Ein guter Anhänger braucht ein gutes Fahrrad
Zum Üben benötigt man natürlich ein verkehrstüchtiges Zuggefährt. ADAC, Stiftung Warentest und Ökotest weisen darauf hin, wie wichtig ein geeignetes Fahrrad für den Anhängertransport ist: Das Rad sollte leichte Übersetzungen, ein intaktes Beleuchtungssystem und gute Bremsen besitzen. Empfohlen werden weiterhin Rückspiegel am Fahrrad sowie Reflektoren und eine unabhängige Lichtanlage am Fahrradanhänger. Die nicht bei allen Modellen enthaltene Anhängerbeleuchtung kann problemlos nachgerüstet werden: Eine rote Schlussleuchte sowie Front-, Rück- und Seitenreflektoren sind sinnvoll. Ein einfaches, jedoch in seiner Wirkung nicht zu unterschätzendes Zubehör ist die bewegliche Fahnenstange mit rotem Fähnchen, über die jedes der getesteten Modelle verfügt. Der Kinderhänger ist niedriger als das Fahrrad. Durch das zappelnde Fähnchen ist er auch im Stadtverkehr schon von weitem erkennbar. Ein tief reichendes Schutzblech am Fahrrad verhindert, dass Schmutz in den Anhänger spritzt. Ein guter Ständer am Rad bietet beim Ein- und Aussteigen einen sicheren Stand.
Eventuell sind noch Zusatzteile nötig, um den Anhänger am Fahrrad zu befestigen. Beim Anhänger-Kauf sollte man daher das eigene Fahrrad mitnehmen.
Schließlich sollte man sich darüber im Klaren sein, dass nur Fahrräder die getesteten Anhänger befördern dürfen. E-Bikes und schnelle Pedelecs mit Versicherungskennzeichen (Pedelec 45) sind nicht als Zugfahrzeuge zugelassen.
Hohe Schadstoffbelastung
Neben mangelnder Sicherheit gibt es grundsätzlich noch ein weiteres Risiko für die Kleinen und ihre Eltern: Schadstoffe in Gurten, Polstern, Sichtfenstern, Regenschutz und Schiebegriffen. Sowohl Stiftung Warentest als auch vier Jahre später Ökotest stellten bei den jeweiligen Testverlierern eine erhebliche Schadstoffbelastung fest. Gefunden wurden hohe Mengen von sogenannten "polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen" (PAK) und Phthalate (Weichmacher). Beide Stoffgruppen stehen im Verdacht, Organe zu schädigen, Krebs zu erzeugen und die Fortpflanzung zu gefährden. In einem von Ökotest überprüften Modell wurde zudem Anilin nachgewiesen, ein Farbstoffbestandteil, der ebenfalls unter Krebsverdacht steht. Vor dem Kauf sollte man sich also gründlich über die Materialzusammensetzung informieren!
Und was kostet der Spaß?
Die Kosten der verschiedenen Modelle reichen von gut 100€ bis weit über 1000€. Qualität hat dabei ihren Preis: Für die besseren Testmodelle zahlt man locker 700€, der Ökotest-Sieger bringt es sogar auf die stolze Summe von knapp 1200€. Da kostet ein neuer Kinderanhänger schnell so viel wie ein gebrauchter PKW. Viele der teureren Fahrradhänger haben allerdings einen hohen Wiederverkaufswert.
Eine Möglichkeit, günstig an einen Kinderhänger zu kommen, ist der Erwerb eines gebrauchten Modells. Auf Flohmärkten und in Zeitungsannoncen werden sie teilweise billiger gehandelt als über Verkaufsbörsen im Internet. Die Schadstoffabgabe des gebrauchten Materials dürfte geringer ausfallen. Dass ein Gebrauchter schon nach den ersten Kilometern zusammenbricht, wie einige von Ökotest auf die Probe gestellte Modelle, ist unwahrscheinlich.
