16.08.2009
2. Woche
Alpträume, Kurzurlaub und Schwimmbad
Nala hat offenbar ihre ersten Alpträume.
Ein Wochenenkurzurlaub und ein Tag im Schwimmbad.
Hallo,
so, nun wollen wir mal die 2. Woche nach meiner Tagebucheröffnung starten.
Die letzte Woche verlief relativ unspektakulär, soweit man dies als Eltern zweier Kinder überhaupt sagen kann.
Während bei Severin die Entwicklung noch überschaubar ist, wird diese bei Nala immer schneller. Es vergeht kein Tag, an dem sie nicht irgendwelche neuen Fähigkeiten entwickelt und wir diese bei ihr entdecken. Ihre Sätze werden immer länger und verständlicher, das Erinnerungsvermögen immer besser und die Phantasie entwickelt sich merklich. Ist eventuell gerade Letzteres der Grund für angebliche schlechte Träume? Diese Woche hatten wir zumindest zweimal die Situation, dass sie nicht weiter- bzw. gar nicht erst einschlafen wollte. Auf die Frage nach dem Warum, bekamen wir die Antwort "Angst" und "geträumt". Wir haben darauf hin alles in ihrem Zimmer entfernt und abmontiert, was sie gestört hat. Mobile über dem Bett, großer Teddy neben dem Bett und nach langem Zureden, besonders von Susanne, klappte es dann auch. Es ist so ein schwieriger Grad herauszufinden, wann es wirklich Angst ist oder diese nur vorgetäuscht wird, um das Schlafgehen noch hinaus zu zögern. Wir haben uns zur Zeit darauf verständigt, sie auf jeden Fall ernst zu nehmen und lieber einmal auf einen "Trick" von ihr herein zu fallen, als einmal zuviel wirkliche Angst von ihr zu ignorieren.
Anfang der Woche waren wir mal wieder zu Viert im Schwimmbad. Diese Unternehmung gleicht bei uns ungefähr immer einer urlaubsbedingten Abwesenheit von mindestens 2 Wochen. Wie soll das erst im September werden? Zumindest wenn man sich das Gepäck anschaut und was alles mit muss. Ich habe ja so manchmal meine Zweifel, ob nicht das ein oder andere Utensil zuviel dabei ist, aber ich wage nicht zu widersprechen. Gott bewahre! Am Ende wird genau dieses Teil, welches ich von der „Mitnahmeliste“ gestrichen habe, dringend gebraucht……
Nala hat dafür nun entdeckt, dass man unter den Umkleidekabinen hindurch passt, wenn man sich flach auf den Boden legt. Zwei mehr oder weniger nackte Eltern in der Umkleidekabine und die Tochter macht sich gerade auf und davon……schöne Situation. Gott sei Dank gibt es ja Handtücher. Da sie offensichtlich der Meinung war, dass wir ihre grundrechtlich festgelegten Freiheitsrechte massiv beschnitten haben, war das Geschrei entsprechend groß. Gott sei Dank ist Severin noch nicht so mobil, sonst bräuchten wir manchmal wahrscheinlich Krakenarme.
Die Kinderplanschbecken haben Nala aber dann wieder für alles entschädigt. 3 Kinderplanschbecken und zwei davon mit einer kleinen Rutsche verbunden. Es ging ständig im Kreis, Rauf, rutschen, rum, rauf, rutschen, rum…. göttlich. Severin genoss das Nass ebenfalls. Mit ihm waren wir abwechselnd im Nichtschwimmerbecken und haben uns im Babyschwimmkurs erlernten Kenntnisse angewandt. Sehr zu seiner Freude. Gott sei Dank sind beide Kinder so richtige Wasserratten, was Susannes und meiner Vorliebe für Wasser sehr entgegenkommt.
Severin hat an seinem Schlafverhalten leider auch noch nichts verändert. Nach wie vor sind die Nächte ziemlich unruhig bis turbulent. Nach wie vor arbeiten wir noch an einer Taktik, wie wir ihn zum durchschlafen bewegen können. Die Phonzahl seines Geschreis lässt aber alle geplanten und konsequent angedachten Vorhaben scheitern, wenn wir nicht Nala oder gar den Rest des Hauses mit aufwecken wollen. Warum hat er nur nicht das Schlafverhalten seiner Schwester geerbt, die mit 8 Wochen durchgeschlafen hat.
Susanne meinte erst wieder vor Kurzem, wenn Severin zuerst auf die Welt gekommen wäre, hätten wir wahrscheinlich jetzt keine 2 Kinder. Die Arme tut mir so leid. Ich würde sie so gern mehr unterstützen, gerade Nachts, aber wenn ich ihr hier die Arbeit abnehme, schlaf ich tagsüber in der Arbeit vorm PC ein. Freitag und Samstag übernehme aber dann ich in aller Regel die Nachtschicht und sie schläft im Wohnzimmer, um mal ein bisschen mehr Schlaf zu bekommen.
Diesbezüglich graute es uns schon ein wenig vor unserem Urlaub. Umso gespannter waren wir auf unser zurückliegendes „Probenwochenende“ in Sundern im Sauerland. Hier waren wir zu einem kenianischen Grillabend mit Übernachtung.
In diesem Zusammenhang noch ein Phänomen, mit den ich als Vater hoffentlich nicht allein dastehe. Geplant war Mittagessen um 12 Uhr und Abfahrt direkt danach, damit die Kinder auf der Fahrt im Auto schlafen können. Was wurde aus meiner herrlichen Zeitplanung? Mittagessen gegen 13 Uhr, Abfahrt gegen 14 Uhr. Kinder übermüdet, Vater und Mutter leicht gereizt. Naja, bis zur Autobahn hatte sich das dann wieder gelegt und die Kinder schliefen wenigstens wie geplant schön ein.
Für tagsüber und abends hatten wir uns den Luxus erlaubt, unseren Babysitter mitzunehmen. Die hat sich sehr gefreut und ist gerne mitgekommen und wir hatten dadurch die Gelegenheit uns auch mal am Tisch in Ruhe mit anderen Menschen zu unterhalten, ohne ständig auf die Kinder achten zu müssen. Nur die Nacht war voller Spannung, da wir Vier das erste Mal nur durch eine Tür getrennt Raum an Raum geschlafen haben und der Weg ins Bad an einem Kinderbettchen vorbei führte.
Zu unserem großen Erstaunen hat Nala das völlig cool weggesteckt und die Nacht komplett durchgeschlafen. Auch die zwei bis drei kurzen Schreiattacken Ihres Bruders haben sie nicht aus dem Schlaf gerissen. Das lässt uns auf unseren 2-Wochen-Urlaub in Ägypten hoffen.
Bezüglich seines nächtlichen Schlafes werden wir jetzt noch mal die nächste Tage beobachten und uns dann erneut beratschlagen. Eventuell Verbannung aus unserem Schlafzimmer und ab in sein eigenes? Oder Schlafprogramm „Jedes Kind kann schlafen lernen“? Oder gar nix von beiden und erstmal erneut weiter abwarten? Wartens wir ab, auch das werden wir irgendwie hinkriegen. Obwohl diese schlafreduzierten Nächte vermehrt an den Nerven von Susanne zehren und damit immer wieder mal Diskussionen entstehen.
Wir hatte ja die Hoffnung, dass wir ab der „Fläschchenzeit“ den jungen Mann abends mehr sättigen und er damit länger schläft. Leider weit gefehlt. Auch mit 240ml Milch aus der Flasche hat er nach ca. 4 Stunden schon wieder Hunger. Wie gesagt, dass alleine würde ja noch gehen, aber leider schläft er auch dazwischen sehr unruhig und wird immer wieder wach. Er lässt sich zwar meistens ziemlich schnelle wieder beruhigen, aber man selber ist natürlich erstmal aus dem Schlaf gerissen und muss in diesen zurück finden. Ein Teufeslkreis.
Aber letzte Woche haben wir trotz der „Terroristenattacken“ unserer Kinder es geschafft, uns Zeit für uns zwei zu nehmen und unser Eheleben damit ein bisschen zu pflegen.
So haben wir das Angebot von Opa genutzt, der sich zusammen mit seiner Frau angeboten hatte 3 Stunden auf beide Kinder aufzupassen, um mal shoppen zu gehen. Es ist einfach herrlich, wenn man ich die Umkleidekabine gehen kann ohne ständig ein Kind in den Augen zu haben, damit sie nichts anstellt bzw. den anderen zu beruhigen, weil dieser rumquengelt, da ihm langweilig ist. Ich kann nur allen Eltern empfehlen, wenn die Möglichkeit besteht, sich solche „kinderlosen“ Auszeiten mal zu nehmen. Ist wie Kurzurlaub, echt wahr.
Wir haben solche Gelegenheiten auch schon genutzt um nur mal 1 – 1 ½ Stunden ohne Kinder gemütlich Essen zu gehen. Herrlich !! Schmeckt gleich noch mal so gut, wenn einem das Essen wirklich ganz allein gehört.
Apropo Eheleben. Da feststeht, dass wir momentan kein drittes Kind haben wollen, ist das Thema Verhütung natürlich ein Thema bei uns. Haben wir bisher dazu Kondeme benutzt, hat sich Susanne für nächste Woche einen Termin für das Einsetzen einer Spirale geben lassen. Naja, spontaner Sex ist dank der beiden Kids sowieso nicht mehr in dem Umfang möglich, wie früher, aber trotzdem erhoffen wir uns damit ein bißchen mehr Spontanität zurück, ohne vorherige große Vorbereitungen zu treffen. Man sieht daraus, dass wir trotz zweier Kinder noch ein funktionierendes Sexleben haben. In unserem Bekanntenkreis ist dies selbst nach dem ersten Kind durchaus nicht mehr so üblich.
An alle Kinder an dieser Stelle (inkl. uns selber): Nein, Eure Eltern sind keine Neutrinos und auch ihr seid durch einen Akt der Liebe entstanden.
Und ein Highlight noch am Schluss. Bei Nala sind die letzten beiden Backenzähen unten durchgekommen. Zumindest habe wir diese heute entdeckt. Vielleicht war sie deshalb die letzte Tage öfters ein bißchen mehr zickig, als sonst.
Tja, ansonsten warten wir ab, was die nächste Woche wieder bringen wird. Selbstverständlich werde ich an dieser Stelle dann wieder berichten.
Bruno, Hamburg:
19.08.2009 08:58
Hallo Wieland,
mit Elterngeld/-Zeit verhält es sich bei mir ähnlich. Allerdings nutze ich die Möglichkeit ,dass man bis zu 30 Stunden arbeteiten darf so aus (20-25 Stunden), dass es sich noch rechnet und ich trotzdem Zeit habe, mich um den Kleinen zu kümmern.
Evtl. bekomme ich die Stunden sogar überwiegend vom Homeoffice aus hin.
Vielleicht eine Option für Dich? Die zwei Monate sind m.E. sehr wertvoll.
Wieland, Kassel:
18.08.2009 23:33
Hallo Gerd,
hallo Volker,
die Geschichte mit "Jedes Kind kann schlafen lernen" ist sicherlich nicht einfach. Wir haben es bei Nala durchgemacht, als die so 6 Monate war und meinte uns nachts stündlich aus dem Bett holen zu müssen. Da hat es geklappt, aber es war hart, da geb ich Volker recht. Gerade weil es auch ziemlich an die Substanz von uns Eltern geht, konnten wir uns bei Severin noch nicht dazu entschließen. Zumal ja einer alleine damit wäre und der andere mit Nala "ausziehen" müsste (sonst macht sie das ganze Programm ja auch noch mal durch. Ich geb Euch allen Bescheid, wenn wir uns entschieden haben. Aber ich glaube wir schieben es auch vor uns her und warten erstmal ab.
Wegen Elterngeld und Elterzeit, Gerd: Die Elternzeit und Eltergeld lohnt sich bei mir nicht. Da zahlen wir ungemein drauf, weil ich doch ziemlich mehr verdiene als Susanne. Haben wir uns schon mal durchgerechnet und uns dagegen entschieden.
Gerd, Norddeutschland:
17.08.2009 18:14
Hallo Wieland,
im Gegensatz zu meinen Vorschreiber hatten wir bei Tanja mit „Jedes Kind kann schlafen lernen“ gute Erfolge. Wobei man das nur als letztes Mittel nutzen sollte, wenn der Leidensdruck so groß ist, dass man am verzweifeln ist. Tanja hat sowieso jeden Abend zum Einschlafen geschrien und mit dem Programm hat sie nach 3 Tagen überhaupt nicht mehr geschrien. Es gehören aber wirklich starke Nerven dazu – wie gesagt, der Leidensdruck muss einfach groß genug sein. Und geschadet hat es Tanja nicht.
Das Programm klappt aber auch nur, wenn das Kind wirklich müde ist.
Wie sieht es eigentlich bei Euch mit Elterngeld und Elternzeit (gerade auch bei Dir) aus?
Volker - Kassel:
17.08.2009 12:59
Hallo Wieland, ich kann von dem Schlafprogramm "Jades Kind kann schlafen lernen" nur abraten. Wir haben das bei unserem ältesten Sohn auch gemacht und es hat meine Frau und mich ziemlich mitgenommen. Zum Programm gehört es z.B., trotz Weinen das Zimmer zu verlassen. Das konnte ich nicht gut aushalten. Bei unserem jüngsten Sohn haben wir einfach abgewartet. Und siehe da: eines Tages erledigten sich die Schlafprobleme von selbst. War zwar auch anstrengend, aber wenigstens hat man nicht das Gefühl dem Kind selelische Grausamkeiten anzutun. Bleibt ruhig! Volker