Schmerzbehandlung bei der Geburt
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Wie werden die Schmerzen der Mutter unter der Geburt gelindert? Das Paar sollte die Alternativen vorher gemeinsam abwägen. Wir nennen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden.
Eine Geburt ist mit Schmerzen verbunden. Das ist eine Erfahrung, die auch Sie ganz direkt betreffen kann: Manche Mütter beschimpfen den Vater während der Geburt. Denn in ihrer Verzweiflung machen sie ihn für die Schmerzen verantwortlich. Oder sie drücken während der Wehen seine Hand so stark, dass er glaubt in einen Schraubstock zu fassen.
Aber auch von diesen direkten Erfahrungen abgesehen sollten Sie sich mit dem Thema Schmerzlinderung befassen. Der Vater ist während der Geburt der "Anwalt" der Mutter. Sie müssen gegenüber Hebammen und Ärzten ihre Wünsche für die Behandlung vertreten. Dabei sollten Ihnen die Gründe für Ihre Entscheidungen vollkommen klar sein. Nur so gewährleisten Sie, dass alles im Sinne der Mutter verläuft - und in Ihrem Sinne.
Zuerst sollten Sie sich überlegen, ob Sie den Schmerz vollständig abstellen möchten. Auf den ersten Blick wird diese Frage schnell mit "ja" zu beantwortet. Aber wenn am Ende der Geburt der Schmerz nachlässt und das Kind endlich da ist, erlebt die Mutter eine besonders große Endorphinausschüttung. Dieser emotionale "Kick" lässt die vorangegangenen Schmerzen schnell unwichtig erscheinen. Forschern zufolge verstärkt diese "Belohnung" auch die Bindung zwischen Mutter und Kind. Viele Frauen berichten, dass es sich dabei um eines ihrer schönsten Erlebnisse handelt. Das bleibt aber aus, wenn Sie den Schmerz komplett abschalten.
Daher empfehlen die meisten Ärzte und Hebammen, die Schmerzen zu akzeptieren und "mit den Wehen zu arbeiten". Diese werden dabei durch "Veratmen" gelindert. Wie das geht und wie Sie ihre Partnerin dabei unterstützen können, lernen Sie im Geburtsvorbereitungskurs. So können Sie eventuell ganz auf Medikamente verzichten. Das hat den Vorteil, dass Nebenwirkungen ausgeschlossen sind. Manche pharmazeutischen Schmerzmittel können zu Gesundheitsbeeinträchtigungen bei Mutter oder Kind führen.
Bei der natürlichen Schmerzlinderung hat der Vater eine wichtige Rolle. Eine Vorraussetzung ist die Fähigkeit der Mutter, sich entspannen zu können. Sie müssen also während der Geburt dafür sorgen, dass sich Ihre Partnerin nicht ängstlich fühlt. Das gelingt nur, wenn sie Ihnen vertraut. Auch darum ist es wichtig, dass Sie die Frage der Schmerzlinderung schon in den letzten drei Monaten vor der Geburt offensiv angehen.
Aber auch von diesen direkten Erfahrungen abgesehen sollten Sie sich mit dem Thema Schmerzlinderung befassen. Der Vater ist während der Geburt der "Anwalt" der Mutter. Sie müssen gegenüber Hebammen und Ärzten ihre Wünsche für die Behandlung vertreten. Dabei sollten Ihnen die Gründe für Ihre Entscheidungen vollkommen klar sein. Nur so gewährleisten Sie, dass alles im Sinne der Mutter verläuft - und in Ihrem Sinne.
Natürliche Methoden vermeiden Nebenwirkungen
Zuerst sollten Sie sich überlegen, ob Sie den Schmerz vollständig abstellen möchten. Auf den ersten Blick wird diese Frage schnell mit "ja" zu beantwortet. Aber wenn am Ende der Geburt der Schmerz nachlässt und das Kind endlich da ist, erlebt die Mutter eine besonders große Endorphinausschüttung. Dieser emotionale "Kick" lässt die vorangegangenen Schmerzen schnell unwichtig erscheinen. Forschern zufolge verstärkt diese "Belohnung" auch die Bindung zwischen Mutter und Kind. Viele Frauen berichten, dass es sich dabei um eines ihrer schönsten Erlebnisse handelt. Das bleibt aber aus, wenn Sie den Schmerz komplett abschalten.
