Was gemeinsam zu klären ist?
Die Schwangerschaft geht dem Ende entgegen, der Geburtstermin steht - rechnerisch - fest. Bis dahin sollte längst geklärt sein, auf welche Weise das Baby zur Welt kommen soll: Hausgeburt, Geburtshaus, Klinik, Geburt im Wasserbecken - es ist keine leichte Wahl. Bei medizinisch begründeten Entscheidungen für eine Entbindung in der Klinik gibt es sicherlich keine Alternative; in allen anderen Fällen muss die Hebamme ausführlich über Vor- und Nachteile, Möglichkeiten und Risiken aufklären. Der Vater darf sich an dieser Stelle nicht scheuen, Fragen zu stellen - ganz gleich, welcher Art. Das geht bis hin zu - für viele Beteiligten heikle - Themen wie der Sexualität während der Wochen vor der Geburt. Professionelle Hebammen werden darauf professionelle Antworten geben, immer unter Berücksichtigung des Zustandes der Schwangeren. Zuweilen erkennt sie auch schneller als der Frauenarzt, ob sich die Lage des Kindes im Körper der Frau geändert hat und korrigiert werden muss. Außerdem muss besprochen werden, ob die gewählte Hebamme den Geburtsvorgang begleiten soll - und darf. Kliniken arbeiten meist mit Beleghebammen oder Angestellten, freischaffende sind dort oft nicht zugelassen.
Die Hebamme ist auch für den Vater da. Gerade beim ersten Kind ist er oft unsicher, möchte Rat bezüglich seiner Sorgen, auch einmal ohne die Partnerin einzubeziehen. Eine erfahrene Hebamme wird in solchen Fällen auch ihm zuhören und Rat geben, sofern dieser sich nicht scheut, offen zu reden. Dennoch spielt er eine eher unterstützende Rolle: Das Wohl des Kindes und das der Schwangeren stehen eindeutig im Vordergrund.
Lutz Ruminski
Hebammenhilfe für den werdenden Vater
Die Hebamme ist auch für den Vater da. Gerade beim ersten Kind ist er oft unsicher, möchte Rat bezüglich seiner Sorgen, auch einmal ohne die Partnerin einzubeziehen. Eine erfahrene Hebamme wird in solchen Fällen auch ihm zuhören und Rat geben, sofern dieser sich nicht scheut, offen zu reden. Dennoch spielt er eine eher unterstützende Rolle: Das Wohl des Kindes und das der Schwangeren stehen eindeutig im Vordergrund.
Lutz Ruminski
Schwanger - wer hilft weiter?
Bild: Monkey Business - Fotolia.com
Sollte die Schwangere sich eher an die Frauenärztin oder an die Hebamme wenden? Was sind eigentlich deren Aufgaben? Und wer hört dem werdenden Vater zu?
Freudestrahlend kommt die Partnerin aus dem Badezimmer und präsentiert das Testergebnis: Schwanger! Klar, dass in diesem Moment rationale Gedanken das Nachsehen haben. Die Freude, dass nun ein neues Menschenleben heranwächst, kann gar nicht groß genug sein. Spätestens nach einigen Tagen stellt sich die Rationalität aber wieder ein - das Baby soll ja auch bestmöglich betreut werden, nicht nur durch das Verhalten der Mutter, sondern auch mit fachlicher Unterstützung durch Dritte, sprich: Ärzte und Hebammen. Und genau da stellen sich die Fragen: Arzt und Hebamme - Arzt oder Hebamme?
Medizin für den Körper, Worte für die Seele
An gynäkologischen Untersuchungen führt kein Weg vorbei, erst recht nicht, wenn es um eine Schwangerschaft in fortgeschrittenem Alter oder bei anderen bekannten Risikofaktoren geht. Keine Hebamme kann - und darf - Blutwerte bestimmen und nötigenfalls Medikamente verschreiben. Auch die Vorsorgeuntersuchungen mit Ultraschall sind notwendig - als Belohnung gibt es wunderbare Bilder vom Baby. Doch der Frauenarzt - oder die Frauenärztin - ist bei aller Leidenschaft für den Beruf in das Gesundheitssystem eingebunden; und das bedeutet: Zeit ist Geld. So mangelt es oft an Möglichkeiten, auf Fragen, Sorgen und Nöte der werdenden Mutter einzugehen - und an Fragen mangelt es bestimmt nicht. Wie sieht es aus mit der richtigen Ernährung, was sollte zum Wohle des Kindes getan und besser gelassen werden, welche Erstausstattung ist für das Baby nötig, wie werden die ersten Stunden, Tage und Wochen des kleinen Erdenbürgers aussehen - all das zu beantworten, reicht die ärztliche Zeit nicht aus. Selbst wenn es in der eigenen Familie oder im Freundeskreis viele Kenntnisse und Erfahrungen gibt, ist Fachwissen hilfreich - üblicherweise die Unterstützung einer Hebamme, die im Idealfall auch "Seelentrösterin" sein kann.
Vertrauen in die Hebamme
Die schwangere Frau braucht eine Gesprächspartnerin ihres Vertrauens. Die beste Freundin und die eigene Mutter stehen da an erster Stelle, doch beide sind emotional mit dem Ereignis derart verflochten, dass ihnen in wichtigen Sachfragen zuweilen die nötige Distanz fehlt. Eine professionelle Hebamme kann da anders agieren: Involviert und zugleich distanziert steht sie im Idealfall rund um die Uhr zur Verfügung, wenn Sorgen aufkommen, plötzlich Schmerzen auftreten oder Gesprächsbedarf besteht. Nur: Welche Hebamme soll es sein? Die Fachfrau "gleich um die Ecke" oder die Empfehlung aus dem Bekanntenkreis, wenn auch viele Kilometer weit entfernt? Entscheidend ist, ob Schwangere und Hebamme miteinander gut auskommen, ob "die Chemie stimmt". Die werdende Mutter sollte sich nicht scheuen, mehrere Gespräche mit potenziellen Schwangerschaftsbegleiterinnen zu führen - und im Zweifel klar zu sagen, dass es "nicht passt".
An dieser Stelle tritt der männliche Partner auf die Bühne: Sofern möglich, sollte er an den Gesprächen teilnehmen - nicht nur zum Kennenlernen, sondern während der gesamten Schwangerschaft. Seiner Partnerin gehen andere Dinge durch den Kopf als ihm: Sorgen um das Wohl des Kindes, Entscheidungen um den Ort und die Art und Weise, wie das Baby das Licht der Welt erblicken soll. Dem Vater fällt es vielleicht leichter, einen kühlen Kopf zu bewahren. Dabei sollte er die Gefühle seiner Frau respektieren und sie bei der Entscheidungsfindung unterstützen.
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