24.05.2010
39. Woche
Ruhige Woche - Streit mit Susanne
Erste Arbeitswoche nach Kurzurlaub - Kindererziehung ist nicht einfach - Streit mich Susanne - Versöhnung - Besuch auf Stadtfest
Meine erste Arbeitswoche nach meinem Kurzurlaub ist nun auch schon wieder rum und der Alltag hat einen ja leider so schnell wieder.
Es war dafür eine ziemlich unspektakuläre Woche. Nala und Severin entwickeln sich weiter prächtig und man meint fast, dass es jeden Tag neue Kleinigkeiten gibt, die man an den beiden entdeckt. Leider vergisst man diese auch wieder so schnell. Man müsste sich wirklich eigentlich die Arbeit machen und jedes noch so kleine Detail aufschreiben. Aber wer läuft schön den ganzen lieben Tag über mit gezücktem Stift und Zettel durch die Gegend.
Nala hat diese Woche endlich mal wieder 2 ½ Stunden allein im Spielkreis verbracht. Zwar am Anfang mit etwas Protest, denn Mama sollte schließlich bleiben. Das ganze hat aber nach Angaben der Kinderbetreuer nach dem Verschwinden von Mama noch maximal 5 Minuten angedauert und dann sei sie ganz im Spielen mit den anderen Kindern und den Kinderbetreuerinnen aufgegangen.
Mama wurde dann auch lachend begrüßt, als sie am Ende des Spielkreises kam, um sie abzuholen. Das lässt uns für den ersten Kindergartentag im August doch sehr hoffen. Auf der anderen Seite graut uns beiden schon jetzt ein wenig vor dem ersten richtigen Trennungsschmerz und davor unsere Tochter das erste Mal für längere Zeit allein und in fremder Obhut zu lassen. Aber so ist der Lauf der Dinge, Loslassen gehört leider auch mit zur Kindererziehung... und es ist der schwierigste Part.
Wir sind mal gespannt, wie die Tage dann so verlaufen, an denen sie vormittags im Kindergarten war. Momentan kann es besonders nachmittags ziemlich anstrengend sein, wenn sie zwar offensichtlich müde ist, aber absolut nicht zum Schlafen zu bewegen ist. Meistens entwickelt sie sich dann so um 16 Uhr zu einer richtigen Oberzicke und wird so richtig miesepetrig. Das sind dann Momente, da wünscht man sich eine Gummizelle, in die man sie einfach stecken kann, in der sie sich dann ohne größeren Schaden anzurichten einfach austoben kann.
Nun ja, auch diese Zeiten werden vorüber gehen und es werden die Tage kommen, an denen wir diese Momente vermissen werden. Wahrscheinlich spätestens dann, wenn sie sich später mal abends in der Disco rumtreibt und man einfach nur froh ist, wenn sie wieder heil zu Hause eintrudelt. Vor dieser Zeit graut mir als Vater schon ganz besonders.
Die Vorbereitungen für unseren Urlaub laufen auch immer weiter auf Hochtouren. Diverse Versandhäuser haben wir mit ziemlichen Aufträgen bedacht und unserem lieben Paketboten entsprechend Arbeit verschafft. Bei dem haben wir allerdings immer das Gefühl, dass es ihn nervt, wenn er ausliefern muss, anstatt dass er froh ist, dass wir zu denen gehören, die ihm seinen Arbeitsplatz sichern.
Besonders für die Kinder brauchen wir noch diverse Sachen, denn aus den Bade- und Schwimmanzügen von letztem Jahr sind beide inzwischen ein klein wenig herausgewachsen. Also heißt es neu eindecken. Bei der Bestellmenge wurde mir zwar schwindelig, aber Gott sei Dank geht der Großteil wieder zurück, da wir immer gleich verschiedene Größen bestellen, da man nie weiß, wie die einzelnen Teile ausfallen.
Auch Susanne durfte sich ein paar Outfits aussuchen und ich hab mir auch noch eine kleine Auswahl gegönnt.
Unser neues Auto macht uns auch weiterhin wahnsinnig viel Spaß und es entsteht schon ein kleiner Konkurrenzkampf, wer von uns beiden Erwachsenen fahren darf. Nala findet es unglaublich toll, dass Mama oder Papa (je nachdem wer fährt) jetzt von vorne ihr Fenster hinten aufmachen kann.
Am Donnerstag ereilte uns dann zwar noch die Nachricht vom Tod meines Onkels. Da ich diesen allerdings das letzte Mal vor über 20 Jahre gesehen habe und kein Kontakt bestand, traf mich keine besondere Trauer. Ob ich zur Beisetzung nach Bayreuth fahre, weiß ich noch nicht. Kommt auch drauf an, wann diese stattfindet. Meine Geschwister und selbst mein Vater meinten, wir bräuchten nicht zu kommen. Na, mal sehen.
Am Samstag hatten Susanne und ich mal wieder einen etwas heftigeren Streit. Um was wohl... Erziehungsangelegenheiten. Warum sind Frauen kurz vor Ihrem monatlichen Besuch immer so leicht reizbar? Und warum verdammt noch mal, fall ich immer wieder darauf rein? Ich spring auch noch jedes mal wie ein HB-Männchen drauf an und geh hoch wie eine Rakete. Nun, wir sind uns einen halben Tag aus dem Weg gegangen, ich bin mit der Straßenbahn quer durch Kassel hin und her gefahren (Jobticket sei Dank!) und haben uns abends dann wieder versöhnt. Himmeldonnerwetternochmal, ich liebe diese Frau von den Haarspitzen bis zur kleinen Zehe. Wieso müssen wir uns manchmal das Leben selber so schwer machen? Tja, die Wege des Herrn sind wohl wirklich manchmal unergründlich.
Nala hatte unsere Streit auch leider mitbekommen und quittierte es abends dann prompt mit „Mama und Papa haben gestritten, da ist Papa weg gegangen“... meine Güte, das war wie Salz in meine offene Wunde, die da schlechtes Gewissen hieß. Ich hab versucht es ihr zu erklären und ihr klar zu machen, dass Mama und Papa sich aber sehr sehr lieb haben und wir sie und ihren Bruder niemals alleine lassen würden. Ich hoffe, sie hat es verstanden. Zumindest machte sie am Abend wieder einen sehr gelassenen Eindruck und war wie immer.
Am Pfingstmontag waren wir mit den Kindern auf dem Stadtfest in Kassel. Meine Herren, hatten wir brave Kinder. Vorbildlich! Keine Gequengel, kein Geschrei und kein Gezanke. Es war richtig harmonisch und ein herrlicher Nachmittag. Okay, die Kinder bekamen auch fast das komplette Verwöhnprogram. Lutscher, Karussell und zum Schluss als Krönung noch einen wunderschönen bunten Luftballon. Kinderherz was willst Du mehr.
Abends wurde dann noch mal gegrillt und inklusive der Kinder haben wir alle ordentlich reingehauen. Wir hatten auch allen Verlockungen der diversen Imbissbuden auf dem Stadtfest Stand gehalten und kamen mit entsprechend knurrendem Magen zu Hause an.
Nala hatten wir wohl an diesem Tag geschafft. Sie ist seit langem mal wieder ohne Gute-Nacht-Geschichte sofort eingeschlafen und scheint bislang auch tief und fest zu schlafen.
In Spannung, was die nächste Woche bringen wird grüße ich Euch alle recht herzlich
Euer
Wieland
Gerd, Norddeutschland:
25.05.2010 21:11
Hallo Wieland,
der erste Kindergartentag ist für alle Eltern Horror pur. Es ist einer der Tage, an den ich mich bis an mein Lebensende - negativ! - erinneren werde. Ich höre noch Tanjas Schreien. Und schon ein paar Tage später ging sie supergerne in den Kindergarten. Als ich sie Monate später mal auf diese ersten Tage ansprach, konnte sie sich an nichts erinnern.
Und ich schreibe mir tatsächlich viel auf, was die Kleinen
jeden Tag so machen. Z.B. heute meinte Tanja, die – wie Du es so gut beschrieben hast.- mal wieder ihre Gummizelle gebraucht hätte: „Ihr seid selbst schuld, wenn wir Kinder böse sind.“
Ich: „Wieso?“
Sie: „Weil Ihr Euch Kinder gewünscht habt.“
Ja, das nennt man wohl Verursacherprinzip.