Daher empfehlen die meisten Ärzte und Hebammen, die Schmerzen zu akzeptieren und "mit den Wehen zu arbeiten". Diese werden dabei durch "Veratmen" gelindert. Wie das geht und wie Sie ihre Partnerin dabei unterstützen können, lernen Sie im Geburtsvorbereitungskurs. So können Sie eventuell ganz auf Medikamente verzichten. Das hat den Vorteil, dass Nebenwirkungen ausgeschlossen sind. Manche pharmazeutischen Schmerzmittel können zu Gesundheitsbeeinträchtigungen bei Mutter oder Kind führen.
Bei der natürlichen Schmerzlinderung hat der Vater eine wichtige Rolle. Eine Vorraussetzung ist die Fähigkeit der Mutter, sich entspannen zu können. Sie müssen also während der Geburt dafür sorgen, dass sich Ihre Partnerin nicht ängstlich fühlt. Das gelingt nur, wenn sie Ihnen vertraut. Auch darum ist es wichtig, dass Sie die Frage der Schmerzlinderung schon in den letzten drei Monaten vor der Geburt offensiv angehen.
Schaffen Sie ein günstiges Umfeld
Es gibt verschiedene Techniken, um während der Geburt für Entspannung zu sorgen. Zunächst müssen Sie äußere Störfaktoren ausschließen. Handys abschalten und keine nebensächlichen Probleme ansprechen! Dann soll sich die Mutter auf Angenehmes konzentrieren. Zum Beispiel, indem sie sich schöne Bilder vorstellt. Manche denken an das Meer, eine Blumenwiese oder das Kind, das sie bald in den Armen halten. Aber auch der Vater kann die Mutter auf diese Weise - suggestiv - unterstützen. Beschreiben Sie Ihrer Partnerin schöne Landschaften oder Erlebnisse. Solche Traumreisen können Sie schon während der Schwangerschaft gemeinsam unternehmen. Dann fällt es Ihnen während der Geburt leichter.
Geräusch- oder Musik-CDs können ebenfalls die Entspannung fördern. Auch ätherische Öle tragen zu einer wohligen, sicheren Atmosphäre bei. Fordern Sie Ihre Partnerin auch auf, öfter die Position zu verändern. Gehen Sie mit ihr auf und ab. In einer frühen Geburtsphase können Sie auch noch einen kleinen Spaziergang machen. All das beugt der Verkrampfung und somit den Schmerzen vor.
Wenn Sie sich nicht ohnehin für eine Wassergeburt entschieden haben, kann die Mutter zwischendurch ein Bad nehmen. Warmes Wasser tut dem Körper gut. Verträgt es der Kreislauf der Mutter, darf es ruhig richtig warm sein. Je wärmer das Wasser, desto stärker die Wirkung. Das Bad reduziert die Stresshormone im Blut und erhöht die Toleranz für Schmerzen. Diese Wirkung können Sie durch körperliche Nähe noch steigern. Zum Beispiel, indem Sie Ihr den Nacken massieren.
Auch eine Kopf- oder Fußmassage wirkt sehr wohltuend. Strahlen die Schmerzen in die Oberschenkel aus, können Sie auch hier durch sanftes Kneten und Streicheln Linderung verschaffen. Außerhalb der Wanne können Sie diese Wirkung durch warme Wickel verstärken. Es ist in jedem Fall sinnvoll, sich mit den Techniken vorher einmal zu beschäftigen. Ihre Hebamme kann Ihnen bestimmt einige Tipps geben. Außerdem gehört das zu den Grundlagen in jedem Geburtsvorbereitungskurs.
Eine weitere wirksame Methode ist die Akupunktur. Durch das Setzten feiner Nadeln ist es nachweislich möglich, Schmerzen zu lindern. Die Nadelstiche selbst sind fast schmerzfrei. Viele Hebammen haben hierfür eine Zusatzausbildung. Auch viele Kliniken bieten diese Behandlung an. Erkundigen Sie sich danach, wenn Sie vor der Geburt die Kliniken oder Geburtshäuser besichtigen. Oft können Sie auch homöopathische Mittel bekommen.
