Teil 1
Trinkwasser aus der Leitung
Teil 2
Was können Sie für sauberes Trinkwasser tun!
Teil 3
Abgepacktes Wasser
Trinkwasser aus der Leitung
Teil 2
Was können Sie für sauberes Trinkwasser tun!
Teil 3
Abgepacktes Wasser
Gift im Wasser? Was ist gut für Babys und Kinder?
Was können Sie für sauberes Wasser tun?
Was kann man also für sauberes Wasser tun? Zuerst ist es wichtig, in Erfahrung zu bringen, ob Ihr Wasser schadstoffbelastet ist. Der erste Informant sollte dabei der zuständige Wasserversorger sein. Wohnen Sie in alten Häusern oder Wohnungen, fragen Sie den Vermieter aus welchem Material die Steigleitungen sind. Wurden Bleileitungen verwendet, drängen Sie Ihren Vermieter, diese auszuwechseln. Die Stiftung Warentest bietet für 26 Euro eine Analyse Ihres Wassers für die Metalle Blei, Kadmium, Kupfer und Zink an. Neben dem Messergebnis erhalten Sie eine Empfehlung, wie sich das Wasser aufbessern ließe.
Haben Sie die Informationen, können Sie bei der Zubereitung von Säuglingsnahrung gezielt vorgehen. Bei stark belasteten Trinkwasser mit Blei, Kupfer oder Nitrat verwenden Sie besser abgepacktes Wasser (dazu im unteren Teil mehr). Auch sollten Sie nach Empfehlung der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin auf Trinkwasser aus Kupferleitungen verzichten, wenn das Wasser einen ph-Wert kleiner 7,3 (Wasserhärtebereich 4) hat. Entnehmen Sie Trinkwasser, achten Sie darauf, dass Sie kein Standwasser (Wasser, das mehrere Sunden in der Leitung gestanden hat) bekommen. Lassen Sie das Wasser zuerst einige Zeit fließen bis es spürbar kälter wird. Anschließend sollten Sie es für die Zubereitung der Säuglingsnahrung abkochen. Das abgelaufene Wasser können Sie z.B. zum Blumen gießen verwenden.
Wasserfilter - Eine Alternative?
Eine andere Methode, um schadstoffarmes Wasser zu erlangen sind Wasserfilter für den Hausgebrauch. Deren Einsatz hat Vorteile, ist aber auch mit Nachteilen behaftet. Gerade Kohlegranulatfilter oder Ionenaustauscher als Tischfilter sind mit Bedacht einzusetzen. Während Sie Schadstoffe und Metalle herausfiltern, fügen Sie dem Wasser oft andere unliebsame Stoffe erst bei. Bei unsachgemäßen Gebrauch kann es daher zu einer Erhöhung der Keimbelastung im Wasser kommen, zudem spülen Sie Aktivkohlestaub und Silber ins Wasser. Ein weiterer Kritikpunkt laut Stiftung Warentest ist die geringe Austauschkapazität der Filter. Sie sind schnell voll.
Andere Filtermethoden haben ebenso negative Auswirkungen. Die Dampfdestillation bereinigt das Wasser zwar von anorganischen Mineralien und Schwermetallen, dampft dabei aber gleich wichtige Mineralien wie Calcium oder Magnesium mit ein - Mineralien, die unser Körper dringend braucht. Ebenso bei der Umkehrosmose. Auch bei diesem Verfahren werden dem Wasser sämtliche Mineralstoffe entzogen. Zudem ist sie ökonomisch und ökologisch fragwürdig, da bis zu 10 Liter Wasser für einen Liter gereinigtes Wasser benötigt werden.
Aufgrund der Nachteile der verschiedenen Filtermethoden empfiehlt die Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin deshalb auf Wasserfilter für die Zubereitung von Säuglingsnahrung zu verzichten. Bei größeren Kindern können Sie hingegen eine Alternative sein, sofern die Austauschzyklen der Filter strikt eingehalten werden. Zudem empfiehlt das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) das gefilterte Wasser stets abzukochen.