Trauerbewältigung beim Kind: Wie Eltern helfen
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Kinder trauern anders als Erwachsene. Oft kommen ihre Gefühlsausbrüche in Schüben. Wie Eltern und besonders Väter ihre Kinder beim Trauern begleiten und unterstützen können, zeigt die Heilpädagogin Hannah Heine im Gespräch mit Ralf Ruhl.
Kinder trauern in Schüben
Väterzeit: Wie trauern Kinder - im Gegensatz zu Erwachsenen?
Hannah Heine: Kinder trauern nicht kontinuierlich, sondern in Schüben. Im Alltag leben Kinder oft in der Gegenwart: Sie malen, spielen, singen und springen wie gewohnt durch ihr Leben. Doch dann gibt es Momente, in denen die Trauer die Kinder geradezu überwältigt. Sie zeigen Trauerreaktionen wie Wut und Aggression, (Trennungs-)Angst, Schuldgefühle, Müdigkeit, Traurigkeit und Schmerz. Dieser plötzliche Wechsel kann auf Eltern sehr irritierend wirken und für Kinder sehr anstrengend sein.
Gibt es schwere und leichte Trauer?
Hannah Heine: Ob das Kind die Trauer als leicht oder schwer erlebt hängt von seinem Charakter, seinem Umfeld, den Umständen der Begegnung mit dem Verlust, sowie von bereits gemachten Erfahrungen ab. Natürlich spielt es eine Rolle welche Qualität die Beziehung zu dem verstorbenen Menschen oder Tier hatte. Es kommt aber auch vor, dass es Kindern schier das Herz bricht, wenn sie ein totes Insekt finden.
Auf Trauer richtig reagieren
- Lass Deinem Kind Zeit, seine Gefühle kennenzulernen
- Gib ihm Raum, seine Gefühle auszudrücken
- Biete dich als Gesprächspartner an
- Gönnt euch stille Zeit zusammen
- Findet gemeinsam Rituale, z.B. abends eine Kerze anzünden
Was sind die häufigsten Traueranlässe für Kinder?
Hannah Heine: Traueranlässe gestalten sich sehr vielfältig. Kinder erleben oft, dass Haustiere oder die Großeltern sterben. Aber auch der Verlust eines geliebten Kuscheltieres, der Umzug eines Freundes oder der Krankenhausaufenthalt der Mama kann Trauer bei Kindern auslösen.
Wie können Väter erkennen, was ihre Kinder traurig macht?
Hannah Heine: Indem sie aktiv an dem Alltag ihrer Kinder teilnehmen und Verständnis für die Gefühle und Gedanken der Kleinen ausdrücken. Oftmals erzählen Kinder dann von sich aus was sie bedrückt. Falls nicht, kann es hilfreich sein abends eine „Wie war mein Tag“- Runde einzuführen, in der Kinder erzählen dürfen was an dem Tag toll und was weniger toll war. Außerdem hilft ein sensibler Blick der Väter auf das Verhalten der Kinder. Manche trauernden Kinder klagen über Kopf- oder Bauchschmerzen. Andere weinen heftiger und länger, wenn sie sich wehtun. Sowohl Erschöpfung, Schmerzsymptome und Müdigkeit, als auch Aggression oder plötzlich auftretende Ängste können Reaktionen auf Verlust und Trauer sein.
Wie können sie ihre Kinder trösten und bei der Verarbeitung unterstützen?
Hannah Heine: Wichtig ist ein offener Umgang mit den Themen Verlust und Trauer, damit die Kinder ihre gemachten Erfahrungen verarbeiten können. Denn bei der Bewältigung orientieren sich Kinder vor allem am Verhalten ihrer Eltern. Versuchen Sie also nicht Ihre eigenen Gefühle vor dem Kind zu verbergen. Verharmlosungen führen eher zu Verunsicherung und lösen Ängste aus. Trauer ist eine ganz natürliche Reaktion auf Verlust und muss daher durchlebt werden. Wenn die Kinder dabei noch spüren, dass sie geliebt und alle ihre Gefühle wahr- und angenommen werden, können sie sich aktiv mit ihrer Trauer auseinandersetzen und diese bewältigen. Vielen Kindern helfen außerdem Rituale, die Erinnerungen lebendig halten.
Welche Rolle kann dabei ein Kinderbuch wie Ihres spielen?
Hannah Heine: Kinderbücher eignen sich gut als Gesprächseinstieg und liefern Bilder und Metaphern, die dazu einladen sich der Gefühlswelt der Kinder spielerisch zu nähern. Dabei kann das Bild der Trauerpfützen hilfreich sein. Sie als Vater könnten fragen: „Kann es sein, dass du gerade in eine Trauerpfütze hineingestolpert bist?“. Oft wissen Kinder dann ganz gut, was ihnen helfen kann, wieder aus der Pfütze hinauszuspringen. Oder aber sie können mit Papa zusammen überlegen und vielleicht hat dieser auch ein paar gute Ideen. So lernen die Kleinen: Es ist okay so zu fühlen und es ist nicht schlimm auf unterschiedlichen Wegen zu trauern. Mein Papa fühlt auch so und hilft mir mit den Gefühlen klar zu kommen.
Die Fragen stellte Ralf Ruhl
Hannah Heine: Traueranlässe gestalten sich sehr vielfältig. Kinder erleben oft, dass Haustiere oder die Großeltern sterben. Aber auch der Verlust eines geliebten Kuscheltieres, der Umzug eines Freundes oder der Krankenhausaufenthalt der Mama kann Trauer bei Kindern auslösen.
Wie können Väter erkennen, was ihre Kinder traurig macht?
Hannah Heine: Indem sie aktiv an dem Alltag ihrer Kinder teilnehmen und Verständnis für die Gefühle und Gedanken der Kleinen ausdrücken. Oftmals erzählen Kinder dann von sich aus was sie bedrückt. Falls nicht, kann es hilfreich sein abends eine „Wie war mein Tag“- Runde einzuführen, in der Kinder erzählen dürfen was an dem Tag toll und was weniger toll war. Außerdem hilft ein sensibler Blick der Väter auf das Verhalten der Kinder. Manche trauernden Kinder klagen über Kopf- oder Bauchschmerzen. Andere weinen heftiger und länger, wenn sie sich wehtun. Sowohl Erschöpfung, Schmerzsymptome und Müdigkeit, als auch Aggression oder plötzlich auftretende Ängste können Reaktionen auf Verlust und Trauer sein.
So können Väter ihren Kindern in der Trauer helfen
Wie können sie ihre Kinder trösten und bei der Verarbeitung unterstützen?
Hannah Heine: Wichtig ist ein offener Umgang mit den Themen Verlust und Trauer, damit die Kinder ihre gemachten Erfahrungen verarbeiten können. Denn bei der Bewältigung orientieren sich Kinder vor allem am Verhalten ihrer Eltern. Versuchen Sie also nicht Ihre eigenen Gefühle vor dem Kind zu verbergen. Verharmlosungen führen eher zu Verunsicherung und lösen Ängste aus. Trauer ist eine ganz natürliche Reaktion auf Verlust und muss daher durchlebt werden. Wenn die Kinder dabei noch spüren, dass sie geliebt und alle ihre Gefühle wahr- und angenommen werden, können sie sich aktiv mit ihrer Trauer auseinandersetzen und diese bewältigen. Vielen Kindern helfen außerdem Rituale, die Erinnerungen lebendig halten.
Welche Rolle kann dabei ein Kinderbuch wie Ihres spielen?
Hannah Heine: Kinderbücher eignen sich gut als Gesprächseinstieg und liefern Bilder und Metaphern, die dazu einladen sich der Gefühlswelt der Kinder spielerisch zu nähern. Dabei kann das Bild der Trauerpfützen hilfreich sein. Sie als Vater könnten fragen: „Kann es sein, dass du gerade in eine Trauerpfütze hineingestolpert bist?“. Oft wissen Kinder dann ganz gut, was ihnen helfen kann, wieder aus der Pfütze hinauszuspringen. Oder aber sie können mit Papa zusammen überlegen und vielleicht hat dieser auch ein paar gute Ideen. So lernen die Kleinen: Es ist okay so zu fühlen und es ist nicht schlimm auf unterschiedlichen Wegen zu trauern. Mein Papa fühlt auch so und hilft mir mit den Gefühlen klar zu kommen.
Die Fragen stellte Ralf Ruhl
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