Nutzen Sie die sanfte Unterstützung
Wenn Sie sich nicht ohnehin für eine Wassergeburt entschieden haben, kann die Mutter zwischendurch ein Bad nehmen. Warmes Wasser tut dem Körper gut. Verträgt es der Kreislauf der Mutter, darf es ruhig richtig warm sein. Je wärmer das Wasser, desto stärker die Wirkung. Das Bad reduziert die Stresshormone im Blut und erhöht die Toleranz für Schmerzen. Diese Wirkung können Sie durch körperliche Nähe noch steigern. Zum Beispiel, indem Sie Ihr den Nacken massieren.
Auch eine Kopf- oder Fußmassage wirkt sehr wohltuend. Strahlen die Schmerzen in die Oberschenkel aus, können Sie auch hier durch sanftes Kneten und Streicheln Linderung verschaffen. Außerhalb der Wanne können Sie diese Wirkung durch warme Wickel verstärken. Es ist in jedem Fall sinnvoll, sich mit den Techniken vorher einmal zu beschäftigen. Ihre Hebamme kann Ihnen bestimmt einige Tipps geben. Außerdem gehört das zu den Grundlagen in jedem Geburtsvorbereitungskurs.
Eine weitere wirksame Methode ist die Akupunktur. Durch das Setzten feiner Nadeln ist es nachweislich möglich, Schmerzen zu lindern. Die Nadelstiche selbst sind fast schmerzfrei. Viele Hebammen haben hierfür eine Zusatzausbildung. Auch viele Kliniken bieten diese Behandlung an. Erkundigen Sie sich danach, wenn Sie vor der Geburt die Kliniken oder Geburtshäuser besichtigen. Oft können Sie auch homöopathische Mittel bekommen.
Zäpfchen und PDA
Vertrauen Sie diesen Methoden nicht, bieten sich entkrampfende Zäpfchen an. Diese sogenannten Spasmolytika unterstützen die Öffnung des Muttermundes und können mehrfach gegeben werden. Sie können auch als Infusion verabreicht werden. In der Regel treten keine Nebenwirkungen beim Kind auf.
Ist die Mutter geschwächt oder hat sie große Angst vor der Geburt, können Sie auf die Periduralanästhesie zurückgreifen. Die PDA wird auch in anderen schwierigen Fällen wie Zwillingsgeburten oder Kaiserschnitten angewandt. Hierbei wird zu Beginn der Geburt ein Katheter in den Wirbelsäulenbereich gelegt. Über den wird ein schmerzstillendes Mittel in den Zwischenraum der Wirbel und des Rückenmarkkanals eingebracht. Der Katheter bleibt an Ort und Stelle, so dass später das Mittel erneut gegeben werden kann.
Der Katheter muss zu Anfang gelegt werden, weil die Mutter einige Minuten lang den Rücken ganz still halten muss. Das ist schwierig, wenn die Wehen in kurzen Abständen kommen.
Diese Methode hat leider einige Nachteile. Zum Beispiel kann die Frau ihre Blasenfunktion nicht mehr steuern. Deshalb muss zusätzlich ein Blasenkatheter gelegt werden. Es kann auch zu einem plötzlichen Blutdruckabfall kommen. Deshalb sollten grundsätzlich ein Arzt und eine ausreichende Menge Blutkonserven in der Nähe sein. Es wird auch empfohlen, vor und nach der Injektion besonders auf die fetale Herzfrequenz zu achten. Es sind also Auswirkungen auf das Kind möglich. Experten meinen, dass die Wahrscheinlichkeit für eine instrumentelle Geburt durch die PDA steigt. Damit sind Zangen- oder Saugglockengeburten gemeint.
Spiralanästhesie
Wenn Sie diese Risiken und Nebenwirkungen abschrecken, gibt es eine Alternative zur PDA.
