Mathematisches Verständnis von Kindern fördern
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Spielend Vorfähigkeiten lernen und später einen guten Schulstart haben? Ja, das geht, denn Kinder lernen einfach ganz nebenbei. Das gilt sogar für Mathematik. Doch wie genau lernen Kinder und wie können Väter interaktives Lernen in den Alltag einbauen? Welche Spiele und Beschäftigungen legen den Grundstein für mathematisches Verständnis?
Messen, Mengen und Zahlen sind überall
Als Erwachsener erscheint Mathematik oft als etwas, das in der Schule ein anstrengendes Fach war und ansonsten kaum benötigt wird – wenn nicht gerade der Beruf auf mathematischen Kenntnissen basiert. Dabei sind bereits bemusterte Stoffe eine Form der Mathematik. Beim Einkaufen geht es um Maßeinheiten und Mengen; ohne Abwiegen kein Kuchenbacken und auch Teilen von Süßigkeiten wäre nicht möglich ohne Zählen.
Kinder lernen anders
Im ersten Lebensjahr lernt der Nachwuchs am meisten, verglichen mit dem Pensum der nächsten Lebensjahre. In der Kindheit werden durch Wahrnehmungen Synapsen gebildet. Je mehr Kinder erfahren dürfen, desto aktiver und zahlreicher werden diese Verknüpfungen im Gehirn geschlossen. Die Kleinen lernen nicht geduldig und zielgerichtet; ein solches Lernverhalten beginnt erst im Schulalter. Stattdessen machen sie Erfahrungen durch interaktive, spielerische Tätigkeiten, bei denen alle Sinne involviert sind. Fähigkeiten, die sie sich so aneignen, werden sie bald im Alltag als Lösungsweg heranziehen und die Kenntnisse festigen und vertiefen.
Das Lernumfeld muss Sicherheit bieten, dazu gehört selbstverständlich eine feste Bindung.
Bauklötze, Lego und Einkaufen
Kinder sind von Natur aus neugierig und wissbegierig. Sie wollen alles in ihrer Umwelt erkunden. Dabei nutzen sie alle Sinne: Es wird gerochen, angefasst, geschaut und genau hingehört. Sogar die Geschmacksnerven kommen nicht zu kurz. Da wird doch jeder Bauklotz einmal in den Mund geschoben und probiert. Wer mit seinem Kind Bauklötze stapelt, hilft ihm dabei, spielend zu erkennen, was Mengen bedeuten. Die Erkenntnis, dass viele Klötze aufeinander einen immer höheren Turm ergeben, entspricht der Basis der Mengenlehre. Eine Studie der University of Derby hat vor einiger Zeit sogar herausgefunden, dass Legosteine das mathematische Verständnis von Kindern begünstigen. Alleine die vielen verschiedenen Steine verlangen ein Grundverständnis dafür, welche Größe einer anderen entspricht. Nicht zuletzt wird im gleichen Atemzug auch die Kreativität gefördert. Zielgerichtete Aufbauten von Landschaften und Objekten sind aufgrund kindlichen Lernverhaltens allerdings erst für etwas ältere Kinder empfohlen. Gleiches gilt für Lego Technics, wobei hier der große Vorteil darin liegt, etwas zu bauen, was am Ende auch wirklich funktioniert. Dafür ist es aber natürlich auch etwas kostspieliger als die einfachen Lego-Varianten. Ähnliche technische Spiele an Bildschirmen erfüllen nach der Studie übrigens nicht denselben Zweck. Eine weitere Möglichkeit, das mathematische Verständnis der Kleinen zu schärfen, liegt im gemeinsamen Einkaufen. Sicher ist das etwas zeitaufwendiger und verlangt einiges an Geduld, dennoch ist das Abzählen der benötigten Menge und Hineinlegen in den Einkaufswagen förderlich. Gleiches wird erreicht, wenn sich die Kinder anschließend die gekauften Kekse teilen sollen oder vergleichen, wer mehr Einkäufe in den Wagen gelegt hat. Etwas ältere Kinder können getrost auch ins Kochen und Backen eingebunden werden. Hier bekommen die Kleinen auf spielerische Art vermittelt, wie wichtig richtiges Messen und Abfüllen ist. Ist zum Beispiel die falsche Menge Zucker in der Rührschüssel, schmeckt der Teil plötzlich nicht mehr ganz so gut.
Spiel, kein Zwang!
Was können Väter nun tun, um ihrem Kind wichtiges Vorwissen im Bereich Mathematik auf den Weg zu geben?
- Entdecken statt Lernen
- Statt aufwendiger und kostenintensiver Lernmaterialien und Kurse, Augen auf im Alltag
- Mit Bauklötzen und Lego bauen, rhythmische Lieder singen und klatschen, ein inspirierendes, bemustertes Ambiente im Kinderzimmer herstellen
- Zeit beim Einkaufen und in der Küche einplanen.
- Sich unbedingt auf kreative Fantasiereisen des Kindes einlassen
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