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03.11.2024 20. Woche
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Wenn die Hexen ihre Laubbesen satteln

Erfahre heute, warum ich Halloween für modernen Ablasshandel halte und wie ich den Reformationstag stattdessen gefeiert habe.
Hallo mein Herz,

die letzte Woche war sehr aufregend für uns.

Wir haben zum wiederholten Male meinen 29. Geburtstag gefeiert.
Ich habe kein Problem mit meinem Alter.
Ich bin 43 Jahre jung geworden.

Warum also 29?
Es ist die Schäkerei zwischen Mr. Magic und mir.
Er ist der festen Überzeugung, dass Frauen nie älter als 29 aussehen.

Er hat mir einen Geburtstagskuchen gebacken – so wie jedes Jahr.
In diesem Jahr habe ich mir Schoko-Kirsch gewünscht.
Spätestens jetzt verstehst du bestimmt, weshalb er Mr. Magic für mich ist, oder?!

An der Kaffeetafel fiel uns auf, dass uns der kleine Milchmann die Happen in den Mund zählt.
Sein Sabber läuft und er kaut zahnlos mit.

Außerdem waren bei uns noch Herbstferien.
Ausschlafen ist ein weiterer Grund zum Feiern.
Die Zwillinge waren bei ihrem Reitkurs.

Und am 31.10. ist in Brandenburg ein gesetzlicher Feiertag.
Eigentlich sollte in jedem Bundesland Feiertag sein, denn wir sollten uns jedes Jahr daran erinnern, dass Martin Luther uns von den Riesenzombies befreite.
Kleiner Scherz.

Je nachdem, wen man fragt, welcher Feiertag am 31.10. ist, bekommt man unterschiedliche Antworten.

Antwort 1: „Reformationstag“ – das ist der Tag, an dem Martin Luther die Tür der Kirche mit 95. Thesen demoliert hat.

Antwort 2: „Halloween“ – das ist der Tag, an dem man Rosenkohl in Schokolade tunkt, in goldiges Rocherpapier einwickelt und sich freut, wenn man sich die Gesichter der Kinder beim Auswickeln vorstellt.

Beide Antworten sind richtig.

Wobei ich Halloween nichts abgewinnen kann.
Ich bin da gebrandmarkt.
Also nicht so, wie du vielleicht denkst.

Es ist ein Kindheitstrauma.
Eine Fahrt in der Geisterbahn.
Eine Hand aus der Dunkelheit.
Spinnweben im Gesicht.
Ich gucke keine Gruselfilme und mag Halloween nicht.

Trick or Treat!
Ist doch außerdem reine Erpressung.

Sieht in meinem Kopf so aus:

„Entweder rückst du die Süßigkeiten raus oder …“

... wir verwüsten deinen Garten mit Klopapier.
... wir werden dir faule Eier an die Eingangstür werfen.
... wir werden dir eine Tüte mit Hundekacke vor deiner Haustür anzünden.
... wir sprengen dir den Briefkasten.
... wir ziehen mit hängenden Schultern wieder ab.


Da wurde das keltische Fest Samhain über die Zeit kommerziell angepasst.
Verkauft sich in unserer Konsumgesellschaft besser als einfach nur ein langweiliges Feuer im Garten.

Halloween ist für mich Konsum und Erpressung an einem Tag.

Klar, unsere Halloweenqueens haben sich verkleidet und sind in Begleitung von Mr. Magic losgezogen.
Einer muss ja die erbeuteten Süßigkeiten vor sofortigem Verzehr beschützen.
Sollen sie ihren Spaß haben.

Ich gehöre eher zur Fraktion „Reformationstag“.
Die Kirche machte damals Geschäfte mit der Angst der Menschen und Martin Luther sagte NEIN zum Ablasshandel.

Halloween ist moderner Ablasshandel.
Kaufe lieber viele Süßigkeiten ein, damit du dich an der Tür freikaufen kannst.

Ich mache da nicht mit.
Ich sage NEIN zu Halloween und reformiere diesen Tag.
Gemütlich mit meinem Mucki auf der Couch.

Auch ein Feuer im Garten kam für mich nicht infrage.
Das würde nur Erpresserbanden anlocken.
So hat bei uns niemand geklingelt.

Mein Hexenzauber hat gewirkt.
Glück gehabt.
Der Rosenkohl kam nicht zum Einsatz.

Am Wochenende hatten wir unsere große Laubaction im Garten.
Die Hexen der Familie sattelten ihre Laubbesen und bevor wir „hex hex“ sagen konnten, war der Garten auf ganz magische Weise laubfrei.
Ein schönes Ganzkörper-Workout.

Feierst du Halloween oder bist du gegen den modernen Ablasshandel?

Hab‘ auf jeden Fall eine richtig schöne Herbstwoche.


Deine Marion Glück

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