Sollten die Schmerzen für die sanften Mittel zu stark werden, bietet sich die Spinalanästhesie an. Sie funktioniert ähnlich wie die PDA. Dabei wird das Mittel aber direkt in den Rückenmarkskanal gespritzt. Die sehr feine Nadel wird danach wieder entfernt. Die Spinalanästhesie kann auch noch in der letzten Geburtsphase angewendet werdet. So wird sie zum Beispiel bei einem Notkaiserschnitt genutzt. Aber natürlich kann sie auch ein "Rettungsseil" sein, wenn Sie versuchen möchten, mit Entspannung, Akupunktur oder Zäpfchen auszukommen.
Welche Methoden Ihre Partnerin und Sie auch wählen: Es kommt vor allem darauf an, dass Sie sich bei der Geburt sicher fühlen. Nur diese Sicherheit schafft die optimalen Voraussetzungen. Beraten Sie sich deshalb vorher mit Ihrer Hebamme. Und nutzen Sie die Informationsangebote der Geburtskliniken.
Sven Stemmer
Überblick Schmerzbehandlung
autogene/ suggestive Entspannung
Vorstellung schöner Bilder/ Traumreisen
Vorteile: Große eigene Kontrolle der Situation, keine Nebenwirkungen, ermöglicht ein intensives Geburtserlebnis.
Nachteile: Ist u.U. schwierig umzusetzen, nicht jeder hat Zugang zur Methode, stellt den Schmerz nicht ab.
Psychoprophylaxe
Einübung positiver Reflexe zur Vorstellung von der Geburt (während der Schwangerschaft).
Vorteile: Unterstützt eine günstige Ausgangssituation, keine Nebenwirkungen.
Nachteile:Stellt den Schmerz nicht ab.
Bewegung
Positionswechsel auf- und abgehen, Spaziergang
Vorteile: Beugt Verkrampfung und Schmerzen vor, erleichtert die Geburt, keine Nebenwirkungen.
Nachteile:Stellt den Schmerz nicht ab.
Warme Wickel/ Bad
Entspannung durch Wärme, Entlastung durch den Auftrieb des Wassers.
Vorteile: Sehr wirksam, sehr schmerzlindernd, keine Nebenwirkungen.
Nachteile:Schmerzen verschwinden nicht vollständig.
Massage
Nacken, Kopf, Füße, Oberschenkel
Vorteile:Wirken entspannend, durchblutungsfördernd, geburtsanregend, keine Nebenwirkungen
Nachteile:Schmerzen verschwinden nicht vollständig.
Akupunktur
Setzen feiner Nadeln
Vorteile:Wirkt nachweislich schmerzlindernd, keine Nebenwirkungen.
Nachteile:Schmerzen verschwinden nicht vollständig.
Spasmolytika
Entkrampfende Zäpfchen/ Infusionen
Vorteile:Lindern Schmerzen, fördern den Geburtsprozess.
Nachteile:Schmerzen verschwinden nicht vollständig.
Lachgas
Narkose durch Einatmen, meist in Kombination mit anderen Mitteln.
Vorteile:Schmerzlinderung
Nachteile:Wird selten angeboten, es werden weitere Mittel gegeben, Nebenwirkungen sind möglich
Pethidin/ Opioide
Intramuskuläre Spritze
Vorteile:Lindert die schlimmsten Schmerzen.
Nachteile:Nebenwirkungen bei der Mutter und negative Auswirkungen auf den Säugling sind möglich, stellt den Schmerz nicht vollständig ab.
Pudendusplock
Betäubungsmittel durch intramuskuläre Spritze in einer späten Geburtsphase.
Vorteile:Blockt die Schmerzweiterleitung im Dammbereich und dem äußeren Genital, keine Nebenwirkungen für das Kind.
Nachteile:Wird nur selten, meist bei Instrumentalgeburten genutzt.
Periduralanästhesie
Schmerzmittel durch Katheder im Bereich des Rückenmarks.
Vorteile:Die Mutter kann sich weiter bewegen, Schmerz wird weitgehend abgestellt, mehrere Anwendungen sind möglich.
Nachteile:Muss in einer frühen Geburtsphase angelegt werden, Nebenwirkungen sind möglich.
Spinalanästhesie
Schmerzmittel durch eine feine Nadel ins Rückenmark.
Vorteile:Kann in Notsituationen - auch in einer späten Geburtsphase - gegeben werden, stellt den Schmerz weitgehend ab, wirkt schnell.
Nachteile:Nebenwirkungen sind möglich.
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