Väterzentrum Berlin - für das Kind im Mann
Vaterschaft als Fortbildung
Eberhard Schäfer, Gründer des Väterzentrums Berlin, informiert Institutionen und Unternehmen über die Potenziale und Chancen engagierter Vaterschaft. Als Autor, Organisationsberater und Projektentwickler leistet er politische Lobbyarbeit für engagierte Väter. Diese ist notwendig. Ein kürzlich erschienender Artikel in der Berliner Allgemeinen Tageszeitung (TAZ) benennt die Missstände. Gerne beteuern Firmen ihre Unterstützung für die neuen Väter, doch die Realität sieht oft anders aus.
Bei einer Tagung diskutiert Schäfer mit Peter Döge vom Institut für anwendungsorientierte Innovations- und Zukunftsforschung. Döge sieht Elternzeit als Ausbildung, in der Väter Chaosmanagement, Flexibilität, komplexes Problemlösungsverhalten und Entscheidungsfähigkeit erlernen. Das einzige was fehlt seien die Studien, die das öffentlichkeitswirksam belegen.
Das Väterzentrum ist auch ein Ort wissenschaftlicher Erkundungen. Jede Woche fragen forschungseifrige Studenten an, die sich in ihren Diplom-, Magister- und Bachelorarbeiten mit dem Väterzentrum beschäftigen.
Carrera und Co
Die Männer im Väterzentrum finden den Einstieg über das Alltägliche. Die Idee seinen Mann zu stehen und irgendwie schon alleine zurechtzukommen treibt Männer in die Vereinzelung. "Männer wollen nicht Hilfsbedürftige sein", sagt Schulte. Das Väterzentrum bietet die Möglichkeit den Väteralltag zu teilen.
Ob beim Familien Beach Cup, beim Nintendo Wii oder in der Väterfußballgruppe; in all diesen spontanen Initiativen vernetzen sich Väter und gestalten die Zeit mit Kindern gemeinsam.
Die sechsspurige Riesencarrerabahn gehört einem der Väter, die regelmäßig das Väterzentrum besuchen. Zu Hause liegt sie in Einzelteilen im Keller. Dort ist kein Platz sie aufzubauen. Einmal im Jahr wird sie im Väterzentrum installiert und die Väter laden ein zum Prenzlauer Carrera-Contest.
Nils Hilliges