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09.09.2024 12. Woche
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Zwischen Fürzen und Freunden

Meine ehrlichen Einblicke als Mama in die Babykrabbelgruppe: Ein Mix aus Freude, Herausforderungen und schrägen Momenten!
Hallo mein Herz,

diese Woche bin ich spät dran.
Ich habe mich bewusst entschieden, erst heute in die Tasten zu hauen, um dich an meinen Erfahrungen in der Krabbelgruppe teilhaben zu lassen.

Letzte Woche habe ich es mit Noah zum Babybegrüßungsfrühstück geschafft.
Endlich!
Dieses Frühstück findet einmal im Monat statt.
Die anderen Male waren wir im Urlaub.

Erfahren habe ich von diesem Frühstück durch meine Teilnahme am Schwangerenfrühstück.
Da war ich im Mai.
Was wirklich in vielfacher Hinsicht gut war:
1. Nette Menschen
2. Gutes Frühstück
3. Hilfe bei Adminpunkten

Danach beschäftigte ich mich mit meinem Elterngeldantrag.
27 Seiten.
Zum Ausdrucken.
Ätzend!
Aber das ist ein anderes Thema.

Eine erneute Erinnerung an das Frühstück mit Baby kam über die Stadt Teltow, die Noah ganz herzlich per Post mit einer Urkunde begrüßt hat.

Ich hatte uns vor drei Wochen per Mail zum Frühstück angemeldet.
Essen muss man schließlich.
Am Donnerstag war es dann so weit.

Mit mir waren noch einige andere Mamis und ein Papi mit ihren Babys da.
Ein Kind konnte schon krabbeln.
„Es werden alle Babys begrüßt. Manche eben etwas später“, sagte die Gruppenleiterin, da sich die dazugehörige Mama zu rechtfertigen begann.

Natürlich bekam ich wieder DIE Fangfrage gestellt: „Ist das dein erstes Kind?“
Ist das so eine Smalltalkfrage unter Muttis, um nicht über das Wetter zu reden?
Ich bin da mit mir ganz klar, was die Antwort angeht.
Diese Frage habe ich nämlich schon während der Schwangerschaft gestellt bekommen.

Damals war meine Standardantwort: „Nein, das ist mein fünftes Kind.“
Anschließend wurde es jedoch schwierig, weil ich mit weiteren Fragen konfrontiert wurde, um am Ende doch über Fehlgeburten und tote Kinder zu sprechen.

Deshalb habe ich meine Antwort auf die Frage angepasst.
Jetzt nehme ich die Abkürzung und sage „Mein erstes lebendes Kind.“
Dann rattert es eine Weile.
Manche verstehen von allein.
Andere lachen unsicher und fragen „wie meinst du das?“
Mit Müttern, die selbst eine Fehlgeburt erlebt haben, bin ich direkt im Thema.

Ich finde es jedenfalls super, dass Noah von der Stadt begrüßt wurde.
Das sollten sie mit alle neuen Bürger:innen machen.
Wir bekamen einen A4-Ordner mit ganz vielen Infos zu „Kinderkram“.

Wo findet welche Krabbelgruppe statt.
Wie läuft das mit den Kitas?
Wo kann ich welche Unterstützung beantragen?


Da fällt mir ein, dass ich dir noch gar nicht erzählt habe, dass mein Antrag auf Mutterschaftsgeld bei der Krankenkasse abgelehnt wurde und mein Elterngeld noch nicht bewilligt ist.

Da zahle ich seit Jahren meinen Krankenkassenbeitrag vollständig allein, habe genau diesen Fall mit abgesichert und falle jetzt doch durchs Raster. Natürlich darf ich meine Krankenkassenbeiträge trotz fehlender Einnahmen fleißig weiterzahlen.

Mein Fazit: Meine Krankenkasse spielt „Pippi Langstrumpf“ und macht sich die Welt, wie sie ihr gefällt und die finanzielle Hilfe „Elterngeld“ ist für 400-Euro-Jobberinnen und angestellte Frauen, aber nicht für Unternehmerinnen gedacht, die auch so richtig Mami sein wollen.

Vereinbarkeit von Familie und Karriere für selbstständige Frauen?
Da lache ich mich kaputt.
Sie werden zurück in die Abhängigkeit gedrängt oder verzichten auf Kinder.

Aber der VdU – Verband deutscher Unternehmerinnen – geht das mit einem Positionspapier an.
(https://www.vdu.de/themen/wirtschaft-arbeit/vereinbarkeit/)
Ich beobachte einfach weiter und bleibe im Vertrauen, dass es das Universum für mich regelt.

Noah hat jedenfalls den Begrüßungstag verschlafen und ich bekam eine Einladung zur Babygruppe am Montag.

Da war ich heute.
Nicht, weil ich das brauche.
Ich könnte meine Zeit schön allein mit meinem Mucki verbringen.
Aber für die Sozialisation von Noah ist das ein wichtiger Punkt, das habe ich heute gesehen.

Und auch für Mamis und Papis kann diese Gruppe sehr hilfreich sein.
Jedes Baby und die erwachsene Begleitperson werden einzeln mit einem Liedchen begrüßt und können dann erzählen, wo gerade der Fokus im Alltag liegt.
Ob B(r)eikost, Koliken oder Kita – es ist für jedes Thema genug Raum.

Noah lag derweil auf seiner Unterlage, guckte sich die Babys an und fing dann selbst an zu erzählen. Dabei zeigte er sein „Happy Baby“-Move, bei dem er immer schwungvoll die Beine hochreißt und meist furzt.

Zum Glück haben die anderen die Fürze nicht gehört.
Es war nämlich laut, weil Babys offenbar in der Gemeinschaft prüfen, wer lauter schreien kann.
Noah hat sich davon nicht beeindrucken lassen
Er war davon stattdessen gestresst und hat Schluckauf bekommen.

Da wir nur fünf Mütter mit Babys waren, gab es keine Gesprächsgruppen.
Die Gruppenleiterin moderierte die Gruppe und während der Gespräche fiel mir auf, dass ich bei zwischenmenschlichen Themen gedanklich sofort in den Arbeitsmodus fiel und mit meiner Analyse begann.
Die meiste Zeit hörte ich nur zu, beobachtete meine Gedanken und hielt meinen Mund.

Aber einer Situation konnte ich dann doch nicht widerstehen.
Wirklich nicht.
Es ging um die Belehrung durch die eigenen Eltern.

Es fiel der Satz „Sie sagen: ‚Das haben wir bei dir auch nicht gemacht und du bist auch groß geworden.‘“

Den Satz kenne ich.
Habe ich auch schon mal gehört.
„Ja, das stimmt. Aber geschadet hat es vielleicht doch, denn viele von uns brauchen Therapie.“

Dass ich meine Gedanken in dem Moment laut sagte, merkte ich erst an den erschrockenen Blicken, die an mir klebten.
Ist doch aber so.

Und ehe ich mich versah, waren 90 Minuten vorbei.

Ich werde diese Gruppen für mein eigenes Training nutzen.
Zuhören, aber nicht in den Arbeitsmodus verfallen.
Mamitalk – Das Trainingslager.
Ich werde berichten.

Hab eine zauberhafte Woche.

Deine Marion Glück


P.S. Danke Gene K. aus Stilli in der Schweiz, dass du meinen Mamiblog liest und mir einen lieben Kommentar dagelassen hast.

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