Zum Üben benötigt man natürlich ein verkehrstüchtiges Zuggefährt. ADAC, Stiftung Warentest und Ökotest weisen darauf hin, wie wichtig ein geeignetes Fahrrad für den Anhängertransport ist: Das Rad sollte leichte Übersetzungen, ein intaktes Beleuchtungssystem und gute Bremsen besitzen. Empfohlen werden weiterhin Rückspiegel am Fahrrad sowie Reflektoren und eine unabhängige Lichtanlage am Fahrradanhänger. Die nicht bei allen Modellen enthaltene Anhängerbeleuchtung kann problemlos nachgerüstet werden: Eine rote Schlussleuchte sowie Front-, Rück- und Seitenreflektoren sind sinnvoll. Ein einfaches, jedoch in seiner Wirkung nicht zu unterschätzendes Zubehör ist die bewegliche Fahnenstange mit rotem Fähnchen, über die jedes der getesteten Modelle verfügt. Der Kinderhänger ist niedriger als das Fahrrad. Durch das zappelnde Fähnchen ist er auch im Stadtverkehr schon von weitem erkennbar. Ein tief reichendes Schutzblech am Fahrrad verhindert, dass Schmutz in den Anhänger spritzt. Ein guter Ständer am Rad bietet beim Ein- und Aussteigen einen sicheren Stand.
Eventuell sind noch Zusatzteile nötig, um den Anhänger am Fahrrad zu befestigen. Beim Anhänger-Kauf sollte man daher das eigene Fahrrad mitnehmen.
Schließlich sollte man sich darüber im Klaren sein, dass nur Fahrräder die getesteten Anhänger befördern dürfen. E-Bikes und schnelle Pedelecs mit Versicherungskennzeichen (Pedelec 45) sind nicht als Zugfahrzeuge zugelassen.
Hohe Schadstoffbelastung
Neben mangelnder Sicherheit gibt es grundsätzlich noch ein weiteres Risiko für die Kleinen und ihre Eltern: Schadstoffe in Gurten, Polstern, Sichtfenstern, Regenschutz und Schiebegriffen. Sowohl Stiftung Warentest als auch vier Jahre später Ökotest stellten bei den jeweiligen Testverlierern eine erhebliche Schadstoffbelastung fest. Gefunden wurden hohe Mengen von sogenannten "polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen" (PAK) und Phthalate (Weichmacher). Beide Stoffgruppen stehen im Verdacht, Organe zu schädigen, Krebs zu erzeugen und die Fortpflanzung zu gefährden. In einem von Ökotest überprüften Modell wurde zudem Anilin nachgewiesen, ein Farbstoffbestandteil, der ebenfalls unter Krebsverdacht steht. Vor dem Kauf sollte man sich also gründlich über die Materialzusammensetzung informieren!
Und was kostet der Spaß?
Die Kosten der verschiedenen Modelle reichen von gut 100€ bis weit über 1000€. Qualität hat dabei ihren Preis: Für die besseren Testmodelle zahlt man locker 700€, der Ökotest-Sieger bringt es sogar auf die stolze Summe von knapp 1200€. Da kostet ein neuer Kinderanhänger schnell so viel wie ein gebrauchter PKW. Viele der teureren Fahrradhänger haben allerdings einen hohen Wiederverkaufswert.
Eine Möglichkeit, günstig an einen Kinderhänger zu kommen, ist der Erwerb eines gebrauchten Modells. Auf Flohmärkten und in Zeitungsannoncen werden sie teilweise billiger gehandelt als über Verkaufsbörsen im Internet. Die Schadstoffabgabe des gebrauchten Materials dürfte geringer ausfallen. Dass ein Gebrauchter schon nach den ersten Kilometern zusammenbricht, wie einige von Ökotest auf die Probe gestellte Modelle, ist unwahrscheinlich.
Günstige Alternativen
Mit vier befreundeten Vätern habe ich eine kostengünstige Alternative getestet. Wir haben Maxicosi Autositze in günstigen, gebrauchten Zweisitzern mit den vorhandenen Gurten festgeschnallt (siehe Foto oben). Darin sitzt meine Tochter wie eine Prinzessin auf ihrem Thron. Der Schwerpunkt des Gefährts wandert dabei nach oben. Aber bei keinem der Väter drohte der Hänger jemals in einer Kurve zu kippen. Durch die harte Schale ist das Kind von unten gut geschützt. Wenn das Kind einschläft liegt der Kopf sicher. Der Autositz ist auf den Spannboden des Kinderhängers geschnallt. Das wirkt wie eine zusätzliche Federung.
Diese Alternative ist sicher und äußerst kostengünstig. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Autositz immer gleich mit dabei ist. Er kann leicht ausgebaut und wieder als Autositz genutzt werden. Der Nachteil: So kann im Zweisitzer nur ein Kind transportiert werden kann. Es bleibt aber Stauraum neben dem Sitz. Werden Kindern transportiert, die älter sind als 9 Monate, reicht der Regenschutz nur noch knapp über die Füße. Diese Variante eignet sich nach unseren Erfahrungen für Kinder von 5 bis 14 Monaten. Danach sind sie aus dem Maxicosi herausgewachsen.
