Tod im Mutterleib
Bild: DGone - photocase.com
Wenn ein Kind im Mutterleib stirbt, reagieren Männer anders als Frauen. Wir zeigen, wie ihr die schwere Zeit nach einer Totgeburt gemeinsam durchstehen könnt. Denn auch Männer leiden, wenn ihr Baby im Mutterleib gestorben ist.
Sternenkinder
Sternenkinder, Schmetterlingskinder, Engelskinder oder Himmelskinder - so nennen vor allem betroffene Eltern das noch im Mutterleib verstorbene Kind. Die Vorstellung, dass das Kind im Himmel oder als Schmetterling weiterlebt, gibt den Betroffenen die Möglichkeit, ihre Trauer zu verarbeiten. Denn gerade das ist im Falle einer Totgeburt besonders schmerzhaft und schwer.
Männern trauern meist anders als Frauen. Frauen stehen allein schon durch den körperlichen Bezug zum Kind im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit von Freunden und Verwandten. Sie machen sich Vorwürfe ("Hätte ich gesünder leben sollen?") und verschlimmern so ihren Schmerz um das verlorene Kind.
Männern trauern meist anders als Frauen. Frauen stehen allein schon durch den körperlichen Bezug zum Kind im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit von Freunden und Verwandten. Sie machen sich Vorwürfe ("Hätte ich gesünder leben sollen?") und verschlimmern so ihren Schmerz um das verlorene Kind.
Männer müssen stark sein
Von den Männern wird oft erwartet, die Frau zu trösten, für sie stark zu sein, ihr Hoffnung zu machen. Dabei wird oft übersehen, wie schwer diese psychische Belastung für den Mann ist. Denn einerseits muss er selbst mit seiner Trauer zurechtkommen, will aber auf der anderen Seite derjenige sein, der seiner Frau den Schmerz nimmt.
Das führt oft eher zu Konflikten. Sätze wie "Alles wird gut" oder "Irgendwann bekommen wir ein gesundes Kind" geben der Frau das Gefühl, in ihrer Trauer nicht ernst genommen zu werden - als hätte sie keinen Grund, sich so zu fühlen. Viel schlimmer noch, wenn Bekannte nach ein paar Monaten andeuten, dass es nun genug der Trauer sei und man nach vorne schauen solle.
Das führt oft eher zu Konflikten. Sätze wie "Alles wird gut" oder "Irgendwann bekommen wir ein gesundes Kind" geben der Frau das Gefühl, in ihrer Trauer nicht ernst genommen zu werden - als hätte sie keinen Grund, sich so zu fühlen. Viel schlimmer noch, wenn Bekannte nach ein paar Monaten andeuten, dass es nun genug der Trauer sei und man nach vorne schauen solle.
Einfach da sein!
Der Mann fühlt sich oft hilflos. Dabei kann er mit nur wenigen Mitteln viel dazu beitragen, dass die Trauerarbeit gemeinsam bewältigt wird:
- Sei da. Einfach nur da sein, das wünschen sich Frauen von ihren Männern am meisten. Nimm dir sich also die Zeit, um bei deiner Frau zu sein, und akzeptiere auch Momente der Stille und des Schmerzes, in denen die Trauer einfach nur durchlebt wird - ohne Lösungsvorschläge zu machen.
- Vernachlässige dich nicht! Suche eine Möglichkeit, deine eigene Trauer zu bewältigen. Fast die Hälfte aller betroffenen Väter gibt an, Hilfe in Gesprächen mit engen Freunden, der (ebenfalls betroffenen) Partnerin oder der Familie gefunden zu haben. Ebenfalls als hilfreich wird das Aufschreiben von Gedanken und Erinnerungen empfunden. In Trauerzeiten ist es wichtig, dass beide Partner auch ein Stückchen Alleinsein erleben können, ohne dass der andere vorwurfsvoll reagiert.
- Blick nach vorn! Auch wenn es schwer fällt und leicht dahingesagt klingt, so ist der Blick nach vorn und die Hoffnung auf eine Zeit nach der Trauer sehr wichtig. Nimm dich und deine Partnerin ernst, indem du die erlebte Trauer nicht als Phase ("Das wird schon wieder") oder Zeit des Klammerns ("Wir müssen endlich loslassen") deklarierst, sondern sie nutzt, um mehr zusammenwachsen. Auch wenn es während der Trauerzeit nicht tröstet: Über 50 Prozent aller Paare geben an, durch einen solchen Schicksalsschlag noch mehr Liebe, Vertrauen, Nähe und Zärtlichkeit zum Partner aufgebaut zu haben.