagessen ausfallen.

Mehr Hausaufgaben und Lernstoff



Zusätzliche Schulfächer heißt für das Kind: zusätzliche Hausaufgaben und mehr Lernstoff. Daran muss sich der Tagesablauf in der Familie ebenfalls anpassen. Durch die längeren Lernzeiten bleibt außerdem weniger gemeinsame Freizeit.

8. Wie unterstütze ich mein Kind am besten?


Mutter umarmt und unterstützt ihre Tochter vor der SchuleBild: stock.adobe.com © fizkes

Kinder müssen sich erst an die neue Schule gewöhnen. Ihre Eltern können ihnen in dieser Zeit auf verschiedene Weise helfen.

Keinen Druck aufbauen



Eltern wünschen sich, dass der Nachwuchs gute Noten mit nach Hause bringt, sich rege am Unterricht beteiligt und seine Schulaufgaben problemlos erledigt. Mit dieser hohen Erwartungshaltung setzen sie ihr Kind unter großen Druck und erst recht, wenn es bei schlechten Noten Ärger oder gar eine Strafe gibt. Ein solcher Druck raubt dem Kind die Motivation und das Selbstvertrauen.

Vor allem im ersten Jahr auf der neuen Schule sollten Eltern keine zu hohen Erwartungen haben, weil die Noten anfangs um ein bis zwei Stufen absacken können. Das ist völlig normal und kein Grund zur Sorge.

Erfolge loben



Ob das Kind eine gute Klassenarbeit geschrieben, gut im Unterricht mitgemacht oder eine besonders knifflige Hausaufgabe gelöst hat – Eltern sollten die Erfolge ihres Kindes loben, so klein sie vielleicht auch erscheinen mögen. Das motiviert und stärkt das Selbstvertrauen des Kindes.

Hilfe und ein offenes Ohr anbieten



Auf die Kinder, die auf die weiterführende Schule wechseln, prasseln in der ersten Zeit viele Veränderungen ein. Da ist es für sie umso wichtiger zu wissen, dass sie sich jederzeit an ihre Eltern wenden und sie nach Rat fragen können. Das sollten Eltern ihrem Kind immer wieder klarmachen.

Verständnis und Geduld haben



Um eine gute Stütze zu sein, ist es wichtig, dass Eltern ihrem Kind mit Verständnis und Geduld begegnen. Es dauert seine Zeit, bis sich der Nachwuchs an die vielen Veränderungen und den neuen Schulalltag gewöhnt hat. Das verursacht bei vielen Kindern vor allem im ersten halben Jahr Anspannungen, denen sie zuhause in Form von schlechter Laune oder schneller Reizbarkeit Luft machen. Auch hier sind Verständnis und Geduld der Eltern gefragt.

9. Wie finde ich heraus, ob es meinem Kind an der neuen Schule gutgeht?


Oft lässt sich erst nach der Eingewöhnungsphase sagen, ob die Schule passt. Bei manchen Kindern dauert das nur wenige Wochen, bei anderen bis zum zweiten Halbjahr.

Mit dem Kind reden



Um herauszufinden, ob sich das Kind auf der Schule möglicherweise nicht wohlfühlt, ist es immer ratsam, das Gespräch mit dem Kind zu suchen. Eltern sollten ihr Kind dazu anregen, von der Schule zu erzählen und fragen, was es dort erlebt hat, ob ihm die Schule Spaß macht und wie es ihm dort geht.

Auf mögliche Anzeichen achten



Wenn der Verdacht entsteht, dass sich das Kind nicht wohlfühlt, sollten Eltern auf Anzeichen achten, die darauf hinweisen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Meist geht das mit einem ungewöhnlichen Verhalten des Kindes einher:
  • Das Kind versucht alles, um nicht zur Schule zu müssen,
  • es wirkt in sich gekehrt, niedergeschlagen oder ängstlich,
  • das Kind klagt häufig über Bauch- oder Kopfschmerzen und
  • die schulischen Leistungen lassen deutlich nach (möglicherweise nur in einem bestimmten Fach).
Die Ursachen für Schulprobleme können sehr unterschiedlich sein. Beispielsweise, dass das Kind unter- oder überfordert ist.

10. Was können wir tun, wenn die Schule nicht die richtige Wahl war?


Trotz gründlicher Überlegung kann es sein, dass die ausgewählte Schule für das Kind nicht die richtige ist. Die Ursachen dafür können ganz verschieden sein:
  • Mobbing durch Mitschüler
  • das Kind fühlt sich unter- oder überfordert
  • Probleme mit einer oder mehreren Lehrkräften
  • psychische Probleme
Manchmal ist ein Schulwechsel die richtige Lösung. In jedem Fall ist es aber sinnvoll, zunächst das Gespräch mit dem Klassenlehrer zu suchen und gemeinsam Maßnahmen zu erarbeiten, die gegen die Problematik helfen sollen.

Einen Schulwechsel beantragen



Falls sich die Probleme nachgewiesenermaßen nicht an der aktuellen Schule lösen lassen, ist ein Schulwechsel nötig. Grundsätzlich müssen Schulen nicht jeden Schüler annehmen. Daher ist es wichtig, dass sich Eltern beim Schulamt, bei der derzeitigen und der zukünftigen Schule informieren, unter welchen Voraussetzungen ein Wechsel möglich ist.

Neben den Eltern und dem Kind müssen auch die genannten Instanzen mit dem Schulwechsel einverstanden sein. Ist das der Fall, müssen die Eltern beim zuständigen Schulamt einen Antrag stellen, in dem die Gründe für den Wechsel genau angegeben werden. Gegebenenfalls ist zusätzlich ein Gutachten eines Schulpsychologen oder Schularztes erforderlich.

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