Zugfahren mit Fahrradanhänger
Der Kinderanhänger ist ein praktisches Transportmittel im Alltag. Doch er eignet sich auch für längere Reisen. Wer Zugreisen mit Fahrradanhänger plant, sollte sich vorher genauestens informieren. Es lohnt sich, Züge und Umsteigebahnhöfe gut zu kennen. Die Fahrradabteile sind meist so ausgelegt, dass Rad und Hänger nur einzeln hineingeschoben werden können. Mit Bahnhofsfahrstühlen lassen sich Rad und Hänger auch nur einzeln transportieren.
Den Kutscher stellt das vor Herausforderungen. Schließlich ist es seine Aufgabe, die Reise für den kleinen Passagier so angenehm wie möglich zu gestalten. Ohne die helfenden Hände von Mitreisenden ist das nicht überall möglich. Umsteigen mit Fahrradanhänger dauert schon mal 20 Minuten und länger. Sehr hohe oder niedrige Bahnsteige und Gleise ohne Fahrstuhl oder Rollstuhlrampe sind geradezu unpassierbar.
Nils Hilliges (aktualisiert von Joschka Riedel am 15.01.2015)
Mit vier befreundeten Vätern habe ich eine kostengünstige Alternative getestet. Wir haben Maxicosi Autositze in günstigen, gebrauchten Zweisitzern mit den vorhandenen Gurten festgeschnallt (siehe Foto oben). Darin sitzt meine Tochter wie eine Prinzessin auf ihrem Thron. Der Schwerpunkt des Gefährts wandert dabei nach oben. Aber bei keinem der Väter drohte der Hänger jemals in einer Kurve zu kippen. Durch die harte Schale ist das Kind von unten gut geschützt. Wenn das Kind einschläft liegt der Kopf sicher. Der Autositz ist auf den Spannboden des Kinderhängers geschnallt. Das wirkt wie eine zusätzliche Federung.
Diese Alternative ist sicher und äußerst kostengünstig. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Autositz immer gleich mit dabei ist. Er kann leicht ausgebaut und wieder als Autositz genutzt werden. Der Nachteil: So kann im Zweisitzer nur ein Kind transportiert werden kann. Es bleibt aber Stauraum neben dem Sitz. Werden Kindern transportiert, die älter sind als 9 Monate, reicht der Regenschutz nur noch knapp über die Füße. Diese Variante eignet sich nach unseren Erfahrungen für Kinder von 5 bis 14 Monaten. Danach sind sie aus dem Maxicosi herausgewachsen.
Zugfahren mit Fahrradanhänger
Der Kinderanhänger ist ein praktisches Transportmittel im Alltag. Doch er eignet sich auch für längere Reisen. Wer Zugreisen mit Fahrradanhänger plant, sollte sich vorher genauestens informieren. Es lohnt sich, Züge und Umsteigebahnhöfe gut zu kennen. Die Fahrradabteile sind meist so ausgelegt, dass Rad und Hänger nur einzeln hineingeschoben werden können. Mit Bahnhofsfahrstühlen lassen sich Rad und Hänger auch nur einzeln transportieren.
Den Kutscher stellt das vor Herausforderungen. Schließlich ist es seine Aufgabe, die Reise für den kleinen Passagier so angenehm wie möglich zu gestalten. Ohne die helfenden Hände von Mitreisenden ist das nicht überall möglich. Umsteigen mit Fahrradanhänger dauert schon mal 20 Minuten und länger. Sehr hohe oder niedrige Bahnsteige und Gleise ohne Fahrstuhl oder Rollstuhlrampe sind geradezu unpassierbar.
Nils Hilliges (aktualisiert von Joschka Riedel am 15.01.2015)
Fahrradanhänger oder die Prinzessin in der Kutsche
Bild: Hilliges
Teil 1
Sicherheit und Komfort
Gute Federung und stabile Deichsel
Genügend Platz für den Passagier
Am Anfang ohne Kind üben
Teil 2
Ein guter Anhänger braucht ein gutes Fahrrad
Hohe Schadstoffbelastung
Und was kostet der Spaß?
Günstige Alternativen
Zugfahren mit Fahrradanhänger
Sicherheit und Komfort
Gute Federung und stabile Deichsel
Genügend Platz für den Passagier
Am Anfang ohne Kind üben
Teil 2
Ein guter Anhänger braucht ein gutes Fahrrad
Hohe Schadstoffbelastung
Und was kostet der Spaß?
Günstige Alternativen
Zugfahren mit Fahrradanhänger