Wenn aus Männern Papas werden
Bild: Michael Mühlbauer
Ich hocke auf dem Sofa, ungeduscht, in T-Shirt und Unterhose. Unter mir liegt mein Sohn Valentin, 7 Monate, dem ich die Zunge herausstrecke, was ihn ungemein begeistert. Er beginnt ein fröhliches Zwiegespräch, das in mir ungekannte Glücksgefühle aufwallen und mich zufrieden glucksen lässt, natürlich mit entsprechenddrolliger Reaktion seinerseits. Wenn meine Kollegen mich so sehen könnten! Der hat's gut! Den ganzen Tag nichts zu tun - und doch keine Zeit zum Duschen. Valentin untersucht aufmerksam meine herausgestreckte Zunge. Es ist einfach unbeschreiblich wunderbar!
Ich will weiter schreiben, aber Valentin kullert gefährlich nahe an den Rand des Sofas...
Ich schiebe den Kinderwagen durch den Nieselregen. An meinen kleinen Fingern sind an der Innenseite verhornte Stellen vom stundenlangen Schieben, die aufspringen und schmerzen.
Inzwischen kenne ich jeden Meter Schrebergarten, jede Bodenwelle, jede Seitenstraße in unserem Viertel. Es ist gut, sich zweimal am Tag aufzuraffen und loszuziehen. Wenn es regnet und stürmt, trifft man kaum jemanden, wenn dann meist andere Kinderwagenfahrer. Was anfangs noch aufregende Entdeckungsreisen waren, wird jetzt oft schnell öde. Ausflüge sind da eine willkommene Abwechslung, aber auch organisatorische Herausforderungen. Es ist eine harte Geduldsprobe Fulltime-Papa zu sein!
Valentin schreit, schnell eine Flasche machen. Mist, keine Sauger gewaschen...
Ich schrecke auf, taste nach dem Wecker. Fünf Uhr. Das dritte Mal wach, seit ich gestern - wieder zu spät und zwar um elf - ins Bett gegangen bin. Ich rieche es schon. Die Windel ist voll. Das bedeutet, er wird dann nach dem Wickeln im Dunkeln und der Flasche beinahe einschlafen, aber nur beinahe, dann aber das wunderbare aber ebenso gefürchtete "Bah" machen, dem ein seliges, sanftes "Wawawa, eieieiei, guglglgl, ..." folgt. Keine Chance, er wird nicht mehr so schnell einschlafen. Anfangs haben wir das Geplauder mehrmals aufgenommen, weil es so süß ist. Es ist immer noch jedes Mal herzerwärmend, aber inzwischen meldet sich auch die laute innere Stimme: "ICH WILL SCHLAFEN!!!" Am Folgetag schleppen sich die Stunden zäh dahin, ich bin gereizt und ungeduldig, doch als am Abend die Kinder im Bett sind, erwachen meine Lebensgeister. MEINE ZEIT. Ich gehe erst um zwölf ins Bett.
Ich schiebe den Kinderwagen durch den Nieselregen. An meinen kleinen Fingern sind an der Innenseite verhornte Stellen vom stundenlangen Schieben, die aufspringen und schmerzen.
Inzwischen kenne ich jeden Meter Schrebergarten, jede Bodenwelle, jede Seitenstraße in unserem Viertel. Es ist gut, sich zweimal am Tag aufzuraffen und loszuziehen. Wenn es regnet und stürmt, trifft man kaum jemanden, wenn dann meist andere Kinderwagenfahrer. Was anfangs noch aufregende Entdeckungsreisen waren, wird jetzt oft schnell öde. Ausflüge sind da eine willkommene Abwechslung, aber auch organisatorische Herausforderungen. Es ist eine harte Geduldsprobe Fulltime-Papa zu sein!
Valentin schreit, schnell eine Flasche machen. Mist, keine Sauger gewaschen...
Ich schrecke auf, taste nach dem Wecker. Fünf Uhr. Das dritte Mal wach, seit ich gestern - wieder zu spät und zwar um elf - ins Bett gegangen bin. Ich rieche es schon. Die Windel ist voll. Das bedeutet, er wird dann nach dem Wickeln im Dunkeln und der Flasche beinahe einschlafen, aber nur beinahe, dann aber das wunderbare aber ebenso gefürchtete "Bah" machen, dem ein seliges, sanftes "Wawawa, eieieiei, guglglgl, ..." folgt. Keine Chance, er wird nicht mehr so schnell einschlafen. Anfangs haben wir das Geplauder mehrmals aufgenommen, weil es so süß ist. Es ist immer noch jedes Mal herzerwärmend, aber inzwischen meldet sich auch die laute innere Stimme: "ICH WILL SCHLAFEN!!!" Am Folgetag schleppen sich die Stunden zäh dahin, ich bin gereizt und ungeduldig, doch als am Abend die Kinder im Bett sind, erwachen meine Lebensgeister. MEINE ZEIT. Ich gehe erst um zwölf ins Bett.