väterzeit.de - Vater sein, Mann bleiben

zur Druckansicht

Lightpaintings leicht gemacht – kreiere wunderbare Fotografien mit deinen Kids


Lightpaintings leicht gemachtBild: vaeter-zeit.de


Die Ferien oder das lange Wochenende nahen. Urlaub ist nicht geplant. Wie also die Kids beschäftigen? Unsere Idee: versucht es mit Lightpainting, einem spannenden Trend in der Fotografie. In diesem Artikel erfährst du, wie ihr mit ganz einfachen Mitteln zauberhafte Fotos erzeugen könnt. Das macht nicht nur viel Spaß - diese Lightpaintings sind dann auch tolle individuelle Geschenke für die Verwandtschaft und für Freunde der Familie.

Von Karsten Knigge

Was sind Lightpaintings?

Lightpaintings sind Fotografien, in die während der Aufnahme mit einer oder mehreren Lichtquellen leuchtende Spuren „eingebrannt“ werden. Daher sind die Belichtungszeiten lang, bis zu 10 Minuten sind nicht ungewöhnlich. Um diese Zeiten zu erreichen, wird meist in der Dämmerung oder bei Dunkelheit fotografiert. Aufwändige Nachbearbeitungen am Computer dagegen sind unnötig.

Was sind Lightpaintings?Bild: vaeter-zeit.de

Mit so wenig Ausrüstung erstellst du die ersten Lightpaintings

Das Wichtigste: am besten gelingen Lightpaintings zu zweit oder dritt, es ist also Teamwork gefragt. Eine große Foto-Ausrüstung benötigst du nicht, eine Digitalkamera reicht. Die muss keinesfalls hochwertig sein, nur die Belichtungszeit (und die Blende) solltest du von Hand einstellen können. Und die Kamera muss wackelfrei aufgestellt werden. Ein Stativ ist dafür hilfreich, am Anfang reicht aber auch ein Stuhl oder die Tischkante. Darüber hinaus brauchst du noch Lichtquellen. Taschenlampe, Wunderkerze, Lichterkette – alles ist möglich und du wirst über die Effekte erstaunt sein, die ihr erzielen könnt. Hier ist viel Raum für eigene Experimente, die auch deinen Kids Spaß machen werden.

Das erste Lightpainting – so bist du schnell erfolgreich

Stell deine Kamera ein auf die sog. Blendenautomatik. Das bdeutet, dass du du die Belichtungszeit wählst. Die Kamera steuert die Belichtung dann automatisch über die passende Blende.
Am besten funktionieren Lightpaintings in der Morgen- oder Abenddämmerung, wenn du Belichtungszeiten von einigen Sekunden erreichen kannst, weil es draußen nicht mehr so hell ist.
Du kannst mit den ersten Tests im Wohnzimmer starten oder in deinem Garten. Später werdet ihr in der Natur unterwegs sein oder in der Stadt.

Das erste Lightpainting – so bist du schnell erfolgreichBild: vaeter-zeit.de
Stell deine Kamera auf einen festen Untergrund oder auf ein Stativ. Nun machst du mit der längstmöglichen Belichtungszeit ein Probefoto. Ist das Ergebnis gut belichtet oder etwas zu dunkel? Prima, dann kann´s schon losgehen. Ist das Probefoto zu hell, korrigiere die von der Kamera gewählte Blende, so dass das Bild insgesamt dunkler wird. Für die meisten Lightpaintings verwendest du Belichtungszeiten von 10 bis 30 Sekunden.

Nun startest du die Aufnahme. Während die Kamera belichtet, lässt du deine Kids z.B. mit Taschenlampen Kreise oder Buchstaben ins Bild zeichnen. Wenn sich die Kinder während der Belichtungszeit bewegen, wird man sie später im Bild kaum noch sehen können (vor allem, wenn sie dunkel gekleidet sind).
Guckt euch nach jedem Versuch das Ergebnis gemeinsam an – so lernt ihr schnell, worauf es ankommt. Probiert auch verschiedene Lichtquellen: Eindrucksvoll sind die Funken von Wunderkerzen, aber auch eine mit einer Taschenlampe von innen erleuchtete farbige Flasche sieht toll aus. Testet aus, wie stark ihr die Lichtquellen bewegen müsst, um gute Ergebnisse zu erreichen.

Lightpainting: diese Tools helfen dir beim Malen mit Licht


Lightpainting: diese Tools helfen dirBild: vaeter-zeit.de
Taschenlampen: Du kannst direkt Richtung Kamera leuchten (am besten nicht ganz direkt ins Objektiv). Probiere farbiges Papier vor der Taschenlampe und unterschiedliche Helligkeitsstufen. Es gibt Taschenlampen, deren Helligkeit sich in Stufen verstellen lässt und sogar welche, die in mehreren Farben leuchten können (z.B. die Ledlenser P6R Core QC). Aber auch mit 1-Euro-Lampen und farbigem Papier davor erzeugst du tolle Fotos!

Lichterkette: Die gibt es in unterschiedlichsten Formen und Farben. Wichtig ist, dass sie batteriebetrieben ist. Du kannst die Lichterkette auf einen Stock kleben (transparentes Paketklebeband) oder rings um einen Reifen. Oder sie einfach mit beiden Händen halten und bewegen während der Aufnahme. Sind die Lichtspuren im Foto zu hell oder zu dunkel, verändere die Blendeneinstellung der Kamera.



Lightpainting mit WunderkerzenBild: vaeter-zeit.de
Wunderkerzen: Die Lichtspuren dieser Sternensprüher sind enorm effektvoll. Im Freien können sie auch an einem dünnen Faden im Kreis geschleudert werden (hier bist du als Erwachsener gefragt, für die Sicherheit zu sorgen). Wunderkerzen sind oft schwer zu bekommen, am besten einige Tage zuvor im Internet bestellen oder vor Sylvester einen kleinen Vorrat anlegen.

Farbige Flaschen: Damit könnt ihr eigentümliche Effekte erzielen, wenn ihr sie während der Aufnahme bewegt und von innen beleuchtet. Ihr könnt auch versuchen, etwas Lametta oder Alufolienstücke in die Flasche zu füllen.

Lightpainting: einige Tools und Techniken für Fortgeschrittene


Lightpainting mit PlexiglasBild: vaeter-zeit.de
Plexiglasscheiben und –stäbe: Direkt mit einer Taschenlampe verbunden, die während der Aufnahme an- und ausgeschaltet wird, sind hier tolle Ergebnisse möglich. Am einfachsten ist es, Plexiglas und Taschenlampe mit Gewebeklebeband zu verbinden. Dabei leichtet die Taschenlamle direkt in die Schnittkante der Plexiglasscheibe. Klebe ggf. den Rest vom Lichtkegel mit Gewebeklebeband ab, so dass kein Licht von außen auf das Plexiglas fällt.
Die Blütenblätter im Bild erzeugten wir mit Hilfe einer rautenförmig zugeschnittenen Plexiglasscheibe (Stichsäge, feines Blatt). Diese Scheibe wurde rhythmisch im Kreis bewegt, während die damit verbundene Taschenlampe in jeder neuen Position kurz angeschaltet wurde.


Lightpainting mit brennender StahlwolleBild: vaeter-zeit.de
Stahlwolle, Küchenquirl: Den Wenigsten ist bekannt, dass Stahlwolle hell brennt, wenn sie angezündet und genügend Luft zugeführt wird. Eindrucksvoll (aber nicht ganz ungefährlich) ist es, einen alten Schneebesen, mit Stahlwolle vollgestopft, an einer Schnur herumzuwirbeln, während die Stahlwolle abbrennt. Aber Achtung: Die Funken fliegen meterweit, daher darf in der Umgebung nichts Brennbares sein. Am besten am leeren Strand oder auf einem Parkplatz ausprobieren und zum eigenen Schutz Handschuhe, eine Kappe und nicht brennbare Kleidung tragen. Kinder unter 12 Jahren sollten nicht mit brennender Stahlwolle hantieren.

Lightpainting: verschiedene Tools kombiniertBild: vaeter-zeit.de
Helle Taschenlampen: Mit ihnen kannst du während der Belichtung die Umgebung aufhellen und so effektvoll in Szene setzen. Achte dabei darauf, dass du die Lichtquelle mit dem Körper gegen die Kamera abschirmst. Auch hier gibt es Lampen, deren Helligkeit sich den Erfordernissen anpassen lässt (z.B. die Ledlenser P7R Work). Wenn du ein Blitzgerät für deine Kamera hast, kannst du es manuell unabhängig von der Kamera auslösen. Sinnvoll ist auch eine Stirnlampe, damit du im Dunkeln die Kamera gut bedienen kannst und die Hände frei behälst (z.B. die Ledlenser H 7.2).
Die Kirche oben im Bild wurde im oberen Teil mit der Ledlenser P7R Work ausgeleuchtet, im unteren Teil mit der Ledlenser P6R Core. Die Figur auf dem Stein wurde mit einer Fahrradfelge gezeichnet, an die eine Lichterkette befestigt war.

Farbfolien: Sind noch besser als farbige Papiere geeignet, deine Lichtquellen einzufärben. Im Internet gibt es für kleines Geld solche Farbfilterfolien-Sets mit Folien unterschiedlichster Farben.


Lightpainting: Lightorbs sind beliebte und eindrucksvolle FigurenBild: vaeter-zeit.de
Lightorb: Eine der schönsten Figuren beim Lightpainting ist der Orb. Eine einfache Methode, diese wunderbaren Lichtkugeln zu erzeugen, ist es, eine oder zwei Taschenlampen an einer Schnur zu befestigen und diese dann im Kreis vertikal zu schleudern, während man sich langsam um einen gedachten Punkt auf dem Boden dreht.
Ein kurzes Tutorial (englisch) findest du hier.


Lightpainting: Abpausen von FigurenBild: vaeter-zeit.de
Abpausen von Figuren: Du kannst wohlproportionierte Figuren erzeugen, indem du während der Belichtung jemanden abpaust. Du zeichnest einfach die Körperkonturen mit einer Taschenlampe nach. Seid Ihr zu mehreren, könnt ihr auch mehrere Figuren gleichzeitig entstehen lassen. Hierfür eignen sich gut nicht so leuchtstarke Taschenlampen, wie die Ledlenser K2, die eigentlich für´s Schlüsselbund gedacht ist.

Hinweis: für diesen Artikel und unsere Lightpaintings hat uns der Hersteller Ledlenser freundlicherweise die im Artikel erwähnten Taschenlampen zur Verfügung gestellt.

Kommentar zu diesem Thema schreiben:

Name, Ort:
Mein Kommentar:

Kommentare von Lesern:

 

zur Druckansicht