Unterstützung für Väter
"Wenn es knapp wird, kann ich immer meine Eltern anrufen", sagt Manfred. Die wohnen nur etwa 50 Kilometer entfernt und sind noch recht mobil. "Wenn eins der Kinder krank wird oder ich Überstunden machen muss ist das schon eine wichtige Hilfe." Auch Matzner und Stiehler sehen die Großeltern als die Hauptunterstützer alleinstehender Väter. Auch könnten sie auf das vorher meist von der Mutter installierte Netzwerk zurückgreifen. "Es ist schon gut, wenn die Jungen mal bei Freunden übernachten können", sagt Manfred. "Dann kann ich mal die Füße hochlegen oder sogar ins Kino gehen." Freundschaften könne er kaum pflegen, denn die müssten immer zu ihm kommen, abends in eine Kneipe gehen sei kaum drin. Den wöchentlichen Badminton-Termin hat er allerdings beibehalten. Schon wegen der Gesundheit und wegen des psychischen Ausgleichs. "Alles, was regelmäßig ist, lässt sich leichter organisieren", meint er. "Und für eineinhalb Stunden bleiben die Jungen auch mal allein."
Sehr gefreut hat er sich, als ihn Freunde mit seinen Kindern zum Essen eingeladen hatten. "Das war schon etwas besonderes, die haben nicht nur mich oder die Kinder gesehen, die haben uns als Familie wahrgenommen." Vor ein paar Tagen ist in der Nachbarschaft jemand Neues eingezogen. Ein Vater mit seinem Sohn, offensichtlich alleinstehend. Beim Bäcker hat er ihn schon getroffen. "Vielleicht lade ich ihn einmal ein", murmelt Manfred und schaut trotz allem ziemlich skeptisch.
Ralf Ruhl
"Wenn es knapp wird, kann ich immer meine Eltern anrufen", sagt Manfred. Die wohnen nur etwa 50 Kilometer entfernt und sind noch recht mobil. "Wenn eins der Kinder krank wird oder ich Überstunden machen muss ist das schon eine wichtige Hilfe." Auch Matzner und Stiehler sehen die Großeltern als die Hauptunterstützer alleinstehender Väter. Auch könnten sie auf das vorher meist von der Mutter installierte Netzwerk zurückgreifen. "Es ist schon gut, wenn die Jungen mal bei Freunden übernachten können", sagt Manfred. "Dann kann ich mal die Füße hochlegen oder sogar ins Kino gehen." Freundschaften könne er kaum pflegen, denn die müssten immer zu ihm kommen, abends in eine Kneipe gehen sei kaum drin. Den wöchentlichen Badminton-Termin hat er allerdings beibehalten. Schon wegen der Gesundheit und wegen des psychischen Ausgleichs. "Alles, was regelmäßig ist, lässt sich leichter organisieren", meint er. "Und für eineinhalb Stunden bleiben die Jungen auch mal allein."
Sehr gefreut hat er sich, als ihn Freunde mit seinen Kindern zum Essen eingeladen hatten. "Das war schon etwas besonderes, die haben nicht nur mich oder die Kinder gesehen, die haben uns als Familie wahrgenommen." Vor ein paar Tagen ist in der Nachbarschaft jemand Neues eingezogen. Ein Vater mit seinem Sohn, offensichtlich alleinstehend. Beim Bäcker hat er ihn schon getroffen. "Vielleicht lade ich ihn einmal ein", murmelt Manfred und schaut trotz allem ziemlich skeptisch.
Ralf Ruhl
Allein mit Papa
Kontakt zur Mutter
Kinder von allein erziehenden Vätern haben im Durchschnitt intensiveren und häufigeren Kontakt mit dem anderen Elternteil als im umgekehrten Fall, wenn die Kinder bei der Mutter leben, so Väterforscher Matzner. Nach seiner Untersuchung sehen nur etwa elf Prozent der Kinder aus Vaterfamilien ihre Mutter selten und 19,5 Prozent nie, während nach einer anderen Studie 37 Prozent der Kinder aus Mutterfamilien keinen Kontakt zu ihren Vätern haben. Und nur etwa 20% der Mütter zahlen Unterhalt für ihre Kinder! Jedoch werden in den Medien in unschöner Regelmäßigkeit die Väter als vermeintliche Unterhaltspreller an den Pranger gestellt.
Wenn seine Söhne vom Tag bei der Mutter erzählen, hört Manfred meist schweigend zu. Er fragt zwar, wie es war, was sie gemacht haben, enthält sich jedoch jeglichen Kommentars. "Da gerate ich schnell in die Gefahr, wütend zu werden", sagt er. "Und ich will die Kinder ja nicht in Loyalitätskonflikte stürzen." Auch Meyer-Spelbrink plädiert dafür, sich wertender Äußerungen über die Expartnerin und Aktivitäten, die die Kinder mit ihr unternehmen, möglichst zu enthalten: "Sonst erzählen sie weniger oder nur, was man hören will. Darunter leidet dann der offene und freundschaftliche Kontakt zum Vater."
Bewältigung der Trennung
Die Trennung, obwohl schon drei Jahre her, ist Manfred immer noch stark präsent. "Das war ein großer Schock für mich, so von heute auf morgen allein da zu stehen." Da sei es gut gewesen, für die Söhne da sein zu müssen. "Da hatte ich eine Aufgabe, ich wusste, ich werde gebraucht." Für Sabine Stiehler, die vor einigen Jahren eine Studie über alleinstehende Väter veröffentlicht hat, ist das eine typische Bewältigungsstrategie. "Die Übernahme der allein erziehenden Vaterschaft bot die Möglichkeit, die alltägliche Handlungsfähigkeit zu erhalten. Die Einelternschaft ermöglicht, sowohl von sich selbst abgelenkt wie auch sozial integriert zu sein. Der Verbleib der Kinder im Haushalt gewährleistete, dass nicht die ganze Welt 'aus den Fugen' geriet."
Für viele alleinstehende Väter ist es daher erst einmal wichtig, dass kein weiterer Stress von außen in den Alltag eindringt. Sie sind auf Ruhe und Ordnung bedacht. Stiehler: "Der Fokus der Alltagsorganisation liegt auf Funktionieren, Harmonie und Ruhe." Dass die Kinder mithelfen müssen ist selbstverständlich. Manfreds Arrangement würde ohne die planvolle Einbeziehung der Söhne in die Hausarbeiten nicht funktionieren. Eine Nacht verbringen sie allein, am nächsten Morgen organisieren sie ihr Frühstück selbst. "Auch aufräumen und Geschirr spülen gehören selbstverständlich dazu. Und das machen sie gut", meint Manfred, sichtlich stolz auf seine neun und elf Jahre alten Söhne.
Er sei zwar offen für eine neue Beziehung und wolle nicht immer allein bleiben, aber erst einmal sei er nicht auf der Suche, erklärt Manfred. Seit drei Jahren sei er nun hauptverantwortlich für die Kinder und das würde wohl auch für die nächste Zeit sein Lebensmittelpunkt sein. In diese Richtung gehen auch Stiehlers Erkenntnisse: Die Arrangements alleinstehender Väter seien auf Dauer angelegt, obwohl allen klar sei, dass es sich eigentlich um eine vorübergehende Lebensphase handelt.
Kinder von allein erziehenden Vätern haben im Durchschnitt intensiveren und häufigeren Kontakt mit dem anderen Elternteil als im umgekehrten Fall, wenn die Kinder bei der Mutter leben, so Väterforscher Matzner. Nach seiner Untersuchung sehen nur etwa elf Prozent der Kinder aus Vaterfamilien ihre Mutter selten und 19,5 Prozent nie, während nach einer anderen Studie 37 Prozent der Kinder aus Mutterfamilien keinen Kontakt zu ihren Vätern haben. Und nur etwa 20% der Mütter zahlen Unterhalt für ihre Kinder! Jedoch werden in den Medien in unschöner Regelmäßigkeit die Väter als vermeintliche Unterhaltspreller an den Pranger gestellt.
Wenn seine Söhne vom Tag bei der Mutter erzählen, hört Manfred meist schweigend zu. Er fragt zwar, wie es war, was sie gemacht haben, enthält sich jedoch jeglichen Kommentars. "Da gerate ich schnell in die Gefahr, wütend zu werden", sagt er. "Und ich will die Kinder ja nicht in Loyalitätskonflikte stürzen." Auch Meyer-Spelbrink plädiert dafür, sich wertender Äußerungen über die Expartnerin und Aktivitäten, die die Kinder mit ihr unternehmen, möglichst zu enthalten: "Sonst erzählen sie weniger oder nur, was man hören will. Darunter leidet dann der offene und freundschaftliche Kontakt zum Vater."
Bewältigung der Trennung
Die Trennung, obwohl schon drei Jahre her, ist Manfred immer noch stark präsent. "Das war ein großer Schock für mich, so von heute auf morgen allein da zu stehen." Da sei es gut gewesen, für die Söhne da sein zu müssen. "Da hatte ich eine Aufgabe, ich wusste, ich werde gebraucht." Für Sabine Stiehler, die vor einigen Jahren eine Studie über alleinstehende Väter veröffentlicht hat, ist das eine typische Bewältigungsstrategie. "Die Übernahme der allein erziehenden Vaterschaft bot die Möglichkeit, die alltägliche Handlungsfähigkeit zu erhalten. Die Einelternschaft ermöglicht, sowohl von sich selbst abgelenkt wie auch sozial integriert zu sein. Der Verbleib der Kinder im Haushalt gewährleistete, dass nicht die ganze Welt 'aus den Fugen' geriet."
Für viele alleinstehende Väter ist es daher erst einmal wichtig, dass kein weiterer Stress von außen in den Alltag eindringt. Sie sind auf Ruhe und Ordnung bedacht. Stiehler: "Der Fokus der Alltagsorganisation liegt auf Funktionieren, Harmonie und Ruhe." Dass die Kinder mithelfen müssen ist selbstverständlich. Manfreds Arrangement würde ohne die planvolle Einbeziehung der Söhne in die Hausarbeiten nicht funktionieren. Eine Nacht verbringen sie allein, am nächsten Morgen organisieren sie ihr Frühstück selbst. "Auch aufräumen und Geschirr spülen gehören selbstverständlich dazu. Und das machen sie gut", meint Manfred, sichtlich stolz auf seine neun und elf Jahre alten Söhne.
Er sei zwar offen für eine neue Beziehung und wolle nicht immer allein bleiben, aber erst einmal sei er nicht auf der Suche, erklärt Manfred. Seit drei Jahren sei er nun hauptverantwortlich für die Kinder und das würde wohl auch für die nächste Zeit sein Lebensmittelpunkt sein. In diese Richtung gehen auch Stiehlers Erkenntnisse: Die Arrangements alleinstehender Väter seien auf Dauer angelegt, obwohl allen klar sei, dass es sich eigentlich um eine vorübergehende Lebensphase handelt.
Seite 1
Hauptursache sind Trennung und Scheidung
Gehetzter Alltag
Berufsleben und Unterhalt
Seite 2
Kontakt zur Mutter
Bewältigung der Trennung
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