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Nabelschnurblut - spenden oder privat einlagern?


Nabelschnurblut – spenden oder privat einlagern?Bild: Sebastian Kaulltzki - Fotolia.de

Wenn Sie in Deutschland bei der Geburt Ihres Kindes Nabelschnurblut entnehmen lassen möchten, stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Sie spenden das Nabelschnurblut einer öffentlichen Blutbank oder lassen es von einer privaten Blutbank für die eigene Verwendung einlagern. Die Kombination von privater Einlagerung und öffentlicher Spende ist mittlerweile ebenso möglich.


Öffentliche Nabelschnurblut-Banken



Spenden Sie das Nabelschnurblut an so genannte
öffentliche Nabelschnurblut-Banken, geschieht dies
anonym. Das heißt, eine spätere, eigene Nutzung der Spende ist ausgeschlossen. Als "Fremdspende" wird das Nabelschnurblut-Präparat - wie bei den privaten Blutbanken - fachgerecht untersucht und aufbereitet.

Teil 1

Öffentliche Nabelschnurblut-Banken

Private Nabelschnurblut-Banken

Teil 2

Private Nabelschnurblut-Banken im Überblick

Erfüllt es alle Qualitätskriterien, wird es für die
Stammzellbank freigegeben und wird über ein weltweites Verteilersystem allen Erkrankten zur Ver fügung gestellt. Ihre Spende kommt zum Einsatz, sobald ein Kranker - beispielsweise ein an Leukämie erkrankter Patient - diese Stammzellen benötigt.
Erfüllt das Nabelschnurblut die Kriterien wie aus reichende Menge und Anzahl der Stammzellen nicht, wird es für Forschungszwecke und zur Weiterentwicklung der Technik eingesetzt. Nabelschnurblut-Stammzellen eignen sich nicht, um Klon-Versuche durchzuführen. Hierzu werden so genannte "toti-potente" Stammzellen benötigt, zu denen zum Beispiel embryonale Stammzellen zählen, so die Unternehmen auf unsere Anfrage. Sollte Ihr eigenes Kind Stammzellen zu Therapiezwecken benötigen, erhielte es ebenfalls eine Fremdspende. Die Spende an eine öffentliche Blutbank ist kostenfrei. Sie kann Leben retten.

In nur wenigen deutschen Städten - nämlich Düsseldorf, Mannheim, Freiburg, München, Erlangen, Hannover und Dresden - gibt es öffentliche Nabelschnurblutbanken, allerdings ist die Anzahl der Kliniken, in denen Sie das Nabelschnurblut spenden können, wesentlich höher. Die Öffentlichen Nabelschnurblutbanken finden Sie im Kasten rechts.

Private Nabelschnurblut-Banken



Möchten Sie sichergehen, dass Ihre Spende ausschließlich Ihrer eigenen Familie zu Gute kommt, bieten sich private Nabelschnurblutbanken zur Einlagerung an. Sie sind mit der entsprechenden Logistik ausgestattet, Nabel schnurblut individuell einzulagern. Die Einlagerung wird auf eine bestimmte Anzahl von Jahren vertraglich festgelegt, die Kosten hierfür übernehmen Sie. Sie liegen derzeit zwischen 1500,- und 2.500,- Euro für eine 21-jährige Einlagerungsdauer. So lange haben Sie das volle Zugriffsrecht auf die Zellen. Mit dem vollendeten 18. Lebensjahr geht das Zugriffsrecht auf Ihr Kind über. Nach Ablauf der Vertragszeit wird es angeschrieben und kann entscheiden, ob es die Zellen weiterhin für sich persönlich einlagern lassen möchte, oder die Zellen fachgerecht entsorgt werden sollen. Zu Forschungszwecken dürfen privat eingelagerte Zellen nicht verwendet werden.

Eigenvorsorge oder Spenden? Es geht auch beides!



Bisher mussten sich Eltern entscheiden: Entweder sie spenden ohne Ansprüche das Nabelschnurblut kostenlos einer öffentlichen Nabelschnurblutbank oder Sie lassen das wertvolle Blut allein für ihr Kind einlagern. Einer der privaten Anbieter beschreitet jetzt einen neuen Weg - es ist damit zu rechnen, dass andere folgen werden: eticur bietet Eltern bei der Einlagerung zusätzlich eine Spendeoption an.

Das Nabelschnurblut wird gewohnt bei der Geburt gewonnen, die Stammzellen von Restblut getrennt und für das Kind eingelagert. Darüber hinaus werden die Stammzellen im zentralen Knochenmarks-Spenderegister gelistet. Gibt es fremden Bedarf, informiert eticur die Eltern. Sie können dann innerhalb von 4 Wochen entscheiden, ob sie die Stammzellen spenden möchten oder die Reservierung für ihr Kind beibehalten wollen. Entscheiden sich die Eltern für die Spende, erhalten sie die Einlagerungsgebühr zurück, verzichten dafür auf ihr Verfügungsrecht an den Stammzellen.

Um diese Spendoption zu ermöglichen, arbeitet eticur mit dem Universitätsklinikum Erlangen zusammen. Dadurch profitiert eine Eigenspende (autologe Spende) auch von den von der Bundesärztekammer festgelegten Vorgaben für eine Fremdspende (allogene Spende). Diese sehen einen besonderen Einlagerungsprozess vor, um bei einer möglichen Fremdspende allerhöchste Qualität der Stammzellen zu gewährleisten. Bei einer Eigenspende sind diese Anforderungen geringer